Über die Erpeler Ley

Diese Tour führt von Unkel auf dem "Rheinsteig" mit herrlichen Rheinblicken vorbei am Stux-Wasserfall zum Felsen der Erpeler Ley und an der Burg Ockenfels vorüber nach Linz. Kuriositäten zwischen Gestern und Heute erleben wir unterwegs bei einem Abstecher. In einer ehemaligen Bierbrauerei genießen wir in nostalgischer Atmosphäre die deftige Brauhausküche und das frische Fassbier.
Die Kürze der Wanderung erlaubt es außerdem, Linz, die „Bunte Stadt am Rhein“ mit ihren verwinkelten Straßenzügen näher kennen zu lernen und auch dem Winzerstädtchen Unkel mit seiner schönen Rheinpromenade und seinen malerischen Fachwerkhäusern einen Besuch abzustatten.

Wir starten am Bahnhof in Unkel, wo auch Parkplätze vorhanden sind. Mit dem gelben Zugangssymbol des Rheinsteigs gehen wir bis zu einer Unterführung. Durch die Unterführung geht es rechts mit „RV“ weiter „In der „Persch“. Am Ende der Straße führt ein Fußweg mit dem gelben „Rheinstein Zuwege“ Logo weiter, der an der Bruchhausener Straße endet. Ein Schilderpfahl „Bruchhausener Straße, 62m ü. NN“ zeigt links 500m zum Rheinsteig. Eine Fußgängerbrücke bringt uns sicher über die B42. Nach dem Treppenabgang wenden wir uns rechts dem Rheinsteig zu. Entlang der L252 begleiten uns am „Elsberg“ aktive und aufgegebene Weinberge. Schon nach 200m stößt der Rheinsteig mit einem Pfad von links zu uns. Diesem folgen wir die nächsten Kilometer Richtung Orsberg. Er führt uns zunächst zu einem 7m hohen Wasserfall (1,1km, 80m). Einst wurde 500 Meter oberhalb ein Graben vom Hähnerbach künstlich abgezweigt, um eine Wassermühle anzutreiben. Die Mühle wurde aber bereits in den 60er Jahren abgerissen. Das Wasser wurde in einer künstlichen Rinne zu dem senkrecht abfallenden Felsen wieder dem Hähnerbach zugeführt.

"Stux-Wasserfal" im Sonnenlicht      Blick übers Rheintal zu Schloss Marienfels und rheinaufwärts

Hinter dem Stux-Wasserfall wandern wir auf einem Waldpfad den Hang des romantischen Hähnerbachtals bergan. Entlang der künstlichen Rinne führt aber schon nach wenigen Metern der Weg, vorbei an einer Bank, geradewegs in die Höhe bis zu einem Querweg, wo es rechts bequem weitergeht. Am Wegepunkt „Mühlenfeld“ haben wir die Höhe 124m erreicht und der Hinweis „Aussicht „Stux 0,2km“ macht uns neugierig, was uns dort erwartet. Der Rheinsteig führt links weiter. Geradeaus befindet sich ein vorgeschobener, ungesicherter Bergsporn, der schwindelfreien Wanderern einen schönen Blick ins Rheintal bietet. Ungefährlicher und bequemer ist man auf dem Rheinsteig, auf dem man einige Meter weiter ein Plateau (1,8km, 142m) erreicht von dem eine sichere grandiose Aussicht mit Liegemöglichkeit zu genießen ist.
Der Blick geht über Unkel zur anderen Rheinseite ins Tal von Unkelbach, wo links auf der Höhe Haus Ernich, die frühere französische Botschaft noch zu erkennen ist. Nur 800m weiter links hebt sich aus dem Grün des Waldes die hellen Mauern des Schlosses „Marienfels“ heraus. Thomas Gottschalk hatte sich 2004 hier im schönen Rheintal eingekauft. Verkaufte es aber 2013 wieder mit Gewinn. Rheinaufwärts schauen wir über die unterhalb des Stuxs liegenden Weinberge nach Remagen und zur Apollinaris Kirche.
Weiter geht es vorbei an einem Sendemast Richtung „Burg Vilzelt 1,1km". Jetzt im September, wenn meist noch der Frühnebel über dem Rheintal liegt, ist die Sicht oft begrenzt, aber andere einmalige Naturmomente kann man erleben. So z.B. ein Spinnennetz, das vom Tau der Nacht im Sonnenlicht wie ein Perlencollier glänzt oder Sonnenstrahlen, die das Grün der Bäume durchdringen und den Wald dabei in eine märchenhafte Kulisse versetzen.

