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Komm mit wandern!

Rund um den Meuchelberg

Die Nordeifel kennen wir als eine mehr oder weniger gewellte Hochfläche, in die die Bäche und Flüsse tiefe Täler geschaffen haben und in der der Mensch das Wasser in einer Vielzahl von Talsperren gestaut hat. Einzelne weithin sichtbare Berge sind eine Seltenheit. Die markanteste Erhebung ist wohl der Burgberg bei Bergstein. Einen weiteren Einzelberg finden wir mitten im Tal der Rur zwischen Schwammenauel und Heimbach, den „Meuchelberg“. Von dem Namen dieses Berges werden wir uns aber nicht abschrecken lassen und ihn bei unserer Wanderung umrunden.

Seinen Namen erhielt er der Sage nach, als es zwischen zwei Edelherren zum Streit um ein Burgfräulein gekommen war und einer den anderen in einem Hohlweg meuchlings ermordete.
Die Rundwanderung beginnen wir an den Sportanlagen der Tennisplätze in Heimbach, wo noch kostenlos geparkt werden kann. Zurück geht es vorbei am Freibad bis zur „Schwammenaueler Straße“. Dort biegen wir rechts ab und finden gleich an einer Laterne die Markierung „29 Meuchelberg“. Sie zeigt uns den nächsten Wanderkilometer an. Kurz dahinter führt uns diese links auf einen Pfad bergan, der im weiteren Verlauf immer steiler wird. Unterwegs öffnet sich einmal die Sicht zur Burg Hengebach. Der Pfad wird im weiteren Verlauf von knorrigen Bäumen gesäumt, was vermuten lässt, dass es sich hier um einen alten Fußweg handelt. Mit der Markierung betreten wir durch ein kleines Türchen den Friedhof. Nachdem wir über Treppen links hinaufgestiegen sind, verlassen wir diesen wieder und wandern dort auf dem Waldweg weiter bergan bis zu einem Wegestern. Hier trennen wir uns von der Markierung, denn den steilen Aufstieg zum "Meuchelberg" sparen wir uns, weil die Aussicht diese Anstrengung nicht wert ist. Wir wandern deshalb geradeaus auf dem Schotterweg weiter.

                   alter Fußweg                                     Blick über den Stausee                         urwüchsiger Pfad

Bequem führt uns dieser im Hang in einem großen Rechtsbogen um den "Meuchelberg". Nachdem wir unsere Wanderrichtung um 180° geändert haben, erleben wir nach einem Wohnhaus einen wanderfreundlichen Höhenweg. An einer Bank öffnet sich der Blick über das Rurtal zum Kermeter und mit Herbst- und Steinbachtal. Unten schimmert der Heimbacher Stausee durch das Geäst. Mit einem kleinen Freischnitt würde eine phantastische Aussicht entstehen, aber leider wird diese wohl mit der Zeit immer geringer.
Unterwegs kommt der Wanderweg „29“ durch den steilen Abhang von rechts hinunter. Gemeinsam geht es zu einem herrlichen Rastplatz mit einem wunderbaren Panoramablick zum gegenüberliegen Feriendorf „Eifeler Tor“ und dem unten links am Stausee weiß leuchtenden alten Kraftwerk. Weiter geht es mit der „29“ auf einem schönen Panoramaweg. Der linke abschüssige Hang wird zunächst noch mit einem Geländer sichert. Steil ist auch der rechte Hang zum Meuchelberg. Wir erreichen ein Sträßchen und verlassen hier den „Meuchelberg“ Wanderweg, der rechts weiterführt. Mit einem Rechtsbogen wandern wir leicht bergab auf den Ortsteil Hasenfeld zu und biegen dort in den „Kiefernweg“ ein. Rechts bieten sich immer wieder Blicke nach Hasenfeld und zu der mächtigen Staumauer von „Schwammenauel“. Die Straße endet mit einem Wendeplatz. Jetzt wird es etwas abenteuerlich, denn ein Weiterweg ist nicht zu erkennen. Am Ende kennen Insider rechts einen Trampelpfad, der 50m zwischen zwei Grundstücken hinunter zum „Kornblumenweg“ führt. Unten geht es links und gleich wieder rechts zur „Kleestraße“, auf der wir hinter dem letzten Haus rechts in den Waldweg einbiegen. An einer Bank gibt es die Möglichkeit links auf die kleine Anhöhe zu einer herrlichen Aussicht hinaufzusteigen. Von dort oben sehen wir tief unter uns das Heimbacher Staubecken und im gegenüberliegenden Berghang das „Eifeler Tor Landal“ liegen. Weiter nach rechts reicht der Blick bis zur Staumauer „Schwammenauel“.

