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Komm mit wandern!

Koberner Burgpfad und Tatzelwurmweg

Die Mosel lockt mit einer einzigartigen Landschaft und mittelalterlichen Weinorten. Mit herrlich traumhaften Aussichten erlebt der Wanderer diesen Fluss auf Wege und Pfade.
So bietet der bekannte Weinort Kobern-Gondorf mit seiner Lage an der Terrassenmosel ideale Bedingungen, einen der bekannten "Traumpfade" zu erkunden. Diesen Pfad werden wir auf einer Wanderung mit einer kleinen Abänderung in Kombination mit dem Tatzelwurmpfad erleben.

Startpunkt sind Parkplätze in der „Mühlenstraße“ direkt unterhalb der Niederburg zu der der erste Blick geht. Darüber thront wiederum die Mathiaskapelle. Diese Highlights werden wir aber erst am Ende unserer Wanderung besuchen. So gehen wir zunächst die Straße hinunter und sehen rechts am „Solliger Bach“ die ehemalige „Kircheleher Mühle“. Sie ist noch die einzige von ehemals 9 Koberner Mühlen mit dem ursprünglich noch funktionierenden Mühlrad.  Den Wasserzufluss erhält sie aus dem Solliger und dem Euliger Bach. Ein „Mühlwaal" (Bewässerungskanal) aus dem benachbarten Hohensteinsbachtal gelangte durch einen Stollen in das Mühlental und sorgte für genügend Wasser im Sommer. Der Mahlbetrieb wurde anfangs der 60er Jahre eingestellt.

Matthiaskapelle

Kircheleher Mühle

Schutzmantel-Madonna

Nach ca 100m auf der L117 zeigt uns das Wegzeichen des „Burgpfades“ rechts bergan den Weg. nach kurzem aber steilem Aufstieg durch Wald erreichen wir  das erste Highlight, die Statue der „Schutzmantel Madonna“ der Koberner Stände.
Nach Passieren der Madonna erleben wir nach weiteren 40 Höhenmetern an der „Markerberger Hütte eine traumhafte Aussicht ins Moseltal. Während sich die Burgen und die Matthiaskapelle auf dem benachbarten Berg etwa auf gleicher Höhe befinden, liegt der Weinort Kobern und auf der anderen Moselseite Dieblich zu unseren Füßen.

         Kobern u. Dieblich                                                Niederburg                                              Moselaufwärts

Auf einem schmalen Waldweg geht es noch einige Meter hinauf und dann entlang der Moseltalkante mit einem moderaten Auf und Ab, mal breit, mal schmal weiter, aber insgesamt abwechslungsreich und immer wieder erhascht man einen Blick auf die Mosel. Einen letzten Moselblick erleben wir dann vom „Backesberg“, bevor der Weg am Rand des „Nothbachtales“ an Solaranlagen vorbei  steil ins Tal zur Keverbacher Mühle hinunter führt. Hier beginnt der Weg ins einzigartige und wunderschöne Keverbachtal. Es präsentiert sich als Traumlandschaft mit idyllischen Wäldern und munter plätschernden Bächen. Stege helfen Wanderern über das kühle Nass. Herrliche Stille, eindrucksvolle Klippen und eine abwechslungsreiche Fauna machen die Passage durch das enge Tal zu einem wirklichen Höhepunkt des Traumpfades. Hier darf Natur noch Natur sein, hier wird nicht „aufgeräumt“, Bäume verrotten im Laufe der Zeit an Ort und Stelle – nur wo es nicht anders geht wird geräumt. Da kann es auch schon mal vorkommen, dass ein Baum mitten auf dem Weg liegt. Herabhängende, lianenartige Schlingpflanzen sorgen für eine urwaldähnliche Auenvegetation. Einfach faszinierend schön ist dieses naturbelassene Tal, das kein Ende nehmen will. Erst nach ca zwei Kilometern endet dieser Traumpfad.

