Im Angesicht der Loreley
Auf dem Rheinburgenweg von St. Goar nach Oberwesel

Aus den vielen Höhepunkten am Mittelrhein ragt mit dem Loreleyfelsen einer besonders heraus und bringt seine Besucher seit fast 200 Jahren ins Schwärmen. Dieser Felsen gehört zu den bekanntesten Orten in Deutschland. Es handelt sich um eine nahezu senkrechte Felswand, die den Rhein um 132m überragt und dem Fluss nur eine Breite von 160m gewährt. So ist dieser Rheinabschnitt auch für Wanderer beidseits des Flusses ein wahres Highlight, wobei der Rheinburgenweg hier noch ein Plus verzeichnen kann. Der Felsen ist von dieser Rheinseite aus in seiner ganzen Mächtigkeit zu bewundern. Außerdem ist die Strecke von St. Goar nach Oberwesel nur halb so lang wie die über die Loreley von St. Goarshausen nach Kaub und somit auch für weniger ausdauernde Wanderer sehr willkommen.

"Loreley"

Starten wollen wir unsere Wanderung am Bahnhof in St. Goar. Kommt man aus dem Gebäude heraus, findet man links schon nach 30m das erste Hinweisschild zum Rheinburgenweg. Unter der Bahn hindurch geht es nun bergan und stoßen nach 200m auf den Rheinburgenweg, der rechts von der Burg Rheinfels kommt. An einem Schilderpfahl können wir unsere nächsten Etappenziele ablesen: Oberwesel 7,2km, Maria Ruh 3,2km und Loreleyblick 1,8km. Wir überqueren eine kleine Schlucht mit einem Wasserfall und steigen auf einem nicht enden wollenden Treppenweg höher und höher. 525 Stufen erzählt mir ein Einheimischer sind es bis Biebernheim, aber da wollen wir nicht hin. Ca. bei der Hälfte der Stufen biegt links ein Pfad ab und bringt uns aber weiter in Serpentinen bergan. Nach über 100 Höhenmetern haben wir das erste Ziel mit der "Kretschhütte" auf dem "Wackenberg" (0,7km, 190m ü.NN) erreicht. Wir werden mit einem grandiosen Rheinpanorama belohnt. Fast senkrecht liegt unser Aussichtstempelchen über der Stadt mit Blick zu den Burgen Rheinfels über St. Goar, der Burg Maus rheinabwärts und der Burg Katz auf der anderen Rheinseite über St Goarshausen. Wieder zu Atem gekommen, fällt es uns schwer, sich von diesem Anblick loszureißen. Weiter wandern wir auf der Höhe entlang der Talkante. Hier kann es bei Sonnenschein recht warm werden. Auch die Burg Katz hat ihre eigene Betrachtungsbank. Bei Kilometer 2.0 öffnet sich zum ersten Mal der Blick zur Loreley (2.0km, 200m ü.NN). Die Enge des Rheintales ist von hier ganz besonders eindrucksvoll.

    St. Goar, Burg "Rheinfels"                     St. Goar von "Kretschhütte"                             "Burg Katz"

Durch seine imposante Größe, die markante Form und ein in früheren Zeiten wahrnehmbares außergewöhnliches Echo wurde dem Loreley-Felsen stets eine besondere Beachtung gewidmet. Das hat Maler und Dichter der Romantik zu den abenteuerlichsten Schwärmereien inspiriert. So wurde die Loreley zu einer Nixe, die der Legende nach hoch oben auf diesem Felsen ihre langen, goldenen Haare kämmte und mit ihrem Gesang

                    Loreleyblick                                         Engstelle "Loreley"                                   "Maria Ruh"

