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Komm mit wandern!

Rursteig 4. Etappe
Ein phantastischer Bergpfad zwischen Abenden und Obermaubach

Unterwegs werden wir heute zwischen Heimbach und Obermaubach sein, wo die Rur auf einer 20km langen Flussstrecke sich durch ein reizvolles Tal windet. Hochaufragende Felstürme, schroff abfallende Felswände und bizarre Felsgestalten prägen hier das Bild dieser Landschaft. Auf schmalen, verschlungenen Pfaden, die einem Steig vollkommen entsprechen, werden wir das alles mit herrlichen Ausblicken hautnah erleben.

Ausgangspunkt ist der Bahnhof in Abenden, wo auch Parkplätze vorhanden sind (185m). Zunächst wandern wir nach Überquerung der Rurbrücke links entlang der Rur, wo Bänke unter blühenden Kastanienbäumen eine idyllische Stimmung entfalten. Auf der „Palanderstraße“, die von alten Fachwerkhäusern eingerahmt ist, finden wir mit der alten Schmiede das älteste Haus des Dorfes. Es stammt aus dem Jahre 1696. Der heute bereits in der vierten Generation geführte Betrieb entstand um 1870. Am Ende der Straße biegen wir links in die Straße „Im Hag“ ein und treffen dort auf den Eifelvereinsweg „4“ (Josef-Schramm-Weg) und die „Buntsandsteinroute“. Nach 170m auf dem unbefestigten Fußweg neben der Straße und begleitet vom Rauschen eines Baches, weisen uns die Wegweiser links zu einem Pfad (0,5km, 208m), der uns jetzt mit Serpentinen in die Höhe zu den ersten Aussichten bringt. Ein Geländer sichert den alpinen Pfad talseitig ab. Schon nach 0,9km erhalten wir an einer Bank 60m über dem Tal einen wunderschönen Panoramablick rurab- und ruraufwärts und auf das inmitten grüner Wiesen liegende Abenden. Dieser Lage hat der Ort auch seinen Namen zu verdanken, der von dem Begriff „Aubenden“ abgeleitet wird. Eine "Au" ist eine "Wiese am Fluss". Dass auf den Wiesen am Fluss, wegen der ständigen Feuchtigkeit besonders saftiges Gras wächst, ist bekannt. Schon zur Zeit der Kelten waren Flusswiesen ausschließlich der Viehhaltung vorbehalten. Auen durften wegen der Überschwemmungsgefahr daher schon vor mehr als 2000 Jahren weder beackert noch bebaut werden.

       Schmiede, ältestes Haus         "Palanderstr." eingerahmt von Fachwerk              erster Anstieg

Der Pfad steigt mit gelegentlichen Verschnaufpassagen mit einem großen Bogen zum „Kuhlenbusch“ weiter an, bevor er mit 320m (1,8km) seine höchste Stelle erreicht. Bänke laden ein, den Ausblick in Ruhe zu genießen. Teils zwischen Bäumen versteckt ragen mächtige Felsen aus dem Boden. Der Pfad ist jetzt angenehm mit wenig Höhenunterschied. Er verläuft oberhalb zahlreicher imposanter Felsen. Zwischen zwei Felstürmen geht es dann abwärts und der Pfad führt vorbei an den steil aufragenden, oft bedrohlich wirkenden, überhängenden  Felswänden, die teilweise richtige Unterstände bilden.
Die Felsen bestehen aus kieselbesetzten Buntsandstein-Konglomerat aus der Triaszeit, wobei der Sandstein überwiegend eine rotbraune Farbe hat. Manchmal, aber nur selten, sind auch gelbe oder gar weiße Bänder dazwischen, daher der Name Buntsandstein.
Als vor 220 Millionen Jahren der Sandstein entstanden ist, war das Klima sehr trocken. Deutschland war eine Wüste. Nun ist es auch in der Wüste tief im Boden immer ein wenig feucht. Die Feuchtigkeit löst Mineralien im Boden und dringt durch die feinen Risse und Poren nach oben, mit ihr auch die gelösten Mineralien. In den oberen Schichten verdunsten sie, setzen sich ab und haben dem Sandstein die rote Farbe gegeben. Bei der Verkittung haben kieselsäurehaltige Lösungen mitgeholfen.
So unterschiedlich die Kieselsteine in ihrer Farbe sind, sind sie ebenso in Art und Größe, von Erbsen- bis Kopfgröße und von weiß über rot bis schwarz.