Keverbachtal

Es folgt ein leichter Anstieg auf die Höhen des Maifeldes mit weitläufigen Feldern und herrlichen Fernsichten bis zum Hunsrück.
Nur wenige große Höfe, die oft zwischen den welligen Feldern versteckt liegen, bewirtschaften diese Region. Die Böden gelten als besonders fruchtbar und werden fast ausschließlich für den großflächigen Getreideanbau genutzt.
In einiger Entfernung geht es vorbei an Scheidter- und Manderscheider Hof bis zur K50 an der der Weg parallel 200m vorbei führt. Leicht abwärts führt uns das Wegzeichen vorbei an den „Solliger Höfen“. Schon 1360 wurden diese Höfe als trierisches Lehen erwähnt. Überraschend ist dann, dass hier oben auf der Höhe in dieser weiten Feldflur ein Weinberg am Wegesrand liegt. Am Horizont kann man die Matthiaskapelle und die Hunsrückhöhen mit dem Ort Waldesch erkennen.

                     Solligerhof                                                 Eulingerhof                                         Hohesteinsbachtal

Mit dem „Euliger Hof“ und seiner Kapelle passieren wir eine weitere alte Hofanlage, die auf das Jahr 1030 zurückgeht.
Vom freien Feld wechseln wir nun in das bewaldete „Hohesteinsbachtal“. Nach Querung des Baches verlassen wir den „Burgpfad“, der weiter zum Goloring, einem keltischen Ringwall, führt, und wandern auf dem rechten Weg weiter talwärts. Für diese ausgelassene Schleife werden wir ersatzweise über den Rosenberg wandern.
Leicht bergab, der „Burgpfad“ ist mittlerweile wieder zu uns gestoßen, erreichen wir nach ca 800m das „Margaretenbrünnchen“, ein Bildstock mit einer in Basalt gefassten Quelle. Hier soll sich eine Einsiedelei befunden haben. Von einem der Eremiten, ERICUS FRICHON AVS STOCKOLM, zeugt ein Basaltkreuz aus dem Jahre 1694 auf dem Koberner Friedhof.
Nur wenige Meter weiter bergab gelangen wir zum „Sauerbrunnen“, einem angenehmen, schattigen Rastplatz. Hier entspringt eine kohlensäurehaltige, vulkanische und sehr eisenreiche Mineralquelle, die durch den Kontakt mit Sauerstoff rostbraun gefärbt wird. Einige Hinweistafeln erklären uns die Zusammensetzung dieses besonderen Wassers.

          Margaretenbrünnchen                                  Sauerbrunnen                                             Burgpfad

200 m unterhalb des Sauerbrunnens biegt der „Burgpfad“ und mit ihm der „Tatzelwurmweg“  rechts auf dem „Sielspädche“ (Siel=Wasserkanal) zur „Matthiaskapelle“ ab. Der Pfad wird unterhalb begleitet durch einen „Waalweg“, dessen Wasser durch einen Stollen ins Mühlental geleitet wurde und den Antrieb von 8 Mühlen ermöglichte. Wer nun abkürzen und den Aufstieg zum „Rosenberg“ auslassen möchte folgt nun den beiden Markierungen bis zur Mühlenstraße, wo die Wanderung endet.
Wir ignorieren aber zunächst beide Wegzeichen und wandern 100m weiter und biegen dort links ab, um hinauf zu den Aussichten des „Rosenbergs“ zu wandern. Nach 1,5km erreichen wir dort den höchsten Punkt der Wanderung (275m). Am Fluggelände der Gleitschirmflieger haben wir natürlich eine perfekte Aussicht hinab ins Moseltal und den auf der gegenüberliegenden Moselseite gelegene Ort Dieblich. Moselabwärts schweift der Blick bis zur imposanten Winninger Autobahnbahnbrücke
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      Blick zur Autobahnbrücke                                 Kobern                                               Tatzelwurmweg

Mit dem „Tatzelwurmweg“ steigen wir über einen naturbelassenen Pfad wieder  ins „Hohesteinsbachtal“ hinunter, wo es noch 300m talwärts geht, bevor wir rechts den Hang aufsteigen und wieder auf den „Burgpfad“ treffen, dem wir zur „Oberburg“ und „Matthiaskapelle“ folgen. Je höher wir steigen, umso schöner werden die Ausblicke. Oben erwartet uns neben den beiden Bauwerken eine kleine Gaststätte mit Biergarten.

