Maar- Panoramarunde

Auf dieser abwechslungsreichen Wanderung durch Wiesen, Wälder und Felder, entlang verschlungener Bachtäler, gelangen wir zu Höhen, von denen wir weit über die Vulkaneifel und sogar bis zu den Hunsrückhöhen schauen können. Unterwegs stoßen wir auf Spuren ehemaliger vulkanischer Eruptionen, wie das Strohner Määrchen, das Pulvermaar, das Immerather Maar, das Trautzberger Maar und das Sprinker Trockenmaar.

Wir starten unsere Rundwanderung im Vulkandorf Strohn (392m). Gegenüber dem Vulkanhaus und an der Kirche finden wir Parkplätze. Vom Vulkanhaus queren wir mit der Hauptstraße den Alfbach. Hier findet man einen Skulpturen Hühnerpark, der in Anlehnung seiner Einwohner an die traditionelle Bezeichnung der „Strohner Hohner“, angelegt wurde. Ein künstlicher Bach rundet das ganze Spektakel ab. Weiter führt uns die Markierung LA (Lavaweg) auf der Mühlenstraße zu einem Kreisverkehr (392). Hier queren wir die K25 und wandern auf der Straße „An der Ley“ Richtung „Strohner Määrchen 1,1km“

                  Kirche Strohn                                         "Vulkanhaus"                                      "Strohner Höhner"

Der Wirtschaftsweg, zunächst noch befestigt, steigt bis zu einer Wegekreuzung langsam bergan (433m). Einige Meter weiter geradeaus blicken wir auf das links tiefer liegende “Määrchen“.
Es bildet mit dem Pulvermaar, zwischen denen der 65m hohe bewaldete Römerberg sitzt, eine Vulkangruppe. Doch dieser tanzt aus der Reihe. Während die beiden Maare vulkanische Trichter sind, türmt sich der Römerberg zu einem vulkanischen Kegel auf. Wie kommt das? Die beiden Maare entstanden durch Wasserdampfexplosionen bei denen glühendheißes Magma aus dem Erdinneren auf Grundwasser traf. Die gewaltigen Explosionen sprengten einen Hohlraum aus, in denen das darüber liegende Gestein einbrach. So kamen die typischen Maartrichter zustande.
Beim Ausbruch des Römerberges drängte ebenfalls Magma nach oben, traf aber auf seinem Weg nicht auf Grundwasser. Daher gab es keine unterirdischen Explosionen, das Magma erreichte die Erdoberfläche und kühlte zu Lava ab. Schicht für Schicht türmte sich langsam ein Vulkankegel auf. Leider musste der Römerberg einen Teil seiner Leibesfülle wieder abgeben, denn seine Südseite rutschte ins Strohner Määrchen und verfüllte es.

"Strohner Maar" und "Römerberg"

Mit einem Durchmesser von 170m gehört es zu den kleinen Maaren. Sein Kraterwall ist schon vollständig abgetragen. Es steht kurz vor der Verlandung. Das innerhalb des Maarkessels gelegene fast 10 dicke Hochmoor gehört zu einem einzigartigen Naturphänomen. Mehr als schützenswert ist hier die Erhaltung als Lebensraum seltener Pflanzen und Tiere.
Überreste einer römischen Fußbodenheizung, Pflasterung und Münzen deuten darauf hin, das hier am Vulkan seit dem 3. Jh. Römer siedelten.
Zu guter Letzt entstand das Pulvermaar, das unser nächstes Ziel ist. Dazu wandern wir durch die von Vulkanen geformte Landschaft zunächst in einem Halbkreis um das Strohner Maar herum mit dem anschließenden 65m hohen Römerberg. Nach Querung des Macherbachtales erreichen wir über eine Fahrstraße die L16 auf den oberen Rand des Pulvermaars. Ein Wegweiser zeigt gegenüber die Richtung an. Dort stoßen wir bergab auf einen Rundweg, den wir rechts weitergehen und immer wieder zum See blicken können.
Der See ist ungewöhnlich rund und hat einen Durchmesser von fast 1000mm. Er ist mit über 70m außerordentlich tief für ein Maar. Die große Tiefe und die Gleichmäßigkeit des Walles sprechen für einen einzigen gewaltigen Ausbruch. Nur an einer Stelle, am Südrand des Walles, findet sich aus dem Schlot heraus gequollene Lava, heute festes Basaltgestein. Der in einer Bruchwand mächtige Basaltbrocken erinnert an ein schweres steinernes Tor, das unter Einheimischen mit „Sesam öffne dich“ bezeichnet wird.

