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Komm mit wandern!

Bergauf und bergab
mit herrlichen Aussichten

Der Ahr-Tourismus blühte 1880 mit der Eröffnung des ersten Abschnitts der Ahrtalbahn von Remagen nach Ahrweiler auf. 1886 fuhr die Bahn dann schon bis Altenahr. Jetzt war von Bonn oder Köln ein Ausflug an die Ahr zum Kinderspiel geworden. Mit seinen zackigen und zerklüfteten Felsformationen war es gleichzeitig der schönste Abschnitt des Flusstales, das damals wie heute viele Menschen in seinen Bann zieht. Geprägt ist diese wunderschöne Landschaft aber vor allem vom Wein. Deshalb sollte man hier bei Wanderungen genügend Zeit einplanen und die Landschaft mit seinen verlockend einladenden Weinlokalen genießen. So gehört der seit 1972 eröffnete „Rotweinwanderweg“ zu den beliebtesten Wanderwegen Deutschlands.

Dernau

Einige der vielen Schönheiten und Reize dieser spektakulären Landschaft werden die heutige Tour zu einem Genuss und Erlebnis der ganz besonderen Art werden lassen. Abschnittsweise stellt sie durchaus auch eine Herausforderung für geübte Wanderer dar.

                 Weinort Rech                             älteste Ahrbrücke                  Brückenheiliger "Nepomuk"

Startpunkt ist der kleine Weinort Rech (130m), wo an der „Rotweinstraße“ zwischen Restaurant „Ahrblume“ und der Ahr öffentliche Parkplätze zur Verfügung stehen. Von dort gehen wir über die steinerne vierbogige Ahrbrücke. Sie ist die älteste Brücke im Ahrtal und wurde 1759 erbaut und überstand als einzige die Hochwasserfluten von 1804 und 1910. Geziert wird sie mit einem Nepomukstandbild. Der Weinort Rech wurde erstmals 1140 als „Reth“ urkundlich erwähnt und gehörte bis 1704 zur Herrschaft Saffenburg.
Auf der „Brückenstraße“ wandern wir zu der aus dem 18. Jh. stammenden Kirche (erbaut 1720, erweitert 1872). Vor dieser biegen wir links in die „Nollstraße“ ein und folgen ihr bis  zur Einmündung der „Hardtstraße“, der wir mit dem Hinweis „Dernau“ folgen. Vor Hs 12 macht die Straße einen scharfen Linksbogen um einen modernen Bildstock herum, wo es auf dem „Etzelenweg“ mit dem Hinweis „Weg Nr 3 und Krausberg 3,3km“ weitergeht. Der langsam ansteigende Weg ist auch als „Panoramaweg“ bezeichnet, der uns dann auch schon bald über die Dächer von Rech blicken lässt und das Ahrtal aufwärts bis zur Saffenburg zeigt. Die Rebstöcke ziehen sich vom Talgrund bis an den oberen Rand der Hänge hin. Weiter geht es bergauf bis auch ahrabwärts der nächste Weinort Dernau auftaucht.

             Rech, Brückenstraße               Rech ahraufwärts bis Saffenenburg         Ahrtal Richtung Dernau

Dann passieren wir ein kurzes Waldstück mit alten Bruchsteinmauern zur Rechten, die auch hier an einen früheren Weinanbau erinnern. Die aufgegebenen Flächen, die der Mensch jahrhundertelang für sich beansprucht hat, hat die Natur sich zurückgeholt und bietet jetzt Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum.
Talwärts gibt es trotz der ungünstigen Sonnenhanglage zwischen den Waldparzellen  dennoch einige Rebhänge, die uns immer wieder Ausblicke ins Ahrtal bieten. Bänke, um die Aussicht zu genießen, gibt es auch. Auf der gegenüberliegenden sonnenbeschienenen Talseite verläuft der „Rotweinwanderweg“, der unser Rückweg nach Rech sein wird.
Nach 1,8km haben wir schon eine Höhe von 260m erreicht und es folgt ein kurzer Wegabschnitt zum Verschnaufen.
Vorbei wandern wir an einem kleinen Bauwerk (Streckenschieber), wo der Asphaltweg endet, und einem rechts abzweigenden Weg. Wenige Meter weiter folgen wir dem oberen Weg mit dem Hinweis „2, 3 und „Krausberg“. Es ist ein kurzes ansteigendes Wegestück, das wir am nächsten Wegabzweig geradeaus mit der Wegnummer „2“ weiterlaufen. Dieses führt uns dann mit einem Rechtsbogen in ein kleines Seitental.

