All inklusive Tour
Von den einsamen Hunsrückhöhen zum viel besuchten Rhein
Wie der Titel schon andeutet wird bei dieser Tour ein vielfältiges Angebot zur Verfügung stehen, das sich nicht nur aufs Wandern beschränkt. Nach einer Wanderung von den stillen Hunsrück-Höhen hinunter zum Rhein werden eine Schiffstour durch das UNESCO Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal und eine Bahnfahrt auf der steilsten Eisenbahnstrecke nördlich der Alpen eine abwechslungsreiche Rundtour abschließen.
Blick zur Burg "Katz"
Vom Bahnhof (464m ü.NN) in Emmelshausen wandern wir die „Bopparder Straße“ zurück bis zum Kreis und dort links die „Rhein-Mosel-Straße“ bis zum letzten Haus. Hier biegen wir rechts in den geteerten Weg mit dem Hinweisschild „Dörht 2,2km, Karbach 4,7km“. Zunächst geht es entlang der Bebauung bis ein Waldweg mit den Nummern 2, 3, und 9 links abschwenkt. An einer Wegespange halten wir uns links. Unser erstes Ziel ist das kleine Örtchen Dörth. Es geht zunächst durch einen Mischwald und nach 1,2km überqueren wir eine Schnellstraße. Es beginnt eine wellige Hügellandschaft mit Feldern, Wiesen und Wald. Vor uns taucht der kleine Ort Dörht auf.
Wanderweg "Wallfahrtskirche St. Quintin" Altar "St. Quintin"
Vorher durchqueren wir, dem Wegweiser Nr. 9 folgend, noch eine kleine Talmulde und erreichen auf einem asphaltierten Weg den besagten Ort (2,6km, 460m). Verschlafen und wie ausgestorben liegt das Dörfchen hier oben im Hunsrück, obwohl die Autobahn nicht weit ist. Hinter dem ersten Haus biegen wir rechts in eine Sackgasse ein. Am Ende wandern wir links weiter über die Hauptstraße zum Hungenrother Weg. Vor einem Neubaugebiet nutzen wir den Rad-Fußweg nach links bis zum Ortsende und überqueren die L206. Dort zeigt uns das Schild „Fleckertshöhe 5km“ zunächst den weiteren Weg. Nach ca 100m erreichen wir eine Autobahnbrücke über die A61. Hier rauscht der Verkehr unbeeindruckt von der verträumten Landschaft nord- und südwärts. Das Gelände fällt langsam ab und vor uns erheben sich am Horizont die Taunushöhen. Hinter der Brücke geht es auf dem links abbiegenden Weg weiter.
Ein geschnitztes Hinweisschild „Wallfahrtskirche St. Quintin“ zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich und bis zur angekündigten Wallfahrtskirche ist es dann auch nicht mehr weit (4,4km, 465m).
Aus der Geschichte geht hervor, dass die Entstehung dieser Kirche bis vor das Jahr 