                    "Pulvermaar"                                       "Sesam öffne dich"                               Blick zum Römerberg

Nach 700m verlassen wir den Maarkessel und steigen rechts auf steilem Pfad zu dem oben liegenden Feriendorf auf. Nach Verlassen des Parks wenden wir uns rechts zur L16, überqueren diese und wandern durch eine Landschaftsmulde zwischen zwei Bauernhöfen, dem Birken- und dem Johanneshof auf die freie Höhe des "Röckersheckbergs". Ein 360° Rundblick über die Vulkaneifel bietet sich hier dem Wanderer, sogar bis zu den Hunsrückhöhen geht der Blick. Leicht bergab treffen wir auf den „Eifelvulkan Pfad“, mit dem wir links zur B421 wandern. Schon die Vulkanasche auf den unbefestigten Wegen zeigt, dass wir uns in der Vulkaneifel befinden. An der Bundesstraße trennen wir uns aber wieder von markierten Wegen und wandern 100m rechts an der Straße entlang bis links hinter dem Wald ein nicht markierter Weg uns hinunter ans Immerather Maar führt. Hier können wir rechts auf einer Bank die Stille und Idylle dieser einzigartigen malerischen Landschaft genießen.

       Blick über die Vulkaneifel                         Maar in Sichtweite                                   "Immerather Maar"

Das Maar ist fast kreisrund und mit einer Tiefe von unter 3m das flachste Eifelmaar. Wie bei einigen Eifelmaaren wurde das Wasser 1750 hier durch Vertiefung der Bachschlucht abgelassen und für die Landwirtschaft genutzt. Der Maarboden war deutlich fruchtbarer als der umgebende steinige, mineralarme Schieferboden. Im 1. Weltkrieg kümmerte sich niemand mehr um den Abfluss und so konnte sich bis heute wieder ein flacher Maarsee bilden. Der See hat zwar einen Abfluss aber keinen Zufluss. Das Wasser wird ausschließlich durch Niederschlag, oberflächen- und Grundwasser ergänzt.
Weiter mit einem Linksbogen am See entlang biegen wir am Ende des Wiesengelände vor dem Wald mit dem Hinweis „Strotzbüsch 1,9km, Diefenbachtal“ links ab. Der Grasweg bringt uns aus dem Maarkessel bergan auf die Höhe. Der Weg endet an der B421. Um jetzt aber die Straße zu meiden, wenden wir uns nach links und folgen hier dem Wirtschaftsweg 160m. Wir biegen dann rechts ab und haben rundherum ein herrliches Eifelpanorama.

              "Hubertuskapelle"                      "Trautzberg" mit "Wartgesberg"                    "Diefenbachtal"

Beim Blick zurück heben sich Nürburg und Hohe Acht vom Horizont ab. Vor uns versteckt sich der Ort Strotzbüsch in einer Talmulde. Rechts sehen wir unter einem Baum ein kleines weißes Kapellchen, dass nun unser nächstes Ziel ist, dabei folgen wir dem nächsten rechts abgehenden Weg zur Straße und parallel an dieser zum Kapellchen, das dem St Hubertus geweiht ist. An seiner Rückseite kann von einer Bank die Eifellandschaft Richtung Westen, mit dem kleinen Ort „Trautzberg“ und dem Rest des ehemaligen Vulkans des „Wartgesberges“, bestaunt werden. Weiter geht es auf dem Asphaltweg, den wir nach 170m links hinunter ins „Diefenbachtal“ wandern. Verlassen diesen aber kurz bevor der Bach erreicht wird und wandern links oberhalb des Diefenbachs auf einem Grasweg durch einen bezaubernden Waldabschnitt (MU) bis zu einer Straße, K26, (371m). Hier wenden wir uns rechts auf dem Wiesenweg hinunter zum Bach. Der Weg knickt dann nach rechts und führt an Obstbäumen entlang bis es anschließend rechtwinklig bergauf geht. Mit jeden Höhenmeter wird der Blick nach Süden aussichtsreicher. Mit einem Rechtsbogen ändert sich unsere Wanderrichtung. Links schmiegt sich der kleine Ort Trautzberg in die wellige Hügellandschaft.