                       Baumeisterin                                      "Märchen-Kulisse"                       Blick zur Apollinariskirche

Auf einem schattigen Waldweg wandern wir zunächst bequem weiter bis der Pfad in ein kleines Tälchen hinunter führt. Aber schon nach 200m nehmen wir links den Pfad bergan. Oben tritt der Wald zurück und von einer freien Fläche, wieder mit einer Hollywood-Bank, blicken wir hinüber zur Apollinarskirche von Remagen. Weiter geht es bergab bis an den Rand von Unkel-Heister, wo gegenüber Haus 38 ein markantes Steinkreuz von 1750 steht (Burg Vilzelt 70m). Rechts liegt 200m weiter die Burg Vilzelt, die wir aber, da sie in Privatbesitz ist und zudem eine prunklose Anlage darstellt, nicht aufsuchen und nun weiter auf dem Rheinsteig rechts neben einem Siefen bergauf Richtung „Erpeler Ley 2,5km) wandern. Über viele Wurzeln führt der Pfad steil nach oben auch nach einem querenden Waldweg geht es jetzt auf einem breiteren Weg flacher weiter.

    "Serverinskapelle Ockenfels"                   Auf der "Erpeler Ley"                        Blick auf Erpel rheinabwärts

Der Wald endet und die ersten Häuser von Orsbeck tauchen auf, aber der Anstieg geht weiter und die Sicht rückwärts immer lohnenswerter. Dabei können wir auch einmal Verschnaufen und die Sicht zur Apollinariskirche und weit hinüber zu den Ahrbergen in aller Ruhe betrachten. Auch durch die Ortslage steigt es noch bis zur „St. Severinskapelle“ leicht bergan (3,5km, 190m) . Dann ist an der „Rheinblickstraße“ der Aufstieg geschafft und die Bank an der Kapelle oder 50m weiter am Dorfbrunnen laden zum Rasten ein. Gegenüber geht es in der "Brunnengasse" weiter. Zwischen zwei drei Häusern kommen wir in freies Wiesengelände hinunter zum Brunnenplatz mit Aussicht in die Eifel. Durch eine Pferdewiese gelangen wir wieder in den Wald, wo es auf bequemen Weg auf der Höhe leider ohne Aussichten entlang einer Stromleitung bis zu einem rechts abzweigenden Weg geht. Hier führt uns das „Rv“ Zeichen und einige Meter weiter auch das Rheinsteig-Logo zum Gasthaus „Bergesruh“ auf der Erpeler Ley. Dieser Basaltfels (5,2km, 191m), wenige Kilometer nördlich der Ahrmündung, gehört neben dem Drachenfels zu den bekanntesten Vulkanruinen im Mittelrheintal.
Der Fels war einmal höher, aber direkt in der Nähe der Wasserstraße Rhein war der Abbau des Basalts ein komfortables Geschäft. Hätte sich 1906 nicht ein Schutzverein für den Erhalt des Felsens eingesetzt, wäre er vermutlich ganz verschwunden. Seit 1941 ist die Erpeler Ley Naturschutzgebiet. 1916/18, hatte man allerdings ihr allergrößtes Loch gebohrt, 333m lang mit der anschließenden "Ludendorfbrücke", bekannter als Brücke von Remagen. Hier sollte schnellstmöglich Mensch und Material an die Westfront transportiert werden. Das gelang nur sehr bedingt, und so konnte die Brücke erst im Zweiten Weltkrieg Geschichte machen. Im März 1945 sollte sie vor den anrückenden Amerikanern gesprengt werden. Zwei Sprengversuche scheiterten jedoch, sodass die Amerikaner am 7. März über die einzige intakte Brücke am Mittelrhein auf die rechte Rheinseite vorstoßen konnten. Zehn Tage später stürzte die Brücke aufgrund der erheblichen erlittenen Schäden ein und riss 28 Menschen mit in den Tod.

