Komm mit wandern!
 

Siebengebirgstour

Die Köln-Bonner Bucht wird im Südosten von dem Siebengebirge begrenzt. Je nach Blickrichtung rheinauf- oder -abwärts erkennt man tatsächlich etwa sieben Berge, obwohl sie nicht immer dieselben und auch nicht die höchsten sind, versucht man sie auf sieben zu beschränken.
Die geheimnisvolle, zauberkräftige Zahl Sieben hat die Gemüter und Dichtkunst der Menschen vieler Jahrhunderte angeregt. Neben dem Märchen vom Schneewitschen, das hinter den sieben Bergen bei den sieben Zwergen einst rührende Gastfreundschaft genoss, gibt es manch weitere Sagen und Märchen zu erzählen.
Die Berge zeigen sich alle von ihrer schönsten Seite, lassen sie doch zauberhafte Blicke in die Ferne schweifen, berichten von großen und kleinen Geschichten der Burgherren und laden hier und dort zu einer gemütlichen Einkehr ein. In Wahrheit hat der Name des Gebirges gar nichts mit der Zahl Sieben zu tun. Siefen oder Siepen nennt man im Rheinland kleine Täler, von denen das Siebengebirge besonders viele aufweist.

Drachenfels

Sind wir bei unserer Tour zum Ölberg nördlich des Mirbesbaches und der L331 gewandert, so geht es heute im südlichen Teil über weitere Gipfel der „Sieben“.
Aus Richtung Köln (A59) kommend verlassen wir an der Ausfahrt Bad Honnef/Rhöndorf die B42 und fahren dort nach links und biegen in Rhöndorf in die Drachenfelsstraße ein. Am Ende finden wir auf dem „Ziepchen-Platz“ eine günstige Parkgelegenheit (72m).

    Rhöndorf mit Drachenfels                               "Ziepchen-Platz"                                "Ziepchen-Brunnen"

Hier am Fuße des Drachenfels besticht dieser Platz mit seinen gepflegten Fachwerkhäusern und Lokalitäten. Den Mittelpunkt bildet der „Ziepchenbrunnen“ mit der Drachenfelsquelle. Wer das Wasser aus der Quelle trinkt, wird 100 Jahre alt, behauptet der Volksmund. Wenn man die kolossalen Fische im angrenzenden Becken sieht, kann schon an ein Wunderwasser glauben.
Vom „Ziepchen-Platz“ gehen wir die „Löwenburgerstraße, die von schönen blumengeschmückten Fachwerkhäusern begrenzt wird, hinauf. Nach ca. 70m zeigt ein Wegweiser rechts zum Adenauer Haus. Dort hatte am Fuße des Breiberges der erste deutsche Bundeskanzler, Konrad Adenauer, bis zu seinem Tod gewohnt und Rhöndorf bekannt gemacht. Es kann kostenfrei besichtigt werden. Am Ende der Bebauung geht  der asphaltierte Weg in einen Forstweg über, begleitet auf der linken Seite vom Fonsbach. Inzwischen hat auch der Rheinsteig sich von links zu uns gesellt und wir folgen seinem Logo nun bis kurz vor der Löwenburg. Gegenüber dem Bach liegt der Waldfriedhof, wo sich das Grab des ehemaligen Bundeskanzlers befindet. Am Ende vom Friedhof führt uns das Rheinsteig Logo spitzwinklig den Pfad rechts bergan Richtung „Breiberg“. Weiter oben folgt eine Spitzkehre mit einer Bank zum Verschnaufen. Eine Sicht zum Rhein gibt es nicht und so wandern wir auf einem Felsensteig weiter bergan auf die "Knelingshardt". Wir stoßen auf einen Forstweg mit einer kleinen Schutzhütte, wo der Rheinsteig links auf dem Waldpfad durch einen schönen Mischwald weitergeht. Am Boden wachsen verstreut Stechpalmen, auch Ilex genannt. Je höher wir steigen desto schmaler wird der Pfad. So erreichen wir an einer Hütte das Joch zwischen dem großen und kleinen "Breiberg". Wir gönnen uns hier aber noch keine Pause und möchten erst am Gipfel des Breiberges mit Aussicht rasten. Dazu sind noch über 40 Höhenmeter zu bewältigen.

