Rheineck-Aussichten

Es erwartet uns eine wunderschöne und  aussichtsreiche Rundwanderung, die vom weitläufigen Plateau der Lützinger Höhe hinunter ins Vinxtbachtal führt. Es folgt ein Anstieg zur Rheinseite des Rheinecker Bergs mit der Aussichtskanzel der „Reutersley“. Vorbei an Schloss Brohleck geht es im Brohltal zurück.

Startpunkt ist in Niederlützingen am Parkplatz „Leilenkopf“, auch „Leitenkopf“ genannt. Die Aussicht verspricht schon viel. Man genießt schon zu Beginn ein fantastisches Panorama auf die Höhenlagen der Eifel und in das Brohltal bis zur Talbrücke der A61 (s. rechtes Bild) und über das Vinxtbachtal bis zum Siebengebirge.

 Wir befinden uns in einer ehemaligen vulkanreichen Landschaft und so gab es auch hier südlich von unserem Standpunkt einen Vulkankegel. Es war kein imposanter wie viele in der Eifel. Es war lediglich ein flacher Kegel von rund 30 bis 35m Höhe. Gleich zweimal war der Leilenkopf aktiv. Der erste Ausbruch ereignete sich vor ca. 400 000 Jahren und das zweite vulkanische Geschehen fand etwa 180 000 Jahren später statt.

Vulkanisches Material wurde hier schon vor dem ersten Weltkrieg abgebaut. Seit 1980 hat kein Abbau mehr stattgefunden.  Heute ist nur noch eine ausgehöhlte Vulkanruine vorhanden. Es wird uns hier sogar die Möglichkeit gegeben, im Gegensatz zu vielen anderen Steinbrüchen,  durch diese aufgelassene Grube zu wandern.

Blick vom „Leilenkopf“ übers Brohltal

Abbaugrube „Leilenkopf“

So führt uns die Markierung „Himelsleiter“ hinein. Basaltische Schlacken, Lapilli und Lavabomben säumen den Weg. Eindrucksvoll ragen hier die senkrechten Wände aus Schaumlava auf, die als Untermaterial im Straßenbau Verwendung fand. Die Steine wurden in Niederlützingen und Brohl in der Nachkriegszeit zum Häuserbau verwandt. Inzwischen hat die Natur damit begonnen, sich den ehemaligen Lavabruch wieder einzuverleiben. Überall zeigen sich Hecken und junge Birken. Im weiteren Verlauf kommen wir in den Ort Niederlützingen.
Vom „Leyler Weg“ biegen wir in die Straße Am „Wasserturm“ ein. Dieser Turm wurde in den 60er Jahren als Ersatz für einen Wasserbehälter auf dem Leilenkopf gebaut, der dem Lavaabbau weichen musste. Schwierigkeiten der Wasserversorgung gab es jahrhundertelang hier oben bis 1900. Da wurde das Wasser aus dem Brohltal hochgepumpt. Heute wird es von Brohl nach Niederlützingen gepumpt.

Wasserturm

Niederlützingen

Wir biegen links in die „Hostertstraße“ ein und gehen 200m bis die „Schulstraße“ rechts abbiegt. Links geht es weiter auf der „Hauptstraße“ bis zur rechts abgehenden „Zeibstraße“. Dort wandern wir hinter Haus Nr 7 rechts den unscheinbarer teils verwachsenen Pfad ins Tal. Hier unten finden wir eine kleine Quelle. Durch den wasserdurchlässigen Untergrund der Lützinger Hochplateaus lag der Grundwasserspiegel zu tief, um ihn mittels Brunnen zur Wasserversorgung zu nutzen. Es gab zwar einige Brunnenanlagen, doch die reichten bei weitem nicht aus. Die einzige Wasserstelle gab es auch nur an dieser Stelle, nämlich in der „Zeib“. Heute sichert ein großflächiges Wasserversorgungsnetz den Wasserbedarf von Niederlützingen.