                    Abenden                                      Bergpfad zum "Kuhlenbusch"                    geheimnisvoller Pfad

Dann lassen wir die Felsen hinter uns. Der anschließende alte, mit wenig Höhenunterschied verlaufende weitere Pfad ist gesperrt (Privatgelände) und unpassierbar. So müssen wir die Umleitung (37) bergab nehmen. Am Ende stoßen wir auf die bekannten Eifelwege (Josef-Schramm-Weg, Buntsandsteinroute) und steigen mit diesen links weiter bergab. Der Abstieg endet am asphaltierten Rurtalradweg, auf dem wir rechts weitergehen. Links unten schimmert das Wasser der Rur durch die Büsche und darüber hinaus die vielen Zelte und Wohnwagen eines der zahlreichen Campingplätze im Rurtal. Aber schon nach 400m verlassen wir den Asphalt (3,6km, 213m) und steigen rechts mit den bekannten Logos in einem kleinen Seitental der Rur steil bergan. Da, wo rechts ein Zaun beginnt, haben wir es fast geschafft und bevor das Ende der Steigung ganz erreicht ist, weisen die Wegzeichen nach links (4,3km, 303m). Der nächste Wegweiser folgt schon bald mit dem Hinweis „Effelsdach 0,2km“. Ein Dach ist immer oben, dass heißt, es geht weiter bergan. Ein Geländer hilft bei dem folgenden kurzen sehr steilen Anstieg. Bequem erreichen wir eine Info-Tafel, die über die Natursteingewinnung im Rurtal informiert. Von hier geht es links zu einem fantastischen Panoramablick, der alle Anstrengungen vergessen lässt und zum Genießen und entspannen begeistert.

          Kuhlenbusch Blick                             Felstürme an der Effelsley                        Effelsley Blick

Die Burg Nideggen und die weiteren über dem Tal aufragenden Buntsandsteinfelsen markieren unseren weiteren Weg. Nach dieser lohnenden Rast geht es zurück, vorbei an der Info-Tafel und wir folgen dem nächsten Pfad links mit der „37“ zu einer Aussichtsbank. Von der Bank ein Stück zurück, steigen wir dann rechts in mehreren Serpentinen durch alpines Gelände vorsichtig ab. Der Pfad ist hier kaum von den Trittspuren der Bergsteiger zu unterscheiden, die hier ihr Hobby der Kletterei ausüben. Am Felsen „Effels 4“ erreichen wir wieder einen Hauptweg, auf dem es mit den bekannten Wegzeichen rechts bequem an imposanten bis zu 22m hoch aufragenden Felstürmen vorbei geht.
Der „Effels“ ist einer der wenigen bekletterbaren Felsen, die es im Rurtal noch gibt, nachdem Naturschutzverbände eine Sperrung der meisten Felsen durchsetzten. So ist es auch oft möglich Bergsteiger bei ihrem Hobby zu beobachten.