Panorama vom "Breiberg"

Oben angekommen kann man zufrieden durchschnaufen, denn dieser Aufstieg hat sich gelohnt (2,8km, 313m). Ein herrliches Panorama breitet sich vor uns aus: Geradeaus das Drachenfelser Ländchen und der Drachenfels mit seiner markanten Burg, rechts anschließend die bewaldete Kuppe der Wolkenburg und der Petersberg mit dem Hotel, dazwischen weit am Horizont im Dunst Bonn und der Posttower. Vom Breiberg, der übrigens eigentlich Briberich heißt, geht es wieder hinunter zur Hütte.
Bequem wandern wir auf dem Rheinsteig über das Joch zwischen Rhöndorfertal zur Linken und Annatal zur Rechten. Weiter geht es im Hang des kleinen Breibergs durch eine kleine Mulde hinüber zum „Ölender“, wo es erneut bergan steigt. Ein von Bad Honnef kommender Forstweg folgen wir ein kurzes Stück links, um dann den Rheinsteig mit dem rechts abgehenden Forstweg „R“ (Rheinhöhenweg) zu verlassen. In einem Halbkreis umrunden wir auf der südlichen Seite den Bergkegel der Löwenburg stetig aber allmählich bergan, bis schließlich links noch die fehlenden 60 Höhenmeter zum Gipfel in Angriff genommen werden.

               "Löwenburgruine"                               "Löwenburggipfel"                           Drachenfels von Löwenburg

Ein Kuriosum ist, dass der hier von rechts kommende Rheinsteig seinen Wanderern die Aussicht von der Löwenburg, wie auch schon vorhin vom Breiberg, vorenthält und sie nicht dorthinauf sondern weiter schickt. Ein Premiumweg darf solche Aussichten einfach nicht vernachlässigen, auch wenn man den gleichen Weg dort wieder zurückgehen muss.
Die Burgruine, die wir oben erreichen ist eine Rekonstruktion der 1980ziger Jahre, die eine Vorstellung von der einstigen Bedeutung gibt. Am höchsten Punkt (455m), der auch gleichzeitig höchster unserer Wanderung ist, steht um einen Ahornbaum eine Sitzgruppe, die förmlich zum Rasten einlädt (5,7km, 355m). Es ist eine großartige Aussicht, die sich hier vom zweithöchsten Gipfel des Siebengebirges bietet. Der Blick geht rheinauf zum Mittelrhein und rheinab bis tief in die Köln-Bonner Bucht, wo man bei klarer Sicht sogar die Konturen des Kölner Doms ausmachen kann. Die markanten Berge von Drachenfels und Petersberg liegen zum Greifen nah. Auf der anderen Rheinseite blicken wir ins Drachenfelser Ländchen und weiter links zu den Bergen der Eifel bis hin zur Hohen Acht. Es verwundert nicht, dass diese markante Lage bei der Vermessung der Rheinlande (1803-1820) als Zielpunkt in einem vermessungstechnischen Dreiecksnetz, neben Hohe Acht, Michelsberg und Kölner Dom, benutzt worden ist.
Von der Burg, die erstmals 1247 erwähnt wird, erinnern nur wenige, noch eindrucksvolle Ruinen an die alte Burganlage. Ursprünglich wurde sie als Grenzfestung der Grafen von Sayn gegen Kurköln gebaut und war damit Rivale der kurkölnischen Burgen Drachenfels und Wolkenburg.  Infolge zahlreicher Besitzerwechsel fiel sie 1484 an das Herzogtum Jülich-Berg und bildete das Amt Löwenburg, das bis zur Mitte des 16.Jh´s von der Burg verwaltet wurde. Ab 1629 diente sie bis zu ihrer Zerstörung 1633 im Dreißigjährigen Krieg als Gefängnis. Die Könige des 16. und 17. Jh. ließen sie zur Ruine werden. Der Bergfried wurde 1881 wegen Baufälligkeit abgetragen. 1979-1985 fanden Ausgrabungen und ein teilweiser Wiederaufbau statt.  