Weiter führt uns der Wegweiser (Maria Ruh 1,4km, Oberwesel 5,4km) hinunter ins ruhige, idyllische und schattige Seelenbachtal, das nun durchwandert wird. Vor dem Galgenbachtal zweigt links ein Pfad ab, der hinunter zum Rhein führt (Abzweig Campingplatz B9 141m ü.NN) Wir steigen jetzt wieder leicht bergan und erreichen, dem Schild „Urbar“ folgend, den Aussichtspunkt „Maria Ruh“. (3,5km, 223m ü.NN, bis Oberwesel 3,9km). Von der 150m über dem Rhein liegenden Terrasse mit einem Aussichtstempelchen hat man den allerbesten Logenplatz. Man sitzt Visavis der Loreley in der ersten Reihe, um die Rheinromantik zu erleben. Es ist wohl die schönste Aussicht auf die Engstelle des Flusses, die so manches Schifferschicksal besiegelte.
Auch Clemens von Brentano war bei einer Rheinreise von diesem Anblick so beeindruckt, dass er auf dem gegenüberliegenden Felsen die Phantasiegestalt eines Mädchens schuf, das mit ihrem Gesang die vorbeifahrenden Schiffer von den ach so gefährlichen Stromschnellen ablenkte und so ins Verderben stürzte. Von den vielen daran anknüpfenden Sagen- und Liederversionen stammt das berühmteste Lied von Heinrich Heine, dessen Text Friedrich Silcher vertonte.


Ich weiß nicht was soll es bedeuten,
Dass ich so traurig bin;
Ein Märchen aus alten Zeiten,
Das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.


Diesen drei Romantikern hat man hier oben, gegenüber der Wirkungsstätte ihrer Schönen, einen Gedenkstein errichtet. Auch wir sind verzaubert, zwar nicht von der schönen maid, die man heute vergeblich sucht, sondern von dieser Märchenlandschaft.

                                        Die schönsten Blicke zur "Loreley"                                             "Oelsbergsteig"

Genießen konnte man diesen einzigartigen Blick bis 2011 auch von der Terrasse des im Hang liegenden Restaurants, das ab Sommer 2014  wieder eröffnet wurde.

Losgerissen von dem Zauber wandern wir weiter und erreichen nach 1,5km eine Schutzhütte. (Hüttenplatz,5,0km, 247m ü.NN). Die Ausblicke sind auch weiterhin zauberhaft. Jemand, der aber noch zusätzliches Nervenkitzel braucht, kann nun dem Wegweiser „Oelsbergsteig“ folgen. Es ist eine Alternativroute, die zwischen Himmel und Erde am Rande von steilen Abgründen über drahtseilgesicherte Pfade mit Trittbügeln und Leitern an schroffen Schieferfelsen entlang führt (bis Oberwesel 2,5km). Dieser Steig erfordert Schwindel- und Trittsicherheit, gutes Schuhwerk ist selbstverständlich.

"Oelsbergsteig"

Als Alternative gibt es vom Hüttenplatz einen leichten Wanderweg, auf dem man geradeaus mit dem Hinweis „Oberwesel 3,3km“ zu einem Skulpturenpark gelangt. Nach 2km erreichen wir auf diesem Weg das Günderodehaus ( http://www.rhein-eifel.tv/rhein/guenderodehaus.html ), ein Filmhaus aus der Fernsehserie "Heimat 3" (7,0km, 197m ü.NN), wo eine wunderbare Aussicht auf Oberwesel und der darüber thronenden Schönburg zu sehen ist. Auch „Sieben Jungfrauenblick“ wird diese Aussicht genannt, in Anlehnung an eine Reihe von Quarzklippen im Fluss, die bei niedrigem Rheinwasserstand sichtbar werden. Die Schiffersage berichtet, dass diese einst Jungfrauen gewesen seien, die wegen ihrer Unnahbarkeit in Felsen verwandelt wurden.
Oberwesel hat eine fast zweitausendjährige Geschichte miterlebt, wovon trotz Kriegszerstörungen, Stadtbränden, Eisen- und Straßenbau noch viel erhalten geblieben ist. Sie nennt sich „Stadt der Türme und des Weines“ und spielt auf die mittelalterliche Stadtumwehrung an, die als umfangreichste und besterhaltene am Mittelrhein gilt. Alles überragt die Schönburg, mit der die Stadt Freud und Leid über Jahrhunderte teilte.