         Himmelsstürmer              Kletterfelsen am Effels                Burgwand Ost                    Burgwand West

An einem Wegestern (Nideggen Süd) mit Rastplatz (297m) folgen wir dem Wegweiser „Christinenley 3,2km“ geradeaus. 50m hinter einem links abgehenden Treppenpfad steigen wir mit der „37“ rechts hoch und gewinnen mit einigen Serpentinen schnell wieder an Höhe. Ein rechts abgehender Pfad wird ignoriert und so gelangen wir unterhalb der Burgmauern, die mit den Wänden der Buntsandsteinfelsen eine Einheit bilden, auf einen aussichtsreichen Bergpfad. Das Rurtal liegt hier dem Wanderer buchstäblich zu Füßen. 45m fällt der Burgfelsen, an dem wir jetzt entlang gehen, senkrecht in die Tiefe. Nachdem die Kletterei hier untersagt wurde, ist auch der Uhu, der König der Nacht, wieder ins Rurtal zurückgekehrt. Er ist der Star der Tierwelt im Rurtal. Mit einer imposanten Spannweite von fast 2m sucht die größte Eule Europas die Abgeschiedenheit der Felsen, um dort zu brüten. Im Winter beherbergen die Felsen tausende von Fledermäusen. Eine ungestörte Winterruhe ist die Voraussetzung für ihr Überleben.
Der wunderschöne Wanderpfad endet schließlich an der „Lindenallee“, die schon um 1900 mit dem aufkommenden Tourismus angelegt worden war. Von hier kann man einen Abstecher zur Burg und weiter vorbei an der Kirche ins mittelalterliche Städtchen machen. Vom Markplatz aus wendet man sich dann links hinunter zur Bahnhofstraße und erreicht so wieder unseren „Rursteig“.
Die „Lindenallee“ endet am ersten Haus von Nideggen, wo auch der Josef-Schramm-Weg“ sowie die „Buntsandsteinroute“ zu uns stößt (6,8km, 315m). Wir wandern links den asphaltierten „Professor Lennartz Weg“ bis zur Bahnhofstraße und folgen diese bergab vorbei am Parkplatz „Danzley“ bis zur L11 (7,2km, 287m).

          alpines Wandergelände               auch Bäume haben es schwer                            Burgpfad

Auf der anderen Straßenseite geht es mit dem „Josef-Schramm-Weg“ und vielen anderen Wegzeichen weiter. Nach zwei kleinen Bachüberquerungen tauchen rechts erneut weitere teils sogar überhängende Buntsandsteinfelsen auf. Links liegen im weiteren Verlauf immer wieder ins Tal hineinreichende imposante Felskanzeln mit herrlichen Aussichten ins Rurtal und zur Burg. Aber Vorsicht, nicht alle sind mit einem Geländer abgesichert. Am Schilderpfahl „Hindenburger Tor Süd“ liegt 30m abseits die markante Felsbastion der „Christinenley“ mit einem wunderbaren Rurtalpanorama.

              versteckte Felsen                                        Burg Nideggen                                      Genießer Platz

Im Felsboden fallen hier zwei kreisrunde Vertiefungen auf. Es sind Spuren ehemaliger Natursteingewinnung, die an vielen Felsen des Mittleren Rurtales zu finden sind. Hier kann man deutlich erkennen, wie Mühlsteine aus dem Buntsandstein herausgearbeitet wurden. Die Steinmetze des Mittelalters meißelten nicht den gesamten Werkstein heraus. Sie legten ihn nur seitlich in solchem Umfang frei, dass sie parallel zur Unterkante Bohrlöcher in den Fels schlagen konnten. In diese Gänge wurden Holzscheite eingeführt und das Ganze unter Wasser gesetzt. Nach einer gewissen Zeit sprengte das quellende Holz den Werkstein aus seinem Bett heraus. Manche Abbauspuren gehen bereits auf die römische Zeit zurück.
200m sind es dann nur noch bis zum „Hindenburg Tor“, ein von der Natur selbst geschaffenes Felsentor. Einen Steinwurf weiter liegt vorerst die letzte Aussichtskanzel.
Auf einem breiten Waldweg geht es anschließend links mit den bekannten Wegzeichen weiter bis zu einem kleinen Rastplatz (9,2km, 323m). Vorbei an diesem halten wir uns an der nächsten Wegegabelung links und kommen zu dem Schilderpfahl „Nideggen Nord, 317m“ und bleiben auf dem breiten Weg. Seit Nideggen ist die Zahl der Wegzeichen so zahlreich, dass nicht immer das entsprechende an jedem Abzweig direkt zu finden ist und so etwas für Irritation sorgt. Meist ist es dann erst ein Stück weiter an einem Baum angebracht.