             "Löwenburgerhof"                       Erpelentalskopf, Drei-Seen-Blick            Zugang zum Steinbruch

Auf gleichem Weg geht es zunächst 500m wieder zurück und wir folgen dort dem Logo „Rheinsteig-Zuweg“ rechts dem Pfad bergab. Es geht auf der nördlichen Bergseite der Löwenburg bis zum Forstweg, der links zum Löwenburger Hof führt. Wir stehen hier auf einem Bergsattel zwischen Rhöndorfer Tal und Einsiedeltal. Rechts hat man einen weiten Blick über eine Streuobstwiese, dem Honnefer Stadtteil Aegidienberg bis zum Westerwald. Vor der Info-Tafel wandern wir links und nehmen von den drei Wegen den ganz rechten, der mit „K“ bezeichnet ist. Nach ca. 100m zeigt uns das Logo „Rheinsteig-Zuweg“ das es dann rechts auf gleich bleibender Höhe Richtung „Margarethen Höhe“ und „Lohrberg Rundweg“ weitergeht. Vorbei an Felsen der „Merkenshöhe“ erreichen wir am „Erpelentalskopf“ (7,4km, 383m) eine sechseckige Hütte mit dem Namen Spiritus-Hütte. Sie hat aber nichts mit dem Brennstoff zu tun, sondern ist nach dem ehemaligen Bürgermeister Dr.h.c.Spiritus (1892-1931) benannt. Eine Info-Tafel verspricht hier einen „Drei-Seen-Blick“. Es sind zwar keine Seen, aber dreimal erscheint der Rhein zwischen den Bergen wie ein See. Natürlich wird nun nachgezählt von rechts nach links: Petersberg, Rhein, Drachenfels, Rhein, Breiberg und zum dritten Mal ist der Rhein auszumachen. Wer jetzt Glück hat und das Wetter lässt es zu, der kann am Horizont Richtung Kölner Bucht ein Silber glänzendes Band und damit sogar ein viertes Mal den Rhein entdecken.
Von der Hütte verlassen wir den Forstweg und folgen links dem  mit „R“ gekennzeichneten Pfad bergab. Mit diesem Wegzeichen und dem Rheinsteig-Zuweg erreichen wir einen breiten Waldweg, wo direkt rechts der Zugang zu einem alten Steinbruch liegt. Geologische Aufschlüsse bedeuten immer eine Zeitreise in die Erdgeschichte. Zum Verständnis der Entwicklung der Landschaft in den unvorstellbar langen Zeiträumen der Geologie braucht man solche sichtbare Zeugnisse.

        Grillplatz im Steinbruch                                  Vulkangestein                           Denkmal, " Berthold von Nasse"