            "Günderodehaus"                               Terrasse "Günderodehaus "              "Sieben Jungfrauen-Blick"

Als Alternative gibt es vom Hüttenplatz einen leichten Wanderweg, auf dem man geradeaus mit dem Hinweis „Oberwesel 3,3km“ zu einem Skulpturenpark gelangt. Nach 2km erreichen wir auf diesem Weg das Günderodehaus ( http://www.rhein-eifel.tv/rhein/guenderodehaus.html ), ein Filmhaus aus der Fernsehserie "Heimat 3" (7,0km, 197m ü.NN), wo eine wunderbare Aussicht auf Oberwesel und der darüber thronenden Schönburg zu sehen ist. Auch „Sieben Jungfrauenblick“ wird diese Aussicht genannt, in Anlehnung an eine Reihe von Quarzklippen im Fluss, die bei niedrigem Rheinwasserstand sichtbar werden. Die Schiffersage berichtet, dass diese einst Jungfrauen gewesen seien, die wegen ihrer Unnahbarkeit in Felsen verwandelt wurden.
Oberwesel hat eine fast zweitausendjährige Geschichte miterlebt, wovon trotz Kriegszerstörungen, Stadtbränden, Eisen- und Straßenbau noch viel erhalten geblieben ist. Sie nennt sich „Stadt der Türme und des Weines“ und spielt auf die mittelalterliche Stadtumwehrung an, die als umfangreichste und besterhaltene am Mittelrhein gilt. Alles überragt die Schönburg, mit der die Stadt Freud und Leid über Jahrhunderte teilte.

            Blick auf Oberwesel                      Oberwesel Stadt der Türme                   Oberwesel mit "Schönburg"

Über die Zufahrtstraße und durch ein Neubaugebiet wandern wir vorbei am Niederburger-Tor-Turm, wo wir über einen alten Karrenweg, Spuren sind im Fels deutlich zu erkennen und vorbei an Tafeln der sieben Weinheiligen, hinunter nach Oberwesel zum „Königsweg“ gelangen (7,9km, 79m ü.NN). Wir wenden uns jetzt nach links der alten Stadtmauer zu, über die wir weiter bis zum Schaarplatz gehen. Durch die Unterstraße und Kirchhausener Straße erreichen wir den Bahnhof. http://www.rhein-eifel.tv/rhein/oberwesel.html
Empfehlenswert ist eine Rückfahrt mit dem Schiff, dabei erlebt man die ganze Strecke noch einmal aus der  Flussperspektive; man schaut hinauf auf die steilen Höhen und sieht manch erlebten  Aussichtspunkt.

Information: gute Beschilderung; Topographische Freizeitkarte „Rheinsteig“; TK Nassau Blatt 4 (Süd); Rucksackverpflegung
Streckenlänge: ca. 9,2 km Streckenwanderung, zurück mit Zug  www.fahrplanauskunft.de  oder Schiff  www.kd-rhein-main.de , Wanderung auf naturbelassenen Wegen, nur ab Günderodehaus meist befestigt.
Schwierigkeit: Anstrengend ist der Aufstieg von St. Goar mit ca. 110 Höhenmeter meist über Treppen zur Kretschhütte, im weiteren Verlauf leichtes Auf und Ab. Variante über den Oelsbergsteig mit alpinem Charakter, hier sind Schwindel- und Trittsicherheit sowie Wanderschuhe erforderlich
Einkehrmöglichkeit: in St. Goar, Oberwesel und unterwegs  "Günderodehaus" ( www.guenderodefilmhaus.de ), Restaurant „Maria Ruh“ https://maria-ruh.de/   Abseits in Urbar gibt es das Hotel-Restaurant „Winzerhaus“  www.winzerhaus-urbar.de

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Oberwesel mit "Schönburg"

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Karte


Tourenübersicht Rhein

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