Blick von der "Christinenley"

An einem Wegepfosten verlassen wir den breiten Weg und biegen mit der „Buntsandsteinroute“ rechts ab. Dort begleitet uns ein Zaun, der die oberhalb liegenden Grundstücke abgrenzt. Auch hier finden wir das Wegzeichen „Josef-Schramm-Weg“ erst ein Stück weiter. Rechts liegen dann zwei mächtige Felsen, die seitlich gerutscht sind, was daran zu erkennen ist, dass ihre Schichtung schräg geneigt ist. Es ist ein Zeichen dafür, dass der Zahn der Zeit hier gearbeitet hat und das Gelände verändert. Felsblöcke liegen wahllos durcheinander und zeugen davon, dass sie von einem größeren Verbund abgebrochen und den Hang hinunter gerutscht sind. Eine Bank mit Blick auf Kallerbend, Zerkall und auf der Höhe mit Schmidt lädt noch einmal zu einer kleinen Genießerpause ein. Über Stock und Stein geht es auf einem um die Bäume sich schlängelnden Weg weiter. An einem Wegedreieck folgen wir rechts dem Schürmannweg mit der „42“ und finden kurz darauf auch wieder das Logo der „Buntsandsteinroute“. Weiter geht es bergan und nach einer Kehre und mehreren Treppenstufen kommen wir an den Abzweig „Rath, 339m“ und erreichen nach 100m den Rastplatz der „Kickley“ (10,8km, 335m). Mit einer erneuten wunderschönen Aussicht.

        Buntsandstein - Zinnen                              "Hindenburgtor"                                     Rurtal, "Kallerbend"

100m weiter ist links noch ein Abstecher 0,2km zum „Rather Felsen“ möglich. Unser nächstes Ziel ist jetzt aber der „Eugenienstein 1,0km“. Wie eine undurchdringliche Wand säumen nun Ilexsträucher rechts und links den Pfad. Wir stoßen auf einen Forstweg (Abzweig Kuhkopf 362m), den wir aber gleich wieder Richtung „Eugenienstein 0,6km“ verlassen. Vorbei an einer weiteren Aussichtsbank erreichen wir über einen Bergkamm kurz darauf den ins Rurtal vorgeschobenen und freistehenden Felsen des Eugeniensteins (11,8km, 338m). Wie von einem Adlerhorst genießen wir hier 170m über dem Rurtal ein grandioses Panorama. Drunten im Tal sehen wir die Künstlerin dieser Landschaft, die in vielen Jahrtausenden dieses Relief eines wunderbaren, windungsreichen Tals modelliert hat. Auch wenn keine Bank vorhanden ist, findet man doch Gelegenheit zum Sitzen, um sich an dieser herrlichen Landschaft zu erfreuen. Kein Lärm ist zu hören, mit Ausnahme der gelegentlich ertönenden Signalpfeife der Rurtalbahn, deren Trasse sich an den Windungen des Flusslaufs anschmiegt.

         Aufstieg zur "Kickley"                                 "Kickley - Blick"                                          Mauereidechse

Wer hier an einem schönen warmen Sommertag unterwegs ist, dem kann es mit ein wenig Glück passieren, dass sein aufmerksamer Blick auf eine kleine Bewegung am Rande der Buntsandsteinfelsen gelenkt wird. Es ist eine Eidechse, die durch die Kraft der Sonne und die Speicherwärme der Felsen bewegungsfreudig angeregt, scheinbar akrobatisch über die fast senkrechten Felsen und Spalten hinweg huscht. Es ist die nördlichste Population der Mauereidechse. Nur Spezialisten halten die extremen Gegensätze von glühender Hitze und klirrender Kälte und die geringe Wasserversorgung aus.