Das Siebengebirge verdankt seine heutige Oberflächengestalt vulkanischen Ereignissen der jüngeren Erdgeschichte vor etwa 30 Millionen Jahren. Seit dem Ende der vulkanischen Tätigkeit wirken durch Verwitterung und Erosion die zerstörenden Kräfte der Abtragung, wobei auch der Rhein mitgewirkt hat, als er infolge der weiteren Hebung des Schiefergebirges sich tiefer in den Untergrund eingraben musste. Deshalb sehen wir heute nicht mehr die ursprüngliche Vulkanlandschaft, sondern eine größere Anzahl von Vulkanruinen. Diese gehören zu den Resten der magmatischen Schlotfüllungen. Sie haben der Erosion größeren Widerstand entgegengesetzt und überragen die tiefer gelegene Landoberfläche, wo die weniger widerstandsfähigen Gesteine stärker abgetragen worden sind.
Ganz anders schildert die sage die Entstehung des Siebengebirges. Sie weiß von sieben Riesen zu berichten, von denen Urbewohner des heutigen Honnef Hilfe erflehten. Tatsache ist nämlich, dass vor Urzeiten der Rodderberg über Rolandseck böswillig anfing, Feuer zu spucken. Dieser jüngste Vulkan, meint die Sage, soll damals das Rheintal mit Flugasche und Lavaströme zugeschüttet haben. Oberhalb der vulkanischen Sperrmauer wäre der Rhein immer höher gestiegen und hätte gedroht, Honnef zu verschlingen. Die sieben Riesen hätten nun das Rheintal wieder freigeschaufelt und dem Wasser Abfluss geschaffen. Nach getaner Arbeit soll jeder von seinem Spaten all das Erdreich, das daran haften geblieben war, zu sieben Haufen abgeklopft haben, eben zu sieben Berge, behauptet die Sage.
Mit einigem Respekt betreten wir den ehemaligen Steinbruch, denn ringsum sind wir von hohen Felswänden umgeben, die den vulkanischen Ursprung sichtbar machen. Einen öffentlichen Grillplatz hat man hier mit Hütte, Tischen und Bänken angelegt, die wir gerne zu einer kleinen Rast nutzen und der Anblick der mächtigen Basaltsäulen lassen uns die gewaltige Kraft und Energie im Innern der Erde erahnen. Gegenüber dem Steinbruchzugang steht das Denkmal von Berthold von Nasse (1831-1908), einem Förderer des Naturschutzes im Siebengebirge. Vom Nasseplatz (8,3km, 320m) folgen wir dem breiten Schotterweg talwärts. An einer Schutzhütte (Lietschenhütte?) biegen wir links in den Pfad mit dem Hinweis „Geisberg 600m“ ein. Hier treffen wir auch wieder auf den Rheinsteig, der jetzt bis kurz vor Rhöndorf unser Wegbegleiter ist. Es ist ein kurzer aber steiler Aufstieg zur „Walter Guillaume-Hütte am Geisberg (9,8km, 312m). Belohnt werden wir aber wieder mit einer phantastischen Aussicht. Wir schauen auf den gegenüber liegenden schon bestiegenen Breiberg. Durch das Rhöndorfer Tal schweift der Blick zum Rhein und rechts zum höchsten Berg Hollands, dem Drachenfels, wie er gerne der vielen holländischen Besuchern wegen bezeichnet wird. 3 Kilometer sind es dem Wegweiser zufolge noch bis dort. Auf verschlungen Pfad geht es entlang des Schallenberges zum Gasthaus „Milchhäuschen“ (10,5km, 244m). Es herrscht eine gemütliche Atmosphäre und wir kehren deshalb auch hier ein, bevor wir in die Touristenströme am Drachenfels geraten.
Man vermutet, dass das Gebäude, das  früher an dieser Stelle stand, Teil des Burghofes war und der Milch- und Schweinewirtschaft diente und die Wolkenburg und den Drachenfels mit landwirtschaftlichen Produkten versorgte.

Panorama vom "Geisberg"

Vom Milchhäuschen folgen wir geradeaus dem Rheinsteig-Logo. An einem idyllisch, tief im Gelände liegenden Hohlweg wandern wir, weil der Weg sehr matschig ist, auf der Oberkante zwischen alten Baumbestand. Am Ende des Waldes wenden wir uns links auf einem neu angelegten Weg, der uns zum neu gestalteten Eingang der Drachenburg bringt. Das „Neuschwanstein am Rhein“ wird es oft genannt. Ludwig II. wäre begeistert gewesen von den vielen Türmchen und Zinnen und der sagenhaften Inneneineinrichtung, einem wahrer Rausch aus verschwenderischem Kitsch und edelstem Kunsthandwerk. Es war der Bonner Stephan Sarter, der an der Pariser Börde zu viel Geld gekommen war und mit der romantischen Begeisterung der Rheinromantik sich diesen neugotischen Wohnsitz auf halber Höhe zum Drachenfels schuf. Nach dem Tod seines Besitzers durchlebte die Anlage ein wechselhaftes Schicksal. Erst nach jahrzehntelanger Restaurierung lädt seit 2013 das prachtvolle Schloss Besucher zur Besichtigung ein.