            Blick zur Staumauer                                    Wehr Tosbecken                             Egerlingsschirmling

Zurück geht es bis zur Bank und weiter steil bergab auf einem urwüchsigen Pfad. Nach Querung eines kleinen Tälchens erreichen wir einen Wendeplatz und folgen gegenüber dem Hinweis „Grillplatz“. Der Weg führt hinunter an das Staubecken und wir erreichen dieses nach 600m. Links liegt direkt am Ufer ein kleiner Rastplatz, um das Idyll zu genießen legen wir eine kurze Pause ein. Beim Weitergehen ist schon von weiten das Rauschen des über ein kleines Wehr fließenden Rurwasser deutlich zu hören. Vorbei an diesem gelangen wir zu den Gebäuden des Kraftwerks und der mächtigen Staumauer. Neben der Wasserstandsregulierung wird die Rurtalsperre auch zur Stromerzeugung genutzt. Hinter dem ersten Gebäude gehen wir die dortige Zufahrt hinauf. Im weiteren Verlauf ragen linksseitig steile Felsen in die Höhe. Die einstige Auffaltung des Gebirges und die damit verbundene Schieferung sind deutlich zu erkennen. Unterwegs machen uns in einer Wiese weiße Farbtupfer neugierig. Beim näheren Betrachten stellen sie sich als Egerlingsschirmpilze heraus.
Mit einem links abzweigenden Asphaltweg erreichen wir die Landstraße nach „Schwammenauel“. Wir gehen aber noch nicht direkt dorthin, sondern machen noch einen kleinen Schlenker rechts 100m an der Straße entlang bis gegenüber Parkverbotsschilder das Parken auf einem kleinen Platz verbieten. Dort wandern wir auf einem naturbelassenen Pfad leicht bergan. Unten links schimmern die Parkplätze und das große Areal von „Schwammenauel“ durch die Büsche. 

                              Rursee                                 Schwammenauel Seehof               Staudamm Schwammenauel

Nachdem wir die Höhe (300m) erreicht haben führt der Pfad gerade hinunter an den Rursee. Ein herrliches Seepanorama breitet sich nun vor uns aus. Auf dem Seerandweg wandern wir mit immer wieder faszinierenden Blicken zur Staumauer. Bänke laden zum Genießen ein. Unterhalb vom Hotel Seehof und einem Durchgang kann man beim "Restaurant und Cafe Seeblick" eine Panoramaterrasse besteigen und die Landschaft und den betriebsamen Trubel von oben betrachten. Weiter geht es über die 480m lange Staumauer. Die Aussicht zu beiden Seiten ist phantastisch. Links ist nun deutlich der "Meuchelberg" als Einzelberg zu erkennen. Verantwortlich ist die Rur, die diesen Berg aus der Landschaft herauspräpariert hat.
Vor ca. 2 Millionen entstanden mit der Hebung der Eifel die landschaftsprägenden Talsysteme. Das Rurtal zwischen „Schwammenauel“ und Heimbach legt von der Talbildung ein beredtes Zeugnis ab. Der mehrmalige klimatische Wechsel hatte durch eine unterschiedlich intensive Abtragung und Transportkraft der Flüsse Phasen der Kiesaufschüttung und Phasen der Tiefenerosion zur Folge. So kamen auch Talhänge in Bewegung und füllten Talmulden aus. So wurde im Bereich Hasenfeld eine alte Talschlinge aufgefüllt und die Rur so gezwungen, sich um den "Meuchelberg" einen neuen Lauf zu schaffen. Der Ort Hasenfeld liegt heute dort wo einst die Rur floss.