"Eugenienstein Panorama"

Es fällt schwer sich von diesem Anblick loszureißen. Schließlich steigen wir auf einem steil abfallenden Bergpfad 90m hinunter bis zu einem Forstweg, wo wieder fester Boden das Weitergehen rechts zur „Waldkapelle 1,2km“ erleichtert (Buntsandsteinroute u. Josef-Schramm-Weg). Wer die Tour abkürzen möchte, biegt an der nächsten Wegekreuzung, „Mausauel 255m, 12,4km“, links ab und erreicht nach 1,5km den Bahnhof Obermaubach zur Rückfahrt. Wir wandern aber weiter geradeaus auf einem bequem verlaufenden Forstweg. Hin und wieder ergeben sich freie Sichten hinunter zum Stausee. Der schönste Blick eröffnet sich dann an dem „Eifelblick, Waldkapelle“ (13,4km, 255m). Seit 1996 steht die Kapelle hier. Bänke und Tische laden Besucher zu einer schönen Rast ein. Am Rande des Platzes steht ein Stein, der an die Gräfin Alvaradis erinnert. Sie stammte vom Castrum Molbach in Obermaubach und war die Frau des Grafen Wilhelm II von Jülich. Der Graf war bekannt für seine Brutalität, die er sogar gegen seine Frau ausübte. Als er einmal Die Gräfin mit Honig bestreichen ließ und in einen Käfig an der Außenfassade des Burgturmes aufhängen ließ, befreiten die Frauen Alvaradis aus der misslichen Lage, als der Graf unterwegs war. Als Dank schenkte Alvaradis nach dem Tod Wilhelms den Bewohnern der umliegenden Orte auf ewige Zeiten die Nutzung des Waldes „Mausauel“. Urkunden beweisen, dass Nideggen und die umliegenden Orte viele Jahrhunderte das kostenlose Nutzungsrecht des Waldes „Mausauel“ besaßen.

      "Eifel-Blick Waldkapelle"                                  Obermaubach                                      Am "Engelsblick"

Von der Waldkapelle geht es 1,3km auf dem Forstweg ohne Anstrengung weiter. Im weiteren Verlauf ergeben sich immer wieder schöne Aussichten auf den Obermaubacher Stausee. Unterwegs befindet sich noch ein Startplatz für Paragleiter, die wir bei ihren Vorbereitungen und Starts beobachten können. Dann ist das Ende des „Spaziergangs“ angesagt und wir stürzen uns wieder voll in das Abenteuer „Rursteig“, den ich nicht umsonst so genannt habe. Bei Km 14,7 verlassen wir gegenüber einer Fichte mit den beiden Logos „Buntsandsteinroute u. Josef-Schramm-Weg“ den Forstweg und kraxeln dort rechts den Pfad in Falllinie hoch. Das Ende scheint noch in weiter Ferne zu liegen, aber nach 40 Höhenmeter zweigt links ein Pfad ab, der mit „23, Kuhkopfsteig“ bezeichnet ist. Entspannt wandern wir nun auf dem schmalen Pfad weiter. Kiefern werden zahlreicher und der Boden wird immer sandiger. Vor uns taucht zwischen den Bäumen ein heller Hügel auf und es öffnet sich eine freie Fläche.
Seit der Römerzeit wurde hier der Boden auf der Suche nach Erz durchwühlt, wie ein in diesem Gebiet gefundener Rundschacht römischen Ursprungs belegt. Im 2.-4. Jahrhundert nach Chr. herrschte im römischen Herrschaftsbereich zwischen Rhein und Maas eine verstärkte Nachfrage nach dem hier relativ seltenen Kupfererz. In Vorzeiten waren durch den porösen, wasserdurchlässigen Sandstein heiße Lösungen aus dem Erdinneren aufgestiegen, die Blei- und Kupfererze im Gestein ablagerten. Erzbergbau und Metallverhüttung waren in der Nordeifel weit verbreitet, da es Erze im Boden, Holz zum Anheizen der Schmelzen und Wasserkraft zur Weiterverarbeitung gab.