                  "Milchhäuschen"                                "Drachenburg"                               Drachenfelsbahn mit "Ölberg"

Der weitere alte Eselsweg zum Drachenfels musste nach einem Felssturz am 5. Juni 2011 gesperrt werden und so müssen alle Wanderer zum Drachefels der neuen Streckenführung folgen. So führt momentan der Rheinsteig von der Drachenburg entlang der Gleisanlage der Drachenfelsbahn zum alten Burghof. Die Geschichte des Burghofs geht ins 12. Jahrhundert zurück und diente ursprünglich der Versorgung der Burgen Drachenfels und Wolkenburg. 1881 erwarb ihn Stephan von Sarter, der Erbauer von Schloss Drachenburg. Sarters Neffe ließ 1904 das Hauptgebäude abreißen und als Berghotel neu aufbauen. 1989 erlosch die Konzession für das Hotel. Seitdem steht das Gebäude leer und befindet sich im Verfallsprozess.
Der Rheinsteig steigt am Burghof auf direktem Weg steil hinauf zur Drachenfelsstraße. Wer beim Aufstieg seinen Blick von Boden lösen kann, dem wird der mächtige Baum am Wegesrand nicht entgehen. Es ist ein Mammutbaum, der vor ca 150 Jahren gepflanzt worden ist.
Mit der Drachenfelsstraße erreichen wir den Bahnhof der Drachenfelsbahn und das neu gebaute Aussichtsplateau (13,0km, 290m). Unter den Bergen des Siebengebirges reicht der Drachenfels am weitesten an den Rhein heran und erlangte aufgrund seiner markanten Erscheinung über dem Rheintal, trotz seiner Höhe von nur 321 ü.NN, eine frühe touristische Bekanntheit. Die ersten romantischen Fremden hatten den Aufstieg zu Fuß oder auf dem Rücken eines Esels bewältigt. Der uralte Eselsweg ist gewiss schon im Mittelalter von den Burgbewohnern benutzt worden, ja, bereits Roms Steinmetzen sind wohl über ihn zu ihrem Arbeitsplatz gelangt. Und dank begeisterter Schilderungen romantischer Dichter und Schriftsteller, schwoll schon bald nach 1820 die Zahl der Drachenfelsbesteiger an. Das erste Wirtshaus auf dem Gipfel war schon 1834 eröffnet worden. Um die Völkerwanderung ein bisschen komfortabler zu machen, bekam der Drachenfels 1883 die erste Zahnradbahn Deutschlands. Bis 1953 ist sie von einer Dampflokomotive gezogen worden. Seitdem wird sie elektrisch betrieben. Sie hat viel dazu beigetragen, dass der Drachenfels zum meistbesuchtesten Berg Europas geworden ist.

Blick vom Drachenfels rheinaufwärts

Entstanden ist der Drachenfels vor ca. 20 Millionen Jahren durch aufsteigendes Magma, das nicht zur Erdoberfläche durchbrechen konnte und zu festem Gestein erstarrte. Seit der Zeit der Römer wurde das Vulkangestein in Steinbrüchen abgebaut. Es lässt sich leicht bearbeiten und wurde deshalb als Baustein auch für Teile des Kölner Doms verwendet.
Burg wurde schon im 12.Jh. errichtet und seitdem führen die Burggrafen den Feuer speienden Drachen in ihrem Wappen. Mit dem Drachen fing die ganze Geschichte an. Er soll in grauer Vorzeit in einer Höhle gehaust und von Zeit zu Zeit Menschen zum Fressen geholt haben. Wie man das Untier loswurde, wird verschieden erzählt. So soll der Kampf Siegfrieds mit dem Drachen hier stattgefunden haben. Heute erschreckt nur noch ein kleiner Drachen in einem Glaskasten mit seinem Schnaufen die Touristen.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Burg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Ruine nahm dann 1788 noch einmal gewaltigen Schaden, als die von Steinbrüchen unterhöhlte Südwestseite des Bergfrieds einstürzte und das an der Rheinseite stehende Wohnhaus und ein Teil der Kapelle mit in die Tiefe. Übrig blieb der Rest des 25m hohen Bergfrieds.