            "Trautzberger Maar"                          Trautzberg bis Hunsrück                      romantischer Maarblick

Versteckt liegt auch vor uns hinter einem kleinen Wall eine kleine Wasserfläche, dem der Ort seinen Namen gegeben hat und zu einer Vielzahl der Eifelmaare gehört, das „Trautzberger Maar“. Das ehemals Feuchtgebiet des Maars wurde 1960 im Zuge der Flurbereinigung trockengelegt, um zusätzliche landwirtschaftliche Flächen zu gewinnen. (365m)
Es wurde wieder renaturiert und ist seit 2014 wieder mit Wasser gefüllt und heute das kleinste mit Wasser gefüllte Maar der Vulkaneifel ist. Schon der Wegboden zeigt mit seiner Lavaasche die einst hier geschehenen erdgeschichtlichen Ereignisse an. Der Weg führt uns auf einem Grasweg schließlich bis zum oberen Rand des Maarkessels, von wo wir noch einmal einen herrlichen Blick auf das Maar und die Vulkaneifel nach Süden haben. Der Schotterweg bringt uns links zur Straße (K26) und einer Bank mit idyllisch nchönem Blick auf das Maar (418m). Wir folgen nun den Wegweisern „Wartgesberg 0,3km u. Strohner Schweiz 2,5km“. Herrlich weit schweift der Blick Richtung Trautzberg über die Eifelberge bis zum Hunsrück. Der Weg macht einen Linksbogen und führt entlang des Betriebsgeländes des Wartgesberg-Steinbruchs, dessen Einsicht aber ein Wall versperrt. Ein wirklicher Panoramaweg führt uns am Waldrand entlang bis zu einer Bank und einer Liege (411m). Die Wegzeichen zeigen hier in den Wald (Strohner Schweiz 1,4km). Diesen „Mühlenbergpfad“ ignorieren wir aber, denn wir möchten zum alpinen Bergpfad in die „Strohner Schweiz“ und wandern deshalb weiter geradeaus und biegen erst nach ca 200m rechts in einen herrlichen Buchenwald ein. Der Weg führt steil hinab. Unten endet der Wald und eine freie kreisförmige Wiesenfläche liegt vor uns. Wir befinden uns hier am „Sprinker Trockenmaar“.

  Abstieg zum "Sprinker Maar"                            "Alfbach"                                                     "Weiler Sprink"

Der lang gestreckte „Wartgesberg“ besteht vermutlich aus drei großen vulkanischen Schlackenkegeln, die, wie Perlen an einer Schnur, entlang einer von Nord nach Süd verlaufenden Förderspalte aufgereiht sind. Am Südende schließt sich das vor uns liegende Sprinker Maar an.
Die Vulkane liegen so nahe, dass sie nicht mehr als Einzelvulkane zu unterscheiden sind.
Zuerst brach der nördliche Vulkan aus. In seiner Kraterwand wurde die Strohner Lavabombe gefunden. Der mittlere Vulkan förderte zuerst auch einen der beiden Lavaströme, auf denen heute die Ortschaft Strohn liegt.
Der jüngste Schlackenkegel-Vulkan brach im Süden aus. Er ergoss sich mit einer Länge von 5,5km und schuf so den längsten Lavastrom der Eifel. In der Strohner Schweiz, dem Durchbruchstal des Flusses Alf, ist er an den Talhängen gut zu sehen.
Auf dem hier markierten „Vulkan Erlebnispfad Strohn“ wandern wir rechts weiter bis zu einer Straße (K27) und orientieren uns links Richtung „Sprink“ ein Stück der Straße entlang. Nach Überquerung des Alfbaches führt der nächste Weg (Pa) rechts zu dem kleinen Weiler. Der Wegweiser zeigt (372m), dass es nicht mehr weit bis zur „Strohner Schweiz“ ist.
In dem vor uns liegenden Weiler „Sprink“ unterhielt das Kloster Springiersbach ein Hofhaus, das erstmals 1120 erwähnt wurde. Vorbei an schön restaurierten Häusern biegen wir dann nach ca 200m mit „Pa und LA-Weg“ mit einem Pfad von dem breiten Wirtschaftsweg ab und gelangen in ein wildromantisches Tal.