Bequem geht es auf schattigem Weg, nur begleitet von Vogelgezwitscher, nach einem Linksbogen auf der anderen Seite weiter. An einem Wegestern kommt der erste Teil des Tourtitels „Bergauf und bergab“ wortwörtlich zum Tragen. Hier steigen wir rechts dem Schild „Zum Krausberg 250m“ folgend auf dem Bergpfad 40m steil bergan. Nach dem steilen Anstieg wandern wir links auf dem Pfad „3“ am Parkplatz entlang zum Krausberg mit seinem weithin sichtbaren 1927 erbauten Turm (4,2km, 368m). Daher wurde er auch im Kriegsjahr 1944 als so genannter strategischer Punkt gesprengt. Am 30. April 1967 wurde der wieder aufgebaute Turm mit einer Bergmesse eingeweiht.

Aussichtsturm auf dem "Krausberg"

Niemand sollte versäumen, ihn zu besteigen und die ca. 70 Stufen hinaufzugehen. Ein herrliches Panorama belohnt den Aufstieg und man erlebt den schönsten Rundblick auf das Ahrtal, das einem sprichwörtlich zu Füßen liegt. Bei klarer Sicht ist sogar der Kölner Dom zu erkennen. Von Rech windet sich der Fluss am Fuße des Krausbergs entlang zur Doppelstadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und zum Rheintal, wo die Höhen des Westerwaldes das Panorama abschließen.
Obwohl heute die Sicht nicht ganz optimal ist, lässt sich nach Norden schemenhaft im Dunst der Kölner Dom ausmachen. Das Siebengebirge mit seinem höchsten Punkt, dem Ölberg sowie das Hotel auf dem Petersberg und auch der Drachenfels sind deutlich zu erkennen.
Rund um den Weinort Dernau steigen die Rebenhänge gestützt von mächtigen Bruchsteinmauern wie Theaterränge die Hänge hinauf. Die oberhalb von Dernau im Hang erkennbaren Mauerbögen sollten einmal eine zweite Eisenbahntrasse stützen, die einst hier durch den Berg und an der Wand entlang von Liblar nach Mayschoß und weiter nach Lothringen geplant aber nie vollendet wurde.

Blick vom "Krausberg" auf "Dernau"

Das  Landschaftsbild hat die Ahr in Jahrmillionen modelliert und sich in das alte Schiefergebirge eingegraben. Das bei Dernau von Süden herankommende Ahrtal wendet sich hier mit einem Bogen nach Osten ziemlich geradlinig zur Mündung in den Rhein. Das war aber nicht immer so. Die Ahr entwässerte in ihrer erdgeschichtlichen Jugend durch den Einschnitt in der Talflanke oberhalb von Dernau zunächst direkt in die absinkende Niederrheinische Bucht. Erst größere Störungen im Gesteinsfundament der Ahreifel, die wohl mit der jüngeren Heraushebung des Schiefergebirges zusammenhängen, haben vor etwa einer Million Jahren die ostwärtige Umlenkung der Ahr zu ihrem heutigen Mündungsgebiet ausgelöst.
Es fällt uns schwer, sich von den reizvollen Blicken loszureißen. Aber auch der Gedanke an das leibliche Wohl, ist Grund genug in dieser angenehmen Umgebung eine Rast einzulegen. Aus der unterhalb des Turmes liegende ehemaligen bescheidenen Wanderhütte ist im Laufe der Zeit durch Erweiterungen bis heute eine gepflegte Gaststätte entstanden. Sie wird an Sonn- und Feiertagen von der Eifelvereinsgruppe Dernau bewirtschaftet. Die Fahne auf dem Aussichtsturm zeigt weithin sichtbar allen schon unten im Tal an, dass offen ist. Aber auch wenn sie geschlossen ist, laden Bänke und Tische ein, sich die mitgebrachte Verpflegung schmecken zu lassen.