               Drachenfelsruine                                 rheinabwärts Bonn                              "Ulanendenkmal"

Bis zum Bergfried steigen wir noch einige Meter höher und schauen wie die einstigen Burgherren in das Land. Einmalig ist diese Aussicht. Links noch einige Gipfel des Siebengebirges, dann bad Honnef mit den Inseln Grafen- und Nonnenwerth. Rheinaufwärts geht der Blick bis Unkel, weiter rechts begrenzen die Berge der Eifel den Horizont. Nach rechts sieht man Bad Godesberg mit der Godesburg und weiter rechts ragen der Posttower und das frühere Abgeordnetenhaus, der lange Eugen, aus dem Bonner Stadtbereich. Bei klarem Wetter sind auch die Türme des Kölner Doms zu erkennen.
Nach diesem faszinierenden Panorama geht es hinunter zum Drachenfelsplateau, wo wir in der Umfassungsmauer einen Durchgang finden und von dort mit dem Rheinsteig-Logo hinunter nach Rhöndorf wandern. Zunächst geht es steil über Treppen dann auf einem Waldpfad in Serpentinen bis wir am 1925 errichteten Ulanendenkmal in die Weinberge kommen. Das Denkmal erinnert an die Gefallenen des Ulanen-Regiments im 1. Weltkrieg. Die Rebhänge des Drachenfels zwischen Königswinter und Rhöndorf gehören zum nördlichsten Weinanbaugebiet am Rhein, das mit den Weinbergen von Oberdollendorf endet. Zurzeit (2013) sind zwei Weinbergswege unterhalb des Siegfriedfelsen wegen Steinschlag gesperrt. Wir wandern am Kriegerdenkmal erst links dann direkt rechts und erreichen schon bald wieder Rhöndorf.

 

"Drachenfels" von Rhöndorf

Mit einer Einkehr im Cafe Profittlich ( www.cafe-profittlich.de ) lassen wir diese Siebengebirgswanderung ausklingen. Sie ist nie langweilig geworden. obwohl das Siebengebirge zwar zu 91% aus Wald besteht, tun sich immer wieder neue Fenster mit phantastischen Aussichten auf, die für herrliche Abwechslung sorgen.
Ein leckeres Stück Torte gehört bei Profittlich ebenso dazu wie die Geschichten, die sich um Peter Profittlich ranken. Etwa die Story um den Seilbahnkrieg zwischen ihm und Adenauer. Dem "kleinen Kanzler von Rhöndorf" schwebte ein Gondelbetrieb zunächst zum Drachenfels, später zur Löwenburg vor.

Adenauer wollte aber in Rhöndorf seine Ruhe haben und wusste 1959 dieses Projekt zu verhindern. Aber damit verhalf Adenauer nach seinem Tod genau zu dem, was Bäckermeister Peter Profittlich mit seiner Idee von der Seilbahn erreichen wollte, mehr Fremdenverkehr in Rhöndorf

Information: gute Beschilderung; meist Rheinsteig, Wanderkarte Nr.38 „Drachenfelser Ländchen und Siebengebirge“ des Eifelvereins, Topographische Freizeitkarte „Rheinsteig“, Fernglas lohnt sich
Streckenlänge: ca. 15 km, meist unbefestigte Wege und Pfade
Schwierigkeit: Mittelschwer: Langer Anstieg zur Löwenburg (6km) mit kurzer Erholung beim Abstieg vom Breiberg , anschließend leichtes Auf und Ab, nochmaliger Anstieg zum Drachenfels von 1,2km.mit 40 Höhenmetern; Auf- und Abstiege 650m
Einkehrmöglichkeit: in Rhöndorf, Löwenburger Hof, Milchhäuschen ( www.milchhaeuschen.de ), Drachenburg und Drachenfels

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