Remagen mit alten Brückenpfeilern     Blick rheinaufwärts nach Linz                   "Steffens Brauerei"

Wir wandern an der Abbruchkante des Plateaus entlang mit herrlichem Panoramablick. Dieser reicht vom Siebengebirge und der Stadt Unkel bis hinüber zu Römerstadt Remagen, bis zur Mündung der Ahr mit der „Goldenen Meile“ und weit hinein in die Eifel. Direkt unter uns liegt das Örtchen Erpel, das dem Felsen den Namen gab. Ein schlichtes Friedenskreuz und gegenüber am Rheinufer die alten Brückenpfeiler, die heute ein Museum beherbergen, erinnern an die denkwürdige Zeit. Wir erreichen den Südrand des Plateaus mit einem phantastischen Blick rheinaufwärts nach Linz, der „Bunten Stadt am Rhein“. Der Felsen hinter uns erinnert an die erste Fahrt eines lenkbaren Luftschiffes. Ein Unwetter hatte am 2. August 1909 den Grafen Zeppelin gezwungen, mit dem Luftschiff über der Erpeler Ley umzukehren. In Erinnerung an dieses Spektakels wurde dieser Stein errichtet.

                 Biergarten                                            Colonialwarenladen                                        Oldtimer

Nach dem Rundgang geht es auf der Höhe im Wald weiter. Am Wegepunkt „Göderzhecken 194m“ folgen wir dem Wegweiser „Kasbachtal 1,4km, Linz 4,1km“. Wir stoßen wieder auf den bequemen Weg mit der Stromleitung und wandern rechts weiter. Begleitet von Wald führt der Weg leicht bergab über eine Freifläche mit Bank und Kreuz, aber ohne große Aussicht. An einer Bank und dem Wegpunkt „Kasbachtal 121m“, „Kasbach 0,2“ verlassen wir den Rheinsteig und wandern links ins Kasbachtal weiter. Der Weg führt 1km durch den Hang des Tales hinunter zu der Zufahrtsstraße der „Steffens Brauerei“, die nach 300m erreicht ist (7,9km, 110m). Wenn auch seit 2006 in der alten „Steffens Brauerei“ kein Bier mehr gebraut wird, ist jedoch die gesamte Brauerei erhalten geblieben und somit auch die Geschichte der Steffens Brauerei“. Hier erwartet uns „Geschichte hautnah“.
Ein Museums-Hofladen, eine alte Backstube, in der jedes Wochenende frisches Holzofenbrot gebacken wird, eine Oldtimer-Ausstellung, ein Biergarten, der Klosterweinkeller, die „Alte Kelterei“ oder die Lounge, dessen Geschichte zum Teil bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, laden zum entdecken und genießen ein. Das nostalgische Ambiente versetzt den Besucher in eine andere Zeit.
Staunen rufen alte Schilder aus einer Epoche der Tante-Emma-Läden hervor und lassen bei Älteren Erinnerungen an ihre Kindheit wach werden.

          nostalgische Gaststube                      "Kasbachtal-Viadukt"             "Burg Ockenfels", "Erpeler Ley" hinten

Das einmalige Ambiente hat nach einer gemütlichen Einkehr einen unvergesslichen Eindruck hinterlassen. Wer noch weiter in Nostalgie schwelgen möchte, kann auf der vor über hundert Jahren gebauten Eisenbahnstrecke mit der Kasbachtalbahn, einem Schienenbus der Baureihe VT 798 mit Steilstreckenbremse von dem eigenen Brauereibahnhof nach Linz fahren.  www.zugtouren.de/Kasbachtalbahn/
Die Wanderer gehen auf der Zufahrtsstraße und der Kasbachtalstraße durch den kleinen Ort Kasbach bis zum Dorfplatz am Bürgerhaus (9,2km, 70m), wo wieder der Rheinsteig erreicht wird. Diesem folgen wir links Richtung „Ockenfels 1,5km“. Nach 40m biegen wir erneut links ab und gelangen über dem „Hödenbuschweg“ zu dem mächtigen Viadukt der Kasbachtalbahn. Die Bahn gewinnt auf ihrem Weg vom Rhein hinauf in den Westerwald schnell einige Höhenmeter und muss hier das einmündende Ockenfelser Bachtal überbrücken. Direkt hinter dem Brückenpfeiler führt der Pfad rechts steil hinauf zur Bahntrasse und noch höher. Oben öffnet sich der Blick wieder zum Rhein und im weiteren Verlauf rheinaufwärts nach Linz. Zwischen Rheintal und Ockenfelser Bachtal wandern wir über den Bergrücken zur Wohnstraße „Auf dem Eschert“ von Ockenfels, die wir aber schon bald an der nächsten Querstraße geradeaus auf einem schmalen Pfad wieder verlassen. Zwischen Zäunen und mehreren Windungen steigen wir zu einem weiteren Rheinpanorama auf. Über den Parkplatz der Burg Ockenfels wandern wir zu einem Seitentor der Burganlage und dort links an der Mauer vorbei hinunter zum Haupteingang an der „Burgstraße“.
Die Burg Ockenfels stammt aus dem frühen 13. Jh. 1475 wurde sie von den Truppen Karls des Kühnen zerstört. In der Folge wechselten oft die Besitzer. Von 1924 bis 27 wurde sie in der heutigen Form wiederaufgebaut und wurde 1998 nach weiteren Umbauten Verwaltungssitz der Schuhmarke „Betula“.
Vom Burgtor folgen wir der Straße bergab bis zur nächsten Kurve und wandern auf der „Talstraße“ bis uns hinter Haus 24 der Rheinsteig rechts weiterleitet (11,2km, 95m). Noch einmal steigt der Pfad zu einem herrlichen Rheinpanorama an bevor wir dann bergab unser heutiges Tagesziel Linz erreichen. ( http://www.rhein-eifel.tv/rhein/linz-am-rhein.html )

Blick rheinabwärts mit Erpeler Ley                        Linz Marktplatz                         Burgplatz mit Rheintor

An der Straße „Am Manneberg“ biegt der Rheinsteig links ab. Wir folgen dort dem Fußweg geradeaus hinunter zur L253 und erreichen über „Im Rosengarten“ und „Im Stadtgraben“ die Mühlengasse. Hier gehen wir rechts bis wir links mit der „Commenderiestraße“ zum Marktplatz gelangen. Es lohnt, sich einen abschließenden Bummel durch die verwinkelten Straßenzüge mit den bunten Fachwerkhäusern, die der alten Stadt zu ihrer Berühmtheit verholfen haben, zu gönnen. Nachdem sie 1320 Stadtrechte erhalten hatte, entstanden die Befestigungsmauern und die Stadttürme. Von ihnen sind die Hauptzugänge, das Neutor und das Rheintor erhalten. Zwischen beiden laden heute in einer verkehrsberuhigten Zone Sitzgruppen und zahlreiche Gastronomiebetriebe zum Verweilen ein. Am Ende der heutigen Tour steht die Rückfahrt entweder mit dem Schiff oder dem Zug an.

Information: Rheinsteig Karte 1:50000, herrliche Aussichten unterwegs, Fernglas!
Zurück mit Zug ( www.fahrplanauskunft.de ) oder Schiff
Strecke: 13 km Streckenwanderung, fast nur unbefestigte Wege und Pfade, meist Rheinsteig mit Abstecher zur Steffens Brauerei, von dort auf der Ortsstraße (Asphalt) wieder zum Rheinsteig,
Schwierigkeit: mittel, 600m langer Anstieg zur Stuxhöhe, steiler Anstieg 120 Höhenmeter von Abzweig Vilzelt nach Orsberg, im weiteren Verlauf kurze Auf- und Abstiege, Auf- und Abstiege 400m
Einkehrmöglichkeit: Erpeler Ley, Steffens Brauerei, Linz und Unkel

Linz, die bunte Stadt am Rhein

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