                   "Engelsblick"                                 Staubecken Obermaubach                         Fischtreppe

Links am Talrand liegt ein Rastplatz mit herrlichem Blick nach Obermaubach und zum Stausee, daher hat dieser Platz sicherlich auch den Namen „Engelsblick“ erhalten. Etwas weiter zwischen den Kiefern steht eine Schutzhütte. Die haben wir heute aber nicht nötig und so folgen wir dem Pfad schon vorher links durch einen Kiefernwald den „Kuhkopfsteig“ bergab bis zu einem Forstweg (Abzweig Engelsblick 240m). Hier stoßen wir wieder auf die bekannten Wege und wandern zunächst links Richtung „Waldkapelle“, um nach 200m dem Wegweiser Obermaubach zu folgen. Einen Rechtsbogen des Forstweges schneiden wir geradeaus ab. Es ist ein ausgewaschener Hohlweg, dessen Entstehung hier eine Info-Tafel des Maubacher Entdeckungspfades erklärt. Durch ständiges Begehen und Befahren mit Fuhrwerken spülte Wasser erosionsanfällige Böden immer mehr aus und der Weg schnitt sich immer tiefer ein. Die starke Nutzung dieses Weges steht mit dem ehemaligen Erzabbau am Engelsblick in Zusammenhang.
Den Forstweg kürzen wir dann ein zweites Mal ab und erreichen entlang der Bahntrasse den Stausee und den Bahnhof zur Rückfahrt. Im Restaurant Strepp kann man sich die Wartezeit verkürzen oder wer mehr Zeit zur Verfügung hat macht einen Bummel über die Staumauer und besichtigt die angelegte Fischtreppe und schließt die Tour mit einer Kaffeepause im Café Flink ab.
Wir haben heute auf der Tour eine Strecke erlebt, die bedenkenlos als "Rursteig" bezeichnet werden kann und auch mit einer der Rheinsteigetappen mithalten kann. Zwar ist die Rur nicht mit dem Rhein zu vergleichen, aber die Charakteristik des Weges steht dem nichts nach.

Information: Wanderkarte Nr.2 „Rureifel“ des Eifelvereins, Markierung meist Josef-Schramm-Weg und Buntsandsteinroute, teils Hasenacker 37 und Kuhkopfsteig 23;
Abkürzungen möglich: Km 7,2 hinter der L11 1,8km nach Nideggen-Brück, Km 9,2 am Rastplatz links 1,5km hinunter nach Zerkall, Km 12,4 Wegekreuzung „Mausauel“ links nach Obermaubach 1,5km, jeweils mit der Rurtalbahn zurück.  www.rurtalbahn.de
Strecke: 16,5 km Streckenwanderung, zurück mit der Rurtalbahn, nur unbefestigte Wege und Pfade außer (400m asphaltierter Rurradweg), teils mit alpinem Charakter und wunderschönen Aussichten.
Schwierigkeit: anspruchsvolle, aber sehr schöne Bergtour, Aufstiege 500m, Abstiege 520m; teilweise Trittsicherheit erforderlich. Entsprechend angepasst sollten auch die Schuhe sein. Zur Erleichterung helfen Stöcke. Als Alternative kann man die leichtere Rundtour „Felsensteig “ wählen, die einen Teil dieser Buntsandsteinfelsen streift.
Einkehrmöglichkeit: in Abenden, Nideggen, Obermaubach, unterwegs mehrere schöne Rastplätze

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Rursteig Tourenübersicht

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