                  Matthiaskapelle                                    Höhenkreuz                               Blick zur Nierderburg mit Kobern

Die „Matthiaskapelle“ krönt eine herrliche Landschaft und fasziniert durch ihre besondere Architektur und Geschichte. Die Kapelle ließ Heinrich I, der Sohn Gerlachs von Isenburg-Kobern als Reliquienkapelle für die Aufbewahrung des Hauptes des Apostels Matthias zwischen 1220 und 1240 n. Chr. erbauen.  Heinrich I. von Kobern brachte diese Reliquie vom Kreuzzug von Damiette (1217-1221) mit. Inzwischen wird sie in der Abtei St. Matthias in Trier aufbewahrt. Absolut außergewöhnlich ist die Architektur. Sie ist das einzige Bauwerk in Deutschland, welches romanische, gotische und byzantinische Bauelemente in sich vereint.
Die Burg wurde Anfang des 12. Jahrhunderts auf keltischen Befestigungsanlagen errichtet. Erstmals erwähnt wurde sie 1195, als der damalige Burgherr sie dem Trierer Erzbischof als Lehen auftrug.    Mitte des 14. Jahrhunderts wurde sie verkauft und verfiel. Von der ehemaligen sehr großen Burganlage sind heute nur noch der Bergfried und die Ringmauer zu sehen.
Von der Oberburg geht es zum Höhenkreuz des Koberner Kreuzweges. Es ist der Abschluss der 14 Stationen umfassenden Leidensgeschichte Jesu. Ein überwältigender Blick bietet sich dem Wanderer auf das mäandrierende Moseltal mit dem Weinort Kobern-Gondorf  existiert.
Begleitet von Kreuzwegstationen aus Vulkangestein geht es auf felsigem Gelände abwärts. Lohnenswert ist ein Abstecher zur Ruine der Niederburg, denn die Reste der Anlage und die Aussicht von hier auf Kobern-Gondorf sind beeindruckend.

                     Niederburg                        Niederburg mit Matthiaskapelle                            Gondorf    

Gerlach von Cobern-Isenburg erbaute die Niederburg um 1190 zur Sicherung seiner Reichsunmittelbarkeit gegenüber dem Trierer Erzbischof. Beide Burgen wurden im Zuge der Kriegswirren 1689 von französischen Truppen weitgehend zerstört und fristen seitdem als Ruinen ihr Dasein. Der Besucher schaut wie aus der Vogelperspektive auf die Gassen Koberns.
Der Koberner Burgpfad ist wirklich ein Traum von einem Wanderweg, er vereint in sich alles was eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Wanderung ausmachen sollte und wartet mit vielen Highlights entlang des Weges auf.
Am Ende lassen wir diesen wunderschönen  Tag in der Natur bei einem leckeren Glas Wein und guter Vesper auf dem historisch alten Marktplatz ausklingen. Wie verbunden sich die Kobern-Gondorfer mit dem „Tatzelwurm“ fühlen, zeigt der Brunnen auf dem Marktplatz. Schon 1934 wurde zur Förderung des Fremdenverkehrs der Platz mit dem Tatzelwurmbrunnen errichtet. Er beruht auf einer Sage, wonach Kreuzritter Heinrich, das in Kobern lebende  Ungeheuer tötete. 1961 wurde ein neuer „Tatzelwurm-Weinbrunnen“ geschaffen.

                    Niederburg                            Marktplatz mit Tatzelwurmbrunnen                Marktstraße

Dieser Wanderung in Kombination aus „Koberner Traumpfad und Tatzelwurmweg“ bildet ein herrliches Duo. Sie präsentiert dem Wanderer ein vielfältiges Landschaftsbild mit traumhaften Aussichten, herrlichen Täler mit plätschernden Bächen, sprudelnden Mineralquellen und als Highlight zwei mittelalterliche Burgen und eine Kapelle mit besonderer Architektur.

Information:  Wanderkarte Nr 34 „Maifeld u. Untermosel“ des Eifelvereins. Flyer „Burgpfad und Tatzelwurmweg“
Streckenlänge: ca. 17 km, naturbelassene und meist unbefestigte Wege; Abkürzung ohne „Rosenberg“ 14km
Schwierigkeit: Allerdings ist er mit 17 Kilometern Länge und ca 500 Höhenmetern nichts für Anfänger. Man sollte schon eine gewisse Kondition und entsprechende Ausrüstung (Wanderstöcke) dabei haben und für die Runde gut und gerne 5-6 Stunden einkalkulieren. Auf- und Abstiege 500m
Einkehrmöglichkeit: Restaurant auf der Oberburg und zum Abschluss in Kobern

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Karte



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