Naturpfad

  ehemalige Wasserstelle

Es ist kein markierter Wanderweg dem wir jetzt im tief eingeschnitten Bachtal   abwärts folgen und so treffen wir auch keine anderen Wanderer. Nur ein leises Plätschern ist zu hören. Wir genießen die urwüchsige Natur und die Ruhe des Tälchens.
Am Ende erreichen wir das Vinxtbachtal. Während der römischen Herrschaft trennte der Vinxtbach ab dem Jahr 9 n. Chr. jahrhundertelang die Provinzen Nieder- und Obergermanien. Das hat zu einer noch heute klar erkennbaren Sprachgrenze zwischen moselfränkischer und rheinischer Mundart geführt. Gegenüber seiner Mündung in den Rhein begann der Limes, der befestigte Grenzwall des römischen Reiches.
Es ist eine Wiesen und Auenlandschaft, wo Pferde einen weitläufigen Auslauf haben. Zusammen mit Fischweiher gibt die Landschaft ein herrlich sorgloses Bild ab. Sie gehören zum Waldgut Rheineck. Diese ländliche Ruhe genießen auch die Camper einige hundert Meter weiter.

im Vinxtbachtal   

 Campingplatz mit Blick zur Burg Rheineck

Dieser bisher entspannte und angenehme Talweg führt uns am Eingang des Platzes nun auf schmalen und urigen Pfad (8 Rheinecker Felsenweg) durch lichten Laubwald bergan. Unterwegs öffnet sich ein Blick zur Burg Rheineck.  An der der Burgzufahrt endet zunächst der steile Anstieg.  Auf dieser sind es nur wenige Meter bis zu einem Obelisken. Die Pflasterstraße führt zu der nicht öffentlich zugänglichen Burg. Den Abstecher kann man sich sparen, da der Blick zur Burg von hohen Bäumen zugewachsen und außer der alte Turm kaum etwas zu sehen ist. Der Blick von der „Reutersley“ zeigt später mehr. Diese erreichen wir nach 500m auf einem teils gesicherten felsigen bergan führenden Pfad mit Rheinblick. Dieser Aussichtspunkt liegt auf exponiertem Felsen mit alpinem Charakter hoch über dem Rhein. Eine Bank, falls sie frei ist, lädt natürlich zu einer Pause ein, um diese phantastische Aussicht zu genießen.

rheinabwärts mit Burg Rheineck

rheinaufwärts bis Hammersteiner Werth

Der Blick geht stromaufwärts ins untere Mittelrheintal bis zum Hammersteiner Burgberg und auf die mitten im Rheinstrom liegende Insel Hammersteiner Werth, unter uns direkt am Rheinufer der Ort Brohl-Lützing. Jenseits des Rheins schweift der Blick über Rheinbrohl weit in den Westerwald.
Rheinabwärts schauen wir zur Burg Rheineck und rechts des Flusses über Bad Hönningen mit dem Schloss Arenfels bis zum Siebengebirge.
Der Ursprung der Burg Rheineck geht auf das frühe 12. Jh. zurück. Nach mehrmaligen Zerstörungen erwarb der preußische Politiker Moritz August von Bethmann-Hohlweg 1832 die Burg und ließ sie als ein Schloss im romanischen Stil wieder aufbauen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Burg Rheineck bis 1975 ein Ausflugslokal mit Sesselbahn und Burgrestaurant. Dann kaufte der Burgenkönig Hillebrandt die Burg für seine Tochter. Seit 1999 ist sie in Besitz des Software Entwicklers Kai Krause.
Den „Rheinburgenweg“, den wir von der Burgzufahrt bis hier gemeinsam gegangen sind, verlassen wir nun und steigen den Pfad (8 Rheinecker Felsenweg)  hinter der Bank leicht bergan. Genießen unterwegs noch einen letzten Blick auf die Burg Rheineck und wandern auf der Höhe des Rheinecker Berges durch einen lichten zauberhaften Wald mit immer wiederkehrenden herrlichen Rheinblicken
.

zauberhafter Wanderpfad  

mit Rheinblick

Dann erreichen wir die aus Lavamaterial erbaute Marienkapelle im Lammertal. Das Alter der Kapelle ist nicht bekannt. Sie ist aber im Laufe der Zeit mehrfach neu gebaut worden, wonach die Arkaden aus dem 20.Jh. stammen sollen.  Nach Überlieferungen soll hier oben das erste Lützinger Gotteshaus gestanden haben.