                "Kreisstadtblick"                              abschüssiger Bergpfad                                "Bunte Kuh"

Anschließend gehen wir auf der Zufahrtstraße hinab bis diese einen scharfen Linksbogen macht. Hier wandern wir geradeaus auf dem Waldweg mit dem Hinweis „Alfred Dahm Turm“. Dieser ist unser nächstes Ziel und wir folgen seiner Beschilderung. Die letzten Meter führen links mit A9 zum mitten im Wald liegenden Turm und dem höchsten Punkt unserer Wanderung (5,2km, 380m). Leider ist eine erneute zu erwartende Panorama-Aussicht durch hohe Bäume eingeschränkt und bietet nur zum Siebengebirge einen lohnenden Blick.
Vom Turm gehen wir vorbei an der gleichnamigen Hütte und wandern auf einem Bergrücken bis zu einem Querweg. Geradeaus erreichen wir nach 40m den „Kreisstadtblick“. Auch hier geht der Blick nur in eine Richtung, zur Kreisstadt Bad Neuenahr -Ahrweiler.
Anschließend müssen wir wieder zurück zum Querweg, wo es jetzt rechts (A 9 u.18) weitergeht. Nach 300m biegen wir rechts in den Pfad Richtung „Walporzheim“ ein. An einer Bank haben wir einen schönen Blick ins idyllische „Heckental“, einem kleinen Seitental der Ahr. Der Bergpfad, auf dem vor Steinschlag gewarnt wird, führt nun steil hinunter ins Tal. Ein links abzweigender Pfad wird ignoriert und wir erreichen geradeaus den „Habichtsblick“, eine weitere Aussicht ahrabwärts. Mit unzähligen Serpentinen windet sich der Pfad weiter hinunter. Einmal ist durch Windbruch die Sicht zur gegenüberliegenden Talseite frei und wir blicken hinauf zur Hütte „Fischerley“, die wir im weiteren Verlauf der Tour noch besuchen werden. Der Abstieg endet oberhalb der Ahr auf dem „Ahruferweg“ (6,8km, 255m), den wir nun ahrabwärts wandern. Wer möchte kann hier links auf dem Ahruferweg entlang des Flusses zurück nach Rech wandern (4,5km).
Vorbei an einem kleinen Rastplatz mit Blick zur „Bunten Kuh“, erreichen wir eine Ahrbrücke (7,2km, 124m), die wir überqueren. Fotofreunde können den Trampelpfad direkt hinter der Brücke an die Ahr nutzen, um die Felsformation der „Bunten Kuh“ ins rechte Bild zu stellen.

       Bergpfad zur "Bunten Kuh"                             Walporzheim                                         weiterer Anstieg