"Strohner Schweiz"

Ein mächtiger Lavastrom hatte sich einst hier aufgetürmt und das ursprüngliche Bachbett verschüttet. 12 000 Jahre sollte es dauern, bis die stete Kraft des Wassers den härtesten Lavastrom besiegt und der Alfbach sich sein Bett zurückerobert hatte. Der damit die „Strohner Schweiz“ schuf, die tatsächlich an ein kleines alpines Tal erinnert. Ein gesicherter Pfad führt durch diese beeindruckende Szenerie mit z.T steil und tief abfallende Felswände. Übersät mit Lava- und Basaltbrocken aus dem Strohner Vulkanstrom und vom Wartgesberg. Die Schlucht ist so eng, dass schließlich kein Pfad mehr weiterführt und uns hinauf zu einem Sträßchen (286m) ansteigen lässt, auf dem wir nun links weitergehen. Diese Straße wurde im Jahre 1932 durch einen freiwilligen Arbeitsdienst gebaut.
Aber schon nach 100m folgen wir rechts dem Wegweiser „Wartgesberg 2,0km), da wir doch einmal in die riesige Lavagrube des „Wartgesberges“ schauen möchten.

                      "Alfbach"                                              Info-Rastplatz                                       "Strohner Mühlen"

Wer es bequemer haben möchte findet hinter der nächsten Straßenkehre einen Rastplatz mit Informationen vor einer mächtigen Lavawand, die den dahinter liegenden Lavabruch begrenzt und einen hervorragenden Blick auf die geologische Schichtung und die unterschiedlichen Gesteinsformationen zeigt. Wenn man weiter der Straße folgt, geht es vorbei an den beiden Strohner Mühlen. Die „unterste Mühle“ war vermutlich die erste Mühle, sie wird 1663 in einer Urkunde genannt und war Bannmühle des Dorfes Strohn. Sie war eine Getreide- und Ölmühle und stellte ihren Mühlenbetrieb erst 1992 ein. Die oberste Mühle scheint im 18.Jh errichtet worden zu sein und war bis 1962 in Betrieb.

             Pfad am Grubenrand

Lavagrube "Wartgesberg"

Für die Lavagruben-Wanderer führt ein Waldpfad zunächst auf den Berghang des Wartgesberges zu, den dann mit einem Linksbogen bis zum Grubenrand bestiegen wird. Herrlich und idyllisch verläuft dieser schmale Pfad auf dem Bergrücken mit Blick links in das Tal des Alfbaches und rechts in die Tiefe Lavagrube. Mit unkontrollierten Abstechern zum steil abfallenden Grubenrand sollte man warten bis zu dem abgesicherten Aussichtplatz, der freie Einblick in die Lavagrube gewährt. Beim Weitergehen öffnen sich zwei weitere Aussichten ins Alfbachtal mit der unteren Mühle.
Nach dem Abstieg geht es weiter auf dem Sträßchen mit dem Rauschen des Baches. Schon von weitem fällt am Ortseingang von Strohn eine riesige Steinkugel auf.
1969 löste sich die Kugel bei einer Sprengung aus einer 15m hohen Kraterwand. Diese vulkanische Bombe mit einem Gewicht von 120t und einem Durchmesser von 4 bis 5 Metern entstand aber nicht aus einem einmaligen Auswurf, sondern durch mehrmaliges Hochschleudern und dem aus und wieder Hineinrutschen in den Krater, wobei sie Lava und Schlackenteile aufnahm, bis sie in dem Kraterrand stecken blieb und endgültig abkühlte.

                  Lavabombe                                           Alfbachsteg                                            Strohn mit Römerberg

Direkt neben dieser größten „Lavabombe“ befinden sich auch mehrere echte vulkanische Bomben, darunter auch ein bemerkenswert großes Exemplar. Das zeigt deutlich Hinweise auf einen Lufttransport. Sie ist aerodynamisch geformt, also war sie im Flug noch teilweise geschmolzen.
Weiter geht unsere Wanderung hinter der „Lavabombe“ über das Holzbrückchen bergan. Treppenstufen bringen uns auf die Höhe auf einen Panoramaweg mit Blick auf den Ort Strohn. In Strohn wandern wir rechts hinunter zur Hauptstraße und zum Vulkanhaus.
Wer noch mehr über die faszinierende Welt der Vulkane erleben möchte, kann dies bei einem Besuch im Museum tun. Begehbare Erlebnisräume bieten erstaunliche Effekte. Eine 6m lange und 4m hohe Lavaspaltenwand, ein erdgeschichtliches Denkmal von europaweiter Bedeutung, ist hier zu sehen.


Information:    Wanderkarte Nr.20, „Vulkaneifel“ des Eifelvereins

Streckenlänge: ca. 16 km Rundwanderung,

Schwierigkeit: leichtes Auf und Ab in einer hügeligen Landschaft; gesamt Auf- und Abstiege 260m

Einkehrmöglichkeit: in Strohn „Vulkanhaus“

Vulkanhaus

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Tourenübersich Vulkan-Eifel

 

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