I
Komm mit wandern!

Wasserfall Erlebnisroute 

schönster Wanderweg 2023

Zwischen Vulkaneifel und Mosel liegt im idyllischen Üssbachtal eingebettet in grünen steilen Eifelberge Bad Bertrich mit der einzigen, 32°C warmen Glaubersalzquelle Deutschlands. Es hat als Heilbad eine fast zweitausendjährige Tradition. Schon die Römer bauten hier die ersten Badeanlagen. Ende des 18. Jh. war es der letzte Trierer Kurfürst, der mit dem Bau des Kurfürstlichen Schlösschen Bad Bertrich zu seiner Sommer- und Jagdresidenz machte. Mit diesem Ambiente strahlt auch heute noch der ruhige Ort mit seiner frischen Luft und dem heilenden Wasser ein besonderes Flair aus.  

Kurpark

Neben der Wohlfühlatmosphäre sind im Laufe der Jahre eine Vielzahl von unterschiedlichen Wanderstrecken angelegt worden, die auf schmale, verschlungene Pfade rund um hohe Felswände sich um den Kurort im Schatten alter Waldbäume winden.
Eine davon, die „Wasserfall-Erlebnisroute“, wurde 2023 zum schönsten Wanderweg Deutschlands  gewählt. Er führt zum höchsten Wasser der Eifel, da diese Tour einiges an Kondition und besonders der Anstieg zum Wasserfall Trittsicherheit erfordern, werde ich den Weg einmal erkunden.

Schwanenweiher

Serpentine

Startpunkt ist der Parkplatz am östlichen Ortseingang. Über Treppen steige ich zur „Kurfürstenstraße“ auf. Dort lockt auf der anderen Seite etwas unterhalb der Schwanenteich mit Wasserfontäne. Ein Pfad führt hinunter und ich folge dem Wegezeichen „Wasserfall-Erlebnisroute“ nach rechts. Ein herrlicher Blick schweift über das Wasser zu einer Cafe-Terrasse auf der anderen Seite, die zum Abschluss der Wanderung einlädt.
Schon nach 100m steigt der Pfad rechts an. Ein Bergpfad führt mit Serpentinen hinauf. Vorbei an dem bizarr geformten Felsen der „Kuckusley“, erreiche ich nach 1km und 120 Höhenmeter den „Hohenzollernturm“ im Stile eines Pavillons, der zu Ehren Kaiser Wilhelm I. errichtet wurde.

Kuckusley

Aussicht vom Hohenzollernturm

Hohenzollernturm

Dessen rotes Dach auch von unten aus dem Ort gut zu sehen ist. Ganz Bad Bertrich liegt mir zu Füßen und ich genieße die herrliche Aussicht auf den Kurort und die umliegenden Hügel. Nach dieser entspannten Verschnaufpause geht es weiter den „Krahlberg“ hinauf Richtung „Bismarckturm“ auf der „Hohe Ley“. Er ist einer von über 100 Aussichtstürme mit diesem Namen.

Bismarckturm

Sie sind Zeugnis eines einzigartigen Personenkults. Obwohl Kaiser Wilhelm II Bismarck 1890 entlassen hatte, war der ehemalige Reichskanzler beim Volk sehr beliebt und so wurde dieser Turm 1910 feierlich eingeweiht.  Der Aufgang zum Turm ist leider versperrt und so bleibt nur der Blick ins Üßbachtal und zum Waldhotel Marienhöhe inmitten einer grünen Landschaft. Auf einem stillen Waldweg wandere ich einen halben Kilometer mäßig bergab und biege dann mit dem Wegzeichen „Klidinger Wasserfall“ spitzwinklig rechts ab. Abschüssig führt dieser Weg in dem steilen Hang des Erdenbachtales hinunter, bevor es dieses Mal spitzwinklig nach links weiter geht.

einsamer stiller Waldweg

Steg über den Erdenbach

Hier wandere ich durch einen stillen und einsamen Wald oberhalb des unten plätschernden Bachs ca 2Kilometer. Eine gewisse Eintönigkeit entsteht. Ein solcher Weg bietet bei einer Gruppenwanderung immer Gelegenheit zu einem Smalltalk und die Langeweile wird unbemerkt überbrückt, auch wenn die Umgebung dann etwas vernachlässigt wird. Unterwegs muss noch einmal der rechts führende Talweg genommen werden. Nach 500m führt mich das Wegzeichen dann zum Steg über den Erdenbach. Etwas unterhalb mündet der Klidinger Bach, vom Wasserfall kommend, in den Erdenbach.

abenteuerlicher Steig zum Wasserfall

Jetzt beginnt ein wahrer abenteuerlicher Steig mit einer herausfordernden Kletterpassage bei der Trittsicherheit und entsprechendes Schuhwerk erforderlich ist. Gesichert mit einem Handlauf geht es 70 Höhenmeter steil über Felsen hinauf. Dann zweigt mit dem Hinweis „Wasserfall“ das „Salamander Peedche“ rechts ab und führt ebenfalls über Felsen und Stufen jetzt hinunter zum Grund des Wasserfalls. Mit einer Gesamthöhe von 28m und einer Fallhöhe von 20m ist er der höchste Wasserfall der Eifel und ein besonderes Highlight, ihn über diesen abenteuerlichen Felsensteig zu erreichen.

Klidinger Wasserfall, höhster der Eifel

Der Rückweg ist nicht weniger riskant. Zurück bis zum Hauptweg  geht es dann rechts im Erdenbachtal aufwärts Richtung Bad Bertrich mit der bekannten Wegmarkierung. Leider kommt auch hier wieder einige Monotonie auf bis es nach 800m dann wieder aus dem Tal hinauf auf die Höhe an den Rand der Ortschaft Kennfus geht. Ein asphaltierter Weg führt mich links zur „Don Bosco“ Hütte. Hier verlasse ich nun die Markierung „Klidinger Wasserfall“ und gehe rechts an der Hütte vorbei. Dieser Fahrweg führt hinunter zu einem Parkplatz von dem ich auf einem Waldweg den Grillplatz an der „Maischquelle“ erreiche.

Don Bosco Hütte

Maischquelle

Wer hier eine punktuelle Quelle erwartet, sieht sich getäuscht, denn es handelt sich um eine Schichtquelle, die aus dem Berg austritt. Solche Quellaustritte sind überall dort zu finden, wo vergleichsweise junge vulkanische Lockerablagerungen den alten Gesteinen aus dem Erdzeitalter des Devons aufliegen. Hier an der „Maischquelle“ kann man sehr gut erkennen, wie das Wasser, das an der Oberfläche versickert, dann aber nicht durch Lehm und Schiefer durchdringen kann, also somit wieder an der Auflagerungsfläche zu Tage tritt. Genau an dieser Stelle tropft das Wasser aus der Wand. Zur Selbstbedienung bietet auch die Feuerwehr Getränke für Durstige an.

Engelstreppe

Bergpfad

Weiter wandere ich auf dem Fahrweg 150m hinunter und biege dann links in den Pfad ein auf dem nach ca 650m links im Hang ein Hinweis „Engelstreppe“ zu lesen ist. Verwundert bleibe ich stehen und sehe zwei Baumstämme mit Einkerbungen, die eine Treppe ähnlich im Hang liegen. Mit Hilfe eines vorhandenen Seils steige ich die „Engelstreppe“ bis zu einem Pfad auf.

Oase der Ruhe

Blick auf Bad Bertrich

Dieser führt mich weiter hinauf bis zu einem Bergkamm, den ich links auf schmalen Pfad bis zu einem Forstweg bergan steige. Die Markierung „Klidinger Wasserfall“ zeigt jetzt wieder den weiteren Weg. Der Wald endet und über eine freie Graslandschaft geht es an einem Rastplatz wieder in den Wald zur „Oase der Ruhe“. Hier findet wohl jeder ein Plätzchen zum Rasten, denn viele Bänke und Relaxliegen sowie eine Hütte laden ein, diese herrliche Aussicht zu genießen. Hier überreichte Manuel Andrack offiziell den Titel „Schönster Wanderweg Deutschlands 2023“ für die „HeimatSpur Wasserfall-Erlebnisroute“.
Von hier zeigen viele Hinweisschilder nach Bad Bertrich. Eines davon, etwas versteckt führt am Ende des Geländers links auf schmalen Pfad hinunter. Es ist kein markierter Pfad und so ist er schmal und hin und wieder mit Hindernissen, z.B. Baumstämme, zu rechnen. Nach einem Abstieg von 80 Höhenmetern auf diesem verschlungenen Pfad erreiche ich den „Panoramablick“ ins „Tal der Liebe“. Die Bezeichnung erinnert daran, warum hier der „Kurschattenweg“ verläuft. So genieße ich auch ohne Kurschatten diesen zauberhaften Blick auf den Kurort.

Felsenpfad

Viktoriahöhe

Nach ca 500m auf diesem Pfad einmal links und nochmals rechts  bergab komme ich an einer Wegegabel von denen ich den oberen Weg wähle und so zur „Viktoriahöhe“ gelange, einer weiteren Aussicht auf Bad Bertrich. Weiter geht es jetzt wieder auf der Wasserfallroute steil bergab mit einem nochmaligen Blick auf den beschaulichen Ort bevor das Kurcenter vor mir liegt.

Kurgarten

Kurfürstliches Schlösschen

An der Kurfürstenstraße endet meine Wanderung und es schließt sich ein Bummel durch den historischen Badeort an. Vorbei an dem Kreisverkehr betrete ich links den einladenden „Alleegarten“ mit den alten historischen Gebäuden, wie Parkhotel, Quellenhof und vielen Möglichkeiten zur Entspannung. Mich lockt es aber zu der Glaubersalzquelle, die einzige Deutschlands, die ich links an dem Gebäude vorbei erreiche. Hier steigt das mineralische Wasser aus einer vulkanischen Bruchspalte mit einer Temperatur von 32°C an die Erdoberfläche. Schon die Römer mit ihrem Gespür für die schönen Dinge des Lebens entdeckten die Quelle schon vor rund 2000 Jahren. Mit dem warmen Wasser speisten sie ihre Badehäuser. Schon damals kannten die Menschen die wohltuende und heilsame Wirkung dieses Wassers. So probiere ich einmal dieses Wasser. Geschmacklich ist das warme Wasser gewöhnungsbedürftig.
Dann betrete ich den Kurgarten, in dem man sich in eine Zeit von Prunk und Glanz zurückversetzt fühlt. Es war Kurfürst Clemens Wenzeslaus, der 1787 sich dieses Schlösschen als Sommerresidenz erbauen ließ. Im Rahmen des Wiener Kongress wurde Bad Bertrich 1815 dann preußisches Staatsbad. Durch den Kurgarten komme ich zum Löwenkopfbrunnen. Probiert hatte ich schon einmal und deshalb bleibt es bei einem Warmwassertest.

Löwenkopfbrunnen

alter Glanz

Anschließend bummele ich noch durch das Städtchen bis ein Fußweg entlang des Üssbachs, der laut rauschend seinen Weg in Richtung Mosel fortsetzt, mich zum Parkplatz führt.

Die am Schwanenweiher zu Beginn der Wanderung erspähte Cafe-Terrasse ist nun mein Ziel. Ein Highlight des Cafes ist der Schwanen-Windbeutel, den ich mir jetzt nach einer anstrengenden Wanderung gönne.

Information: Wanderkarte Nr.21 „Ulmen“ des Eifelvereins
Strecke: 14km fast nur unbefestigte Wege und Pfade mit schönen Aussichten, steiler Bergpfad mit alpinem Charakter zum Wasserfall
Schwierigkeit: Schöne Bergtour mit einiger Kondition und Trittsicherheit erforderlich. Auf- und Abstiege 520m

Schwanen-Windbeutel

Einkehrmöglichkeit: mehrere, Schwanen-Windbeutel am Schwanenweiher im Café RESIDENZ

GPX-Track:

Da der Internetanbieter verschidenen Dateitypen zurzeit einschränkt, so auch GPX-Dateien, stehen nur ZIP-Dateien zur Verfügung und müssen entsprecchend umgewandelt werden. Eine GPx-Datei kann auch aus der Karte hochgeladen werden

Video:



Karte


nach oben
Übersicht Vulkan-Eifel


Viel Vergnügen!

Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!