Mit einiger Phantasie vermag der Betrachter dieses Felsengebilde am Eingang zum romantischen Ahrtal mit einigem Wohlwollen als das Abbild eines Kuhkopfes zu identifizieren, obwohl eine Ähnlichkeit mit einem Bären zutreffender wäre. Wie dem auch sei, so hat die groteske Steinformation zu vielen Sagen Anlass gegeben.
Eine Variante möchte ich erwähnen. Vor vielen hundert Jahren trieben sich manche Ritter mit ihren Knappen ruchlos herum, plünderten und raubten wehrlose Handelsleute aus. So hoffte wieder einmal, ein kleines Häuflein Wegelagerer arglos im Tal ziehende Händler überfallen zu können. Als die Räuber sich auf die Schutzlosen stürzen wollten, erklang ein Glöcklein wie von einem Gotteshaus. Sollte dies eine Mahnung, gar Warnung sein? Die Räuberbande hielt ein und die Händlerschar zog schadlos ihres Weges. Die Gelegenheit zum Überfall verstrich. Da knackte und krachte es im dichten Busch und heraus trat eine bunte Kuh (braun-weiß) mit klingendem Glöckchen am Hals. Wegen dieses Irrtums entlud sich der Zorn der Frevler und stürzten das Tier vom Fels ins Tal. Zum Gedenken an das arme Geschöpf trägt der Felsvorsprung den Namen „Bunte Kuh“.
Dabei entspringt die Felsnase nicht einmal einer Laune der Natur, sondern sie entstand im 19. Jahrhundert bei der Sprengung für den Straßenbau. Inzwischen hat der Schieferfelsen Nöte mit dem eigenen Gewicht. So müssen Beton und stählerne Anker das Wahrzeichen des Ahrtales vor einem Absturz bewahren.
Anschließend geht es noch 160m auf dem Ahruferweg bis zur Bahnunterführung, die unterquert wird und wir an der „Winzerschänke“ die „B267“ erreichen. In dem anschließenden Wingert führt links ein unscheinbarer nicht markierter Grasweg zu einem steil (30%) durch die Weinberge ansteigenden Schotterpfad. Hier heißt es nun kraxeln und man kann ohne Bedenken von einem Steig reden. Der Bergpfad vermittelt eine Vorstellung von den Mühen des Winzers in der Steillage, die uns rechts und links begleitet. Nach 50 Höhenmetern über dem Talboden können wir zunächst einmal verschnaufen.

Aussichtspavillion auf dem "Kuhkopf"

Hier tangieren wir den von Walporzheim kommenden Zuweg zum „Rotweinwanderweg“. Diesen können auch die „Nichtbergsteiger“ nutzen, wenn sie an der Bundesstraße noch ca. 300m entlanggehen und dann links der Markierung der roten Traube folgen. Da, wo beide Wandergruppen sich treffen lädt eine Bank zum Rasten und Aussicht Genießen ein. Der Blick ahrabwärts zeigt jetzt von dem unten liegenden Walporzheim ein sich öffnendes Tal mit dem umfangreichen Gebäuden des ehemaligen Kalvarienberg Klosters in Ahrweiler und den beiden markanten Vulkankegel von „Neuenahrer Berg“ und „Landskrone“ bei Bad Neuenahr.

Nach der aussichtsreichen Rast, steigen alle gemeinsam, den hinter der Bank führenden Bergpfad, auf direktem Weg und „auf eigener Gefahr“, wie auf dem Schild zu lesen ist, hinauf. Der anstrengende Aufstieg endet an der Schutzhütte der „Bunten Kuh“ (8,1km, 235m).
Eine gemütlichere Variante durch die Weinberge über den „Rotweinwanderweg“ würde ca. 2,5km mehr in Anspruch nehmen.
Zum Aussichtspavillon sind es noch einige Treppenstufen mehr, wo uns die Landschaft mit einer grandiosen Aussicht beschenkt.
Der „Kuhkopf“, wie der Fels zunächst genannt wurde, liegt unsichtbar tief unter uns. Ebenso der Fluss, der sich tief in das Schiefergebirge eingegraben hat. Der Blick geht in das gegenüberliegende "Heckental" mit dem Aussichtspavillon auf der „Katzenley“ am Eingang des Tales. Ahraufwärts reicht der Blick bis Dernau. Nach Osten öffnet sich das Tal und nimmt Ahrweiler mit dem mächtigen Komplex des Klosters im Vordergrund sowie Bad Neuenahr auf. Begrenzt wird es von dem weit über das Tal sich spannende Bauwerk der A61 Dahinter der markante Vulkankegel der Landskrone und am Horizont, schon auf der anderen Rheinseite, die Berge des Westerwaldes.

 Heckental mit "Katzenley" vorne links          Blick nach Dernau                     ahrabwärts nach Bad Neuenahr 

Die Hütte im Rücken geht es einige Meter bis zu einer Wegegabelung, wo wir links den Weg nehmen und dort gleich 50m weiter links den Pfad, der zu einer Busstation hinunter ins Ahrtal führt. Dem Motto „Bergauf und bergab“ geht es nun in vielen Serpentinen auf einem Waldpfad hinunter ins Tal des „Teufenbachs“. Unten nehmen wir das Zufahrtssträßchen rechts hinauf zum „Försterhof“. Aber schon 200m vor dem Winzerhof, der schon zu sehen ist, stoßen wir auf den „Rotweinwanderweg“ und biegen in diesen links ein (9,1km, Hinter der Langen 205m). nach einem kurzen bequemen Wegestück machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Aussichtspavillon „Fischley“; Acht Meter höher als die Felsnase der Bunten Kuh, die etwas weiter unten ins Tal schaut. Diese bizarren Felsformationen prägen den topografischen und geologischen Übergang vom mittleren in das untere Ahrtal.
Leichten Schrittes erreichen wir die Hütte „Trotzenberg“, wo eine Panoramatafel uns die Landschaft erläutert. Wieder einige Meter zurück verlassen wir den Rotweinwanderweg und wandern links den asphaltierten Weinbergsweg in ein kleines Seitental der Ahr und kommen nach "Marienthal "mit seiner alten Klosterruine und deren wechselvoller Geschichte (10,8km, 140m).

Blick von der "Fischley"  ins Ahrtal                         Marienthal                               Klosterruine  Marienthal     

Die Gründung des Augustinerinnenklosters im 12. Jh. war ein Glücksfall für den Weinbau ‚ad aram’ - ohne den kirchlichen Einfluss auf den Weinbau wäre auch das Ahrtal in seiner heutigen Pracht wohl nicht denkbar. Das Kloster wurde 1646 von französischen Truppen niedergebrannt, 1699 wieder aufgebaut und wechselte nach erneuter französischer Besatzung und Säkularisierung 1802 mehrmals den Besitzer, bis es 1925 zur Staatlichen Weinbaudomäne ausgebaut und in 2004 durch eine private Genossenschaft übernommen wurde.
In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts rückte für den nahe gelegenen Regierungssitz Bonn "Marienthal" mit dem Bau des "Regierungsbunkers" in den Mittelpunkt. Die bereits fertig gestellten „Kuxberg- und Trotzenberg-Tunnel“ der ehemals „unvollendeten Eisenbahnstrecke“ wurden jetzt hierzu genutzt. Mit dem Ende des Kalten Krieges wurde der Bunker funktionslos und seit 2001 schrittweise rückgebaut.
Ein ca. 200 m langes, erhaltenes Reststück der Anlage ist bei Ahrweiler im oberen Taleinschnitt zwischen "Silberberg" und "Kuxberg" zu besichtigen.
Ende des Zweiten Weltkriegs waren die Tunnelröhren schon einmal genutzt worden. 1943/44 wurden hier Startelemente zur V2 montiert.
Vor den Gebäuden der Klosterruine wandern wir rechts wieder ein Stück auf dem Rotweinwanderweg, um aber gleich wieder links direkt hinter dem Klostergrundstück einzubiegen, wo der Asphalt mit herrlichem Blick auf die Klosterruine und dem gemütlichen Biergarten endet. Den nächsten asphaltierten Weinbergweg wandern wir hinunter nach Dernau. Die viel befahrene „Rotweinstraße verlassen wir aber schon an der rechts abgehenden „Römerstraße“, die uns durch einen beschaulichen Teil des Weinortes mit schmucken Fachwerkhäusern zur Kirche führt.
Die Pfarrkirche wird erstmals 1205 erwähnt, der heutiger Bau ist aus dem Jahre 1763. Hier stoßen wir auf die „Bachstraße“, wo einst der "Irrbach" offen zwischen den Häusern hinunter zur Ahr floss. Dieser muss heute seinen Weg durch ein unterirdisches Rohr finden.

                        Dernau                                                              Rotweinwanderweg hier als Bergpfad

Nach 40m rechts auf der Bachstraße führt uns dann anschließend links die „Wingertstraße“ weiter.
Über die Bonner Straße verlassen wir rechts den Ort und biegen  links hinter dem letzten Haus vorbei an Haus 59 in den wieder zum Rotweinwanderweg führenden Weg ein. Der auch bald hinter einer Straßenunterführung an einer Schutzhütte erreicht wird. Sie ist nach „dem geistigen Vater des Rotweinwanderwegs „Dr. Karl-Näkel-Hütte“ benannt. Dieser war damals Vorsitzender des Dernauer Eifelvereins und hatte mit dem Ahrweiler Landrat Heinz Korbach die Idee des Rotweinwanderwegs, der bis heute einer der schönsten und beliebtesten Wanderwege Deutschland ist.
Wir haben wieder einige Höhenmeter erklommen und wandern nun am Waldrand entlang mit freiem Blick über die links steil abfallenden Weinberge und das Tal hinüber zum bewaldeten Krausberg mit seinem Aussichtsturm. Wenig später geht es rechts im Wald auf einem Bergpfad weiter, vorüber an der „stipe Kirch“, weil eine Laune der Natur hier einen Stein wie ein winziges Kapellchen geformt hat.
Bei Sonnenschein ist dieser Abschnitt eine willkommene Abkühlung. Nach einem Felsendurchlass stehen wir auf dem Panoramaplätzchen „Mosesquelle“ (190m). Wasser ist aber nicht vorhanden. Dieses wurde einmal von einer oberhalb liegenden Quelle hierher geleitet. Eine kleine Sitzgruppe lädt noch einmal zu einer Rast ein, die allein wegen der herrlichen Aussicht lohnt. Unter uns das Ahrtal, wo der Blick links von Dernau nach rechts Richtung Rech schwenkt. Und über allem thront der Krausberg mit Aussichtsturm.

Blick zum "Krausberg"

Was besonders hier beim Wandern durch die Weinberge auffällt sind einmal die mächtigen gemauerten Stützwände und die vielen ausgebauten Wege. Nach dem Kriege hatte die Flurbereinigung zur besseren Erschließung und Vorraussetzung zu einem modernen und rentablen Weinanbau damit begonnen ein umfangreiches Wegenetz und größere Parzellen anzulegen. Diese geben dem Winzer die Möglichkeit mit Fahrzeugen den Antransport von Düngemittel und den Abtransport der Trauben schneller und bequemer durchzuführen. Leider ist dadurch für den Betrachter der Landschaft einiges an Reiz Schablonenhaftes  ja sogar eintönig Wirkendes erhalten.

Der Rotweinwanderweg schwenkt dann rechts Richtung Mayschoß ab (14,9km, 160m). Wir wandern geradewegs hinunter nach Rech, wo eine abwechslungsreiche Berg- und Talwanderung mit vielen herrlichen Aussichten ihr Ende findet. In einem der gemütlichen und rustikalen Weinlokale kann man anschließend den Tag ausklingen lassen.
In diesem Sinne ein Prosit auf dieses weinselige Tal.

Information: Wanderkarte Nr.9 „Ahrtal“ des Eifelvereins, Beschilderung teilw. Hinweisschilder und Rotweinwanderweg, herrliche Aussichten, Fernglas lohnt sich, z.B. Kölner Dom
Aufgrund der Flutkatastrophe im Juni 2021 ist die Region Ahrtal von starken Überschwemmungen und deren Folgen betroffen. Dadurch wurden viele Orte überflutet und sind nicht erreichbar. Wander- und Radwege sind in vielen Fällen nicht passierbar. Bitte beachten Sie dies bei ihren Planungen.
Streckenlänge: Rundwanderung ca. 15,5 km, befestigte und unbefestigte Wege sowie steile Bergpfade. Abkürzung ca 11,5km.

"Bunte Kuh"

Schwierigkeit: anspruchsvoll durch steile Auf- und Abstiege, Auf- und Abstiege 600m; Tour entgegengesetzt zu unternehmen ist nicht empfehlenswert: Abstieg von „Bunte Kuh“ durch Schotter Rutschgefahr und langer und steiler Aufstieg aus Ahrtal zum Krausberg.
Einkehrmöglichkeit: Rech, Krausberg (nur Sonn- u. Feiertage wenn Fahne auf dem Turm weht), Walporzheim, Marienthal, Dernau; September, Oktober gibt es unterwegs Weinstände.

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