         Blick von der Staumauer                  "Eifeler Tor" mit Meuchelberg              "Jugendstilkraftwerk"

 Nach dem Ende der Staumauer geht es noch 150m entlang der Straße bergan, um dann links mit einem Pfad in den Büschen zu verschwinden. Der Pfad führt uns rechts zu einem Wendeplatz am Rande des Eifeler Tors „Landal“. Auf der Promenade des Feriendorfes schlendern wir vorbei an Boutiquen, Geschäften und Restaurants. Gegenüber der Touristeninformation zeigt der Eifelblick „Resort Eifeler Tor Heimbach“ noch einmal die Schönheit dieser Landschaft. Vor dem Freibad geht es auf dem Treppenabgang hinunter, begleitet rechts und links von kleinen Ferienhäusern. Am Ende verlassen wir das Feriendorfgelände und gehen auf der Straße weiter hinunter bis an den Stausee und dort rechts auf dem Seerandweg am Ufer entlang bis zum alten Jugendstilkraftwerk, das seit 1905 elektrischen Strom erzeugt. Es ist eines der schönsten Objekte der frühen Kraftwerksarchitektur in Deutschland. Das Gebäude erinnert mit seinen beiden Türmen und dem lang gestreckten Baukörper an einen Sakralbau. Gespeist wird dieses Werk mit Wasser aus dem auf der anderen Seite des Kermeters gelegenen Urftsees, das durch einen 2,7km langen Stollen in mächtigen Rohren zu Tal schießt und die gewaltigen Turbinen antreibt. Bei seiner Inbetriebnahme im Jahre 1905 war es das größte Wasserkraftwerk Europas. Mit zwei leistungsstärkeren Turbinen wird auch heute noch Strom produziert.

"Dschungelpfad", Heimbach beliebtester Wanderpfad

Wir überqueren das Staubecken und wandern auf der Kleestraße vorbei an einem Campingplatz bis zur „Rübezahl Klause“. Mit der Wegemarkierung „49, Klosterrunde“ geht es an den Stausee und dort zunächst noch über Asphalt zum „Dschungelpfad“. So wird dieser herrliche Weg gern bezeichnet, weil er unmittelbar am Seeufer auf schmalem, teils felsigen Pfad und Holzstegen entlang führt.
Das Staubecken wurde 1935 erbaut und ist im eigentlichen Sinn keine Talsperre, sondern ein sog. Ausgleichsbecken. Seine Aufgabe besteht darin, den Beckenzufluss, der aus den Auslässen der Spitzenstromkraftwerke der Urft und Rurtalsperre stammt, zu regulieren.
An einem Bootsverleih mit herrlicher Gartenterrasse endet dieser wohl schönste Heimbacher Wanderweg.

      Biergarten u. Bootsverleih                    Heimbacher Fotomotiv                               Bergpfad

Auf einem asphaltierten Weg gehen wir Richtung Heimbach. Rechts können wir noch einen kurzen Abstecher zu dem Stauwehr des Heimbacher Beckens mit der ehemals in ihrer Art größten Fischbauchklappe in Europa machen.
Wir wandern durch einen „Wingert“, im dem die hier angepflanzten 12 verschiedenen Rebsorten näher erläutert werden. Vorbei am Haus des Gastes zeigt sich anschließend vor uns hoch auf einem Felsen die Burg „Hengebach“, deren Ursprünge in das 11. Jahrhundert zurückreichen. An dem Parkplatz „Über Rur“ gehen wir vor der Steinbrücke den Fußweg an der Rur entlang bis zum Ende. Dort rechts auf schmalen Bergpfad zwischen Felsen zur Linken und der einige Meter rechts unter uns fließenden Rur erreichen wir die Straße, wo sich der Kreis unserer Wanderung schließt und auf dem Hinweg zu unserem Parkplatz gelangen. 

Information: Wanderkarte Nr.2 „Rureifel,“ bzw. Nationalpark-Karte Nr. 50 des Eifelvereins; unmarkierte Wanderwege bzw. Markierungen: „29 Meuchelberg“, „49 Klosterrunde“
Strecke: 13 km Rundwanderung, unbefestigte Wege und Pfade, in Hasenfeld und Schwammenauel Asphalt
Schwierigkeit: mittel, zu Beginn steiler Aufstieg110 Höhenmeter, insgesamt Auf- und Abstiege: 300m
Einkehrmöglichkeit: unterwegs Schwammenauel, Biergarten Bootsverleih und in Heimbach

GPX-Track

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Karte

Herbstliche Idylle am Staubecken Heimbach.

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Tourenübersicht Rursee-Region


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