Marienkapelle im Lammertal

Aus dem Lammertal geht es zunächst abenteuerlich über Treppen und schmalen Waldpfaden auf die Eichholz Höhe, wo mitten zwischen schönen Streuobstwiesen der gleichnamige Hof liegt. Diesen lassen wir links liegen und wandern dann bergab, wo wir wieder auf den Rheinburgenweg treffen. Auf schmalen Pfaden führt uns dieser in etlichen Serpentinen talwärts bis die „Burg Brohleck“ in Sichtweite vor uns liegt.

Blick von der Eichholz Höhe

Auf dem Rheinburgenweg

Die Burg, heute ein villenartiger Schlossbau, auch „Augustaburg“ genannt, hat eine lange Geschichte, die bis ins 12, Jh. zurückreicht. Mehrfach wurde sie umgebaut. Wenige Reste der Burganlage findet man im Ostflügel. Seit den 1970er Jahren wurde die Burg sich selbst überlassen und zurzeit von dem derzeitigen Besitzer renoviert. Der renovierte große Saal bietet Räumlichkeiten für Hochzeiten, Feiern und Konzerte.

Burg Brohleck bzw. Schloss Augustaburg

Brohl am Rhein

Mit einem letzten Rheinblick verlassen wir das Gelände und steigen hinter dem Torbogen rechts die Treppen hinunter und vorbei an privaten Hausterrassen zur Burgstraße, die wir bis zum Ende gehen.

Blick uns Brohltal

Himmelsleiter zur Lützinger Höhe

Dort führt hinter dem letzten Haus eine Treppe rechts den Hang hinauf und über weitere Stufen steigen wir auf schmalen Pfad entlang der steil abfallenden Hangkante zum Brohltal mit imposanten Blicken ins Tal hinauf auf die Höhe.
Unterwegs treffen wir auf die „Himmelsleiter“, die auf fast direktem Weg aus dem Brohltal hinauf führt. Es ist der im Volksmund so bezeichneter Steilanstieg aus dem Brohltal auf die Lützinger Höhe und nicht jedermanns Sache. Bänke laden unterwegs zum Verschnaufen und mit Aussichten ins tief unten liegende Brohltal ein. Drunten aus dem Tal schallt das Schnaufen und Pfeifen der Brohltalbahn auch Vulkan-Express genannt zu uns hinauf.

Oben auf der Höhe genießen wir wieder wie zu Beginn der Tour einen traumhaften Blick ins Mittelrheintal und auf Brohl. Jenseits des Rheintales schweift der Blick weit in den Westerwald. Von diesem schönen Aussichtspunkt geht es auf dem Himmelsleiterweg sanft bergan mit einem Abstecher zum Leilenkopf Rastplatz mit einer Sitzgruppe aus Basaltgestein, die eine herrliche 360° Rundumsicht zeigt und den Abschluss der wundervollen Rundwanderung bildet, den bis zum Parkplatz sind es nur noch wenige Minuten.

Aussicht „Leilenkopf“

die letzten Meter der Wanderung

Gleich zweimal war der Leilenkopf aktiv.  Der erste Ausbruch ereignete sich vor ca. 400000 Jahren und das zweite vulkanische Geschehen fand etwa 180000 Jahren später statt. Von diesen Auswürfen stammende basaltische Schlacken, Lapilli und Lavabomben säumen den Weg.
Diese Rundwanderung gehört wohl zu einer der schönsten in der Rhein-Eifel Region. Abwechslungsreich, übersät mit herrlichen Aussichten und den vielen Natur-Pfaden wird die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Information:  Wanderkarte Nr 8 des Eifelvereins (Das Rheintal); verschiedene Wegmarkierungen „Rheinburgenweg, Himmelsleiterweg
Streckenlänge  . Rundwanderweg, 12 km ab Parkplatz Leilenkopf in Brohl-Lützing (Niederlützingen),
Schwierigkeit: Zwei Anstiege, gesamt Auf- und Abstiege 370m
Einkehrmöglichkeit: Niederlüztzingen Gasthaus Lucencia (s. Öffnungszeiten), Gaststätte Ponderosa  (s. Öffnungszeiten),

auf der "Reutersley"

GPX-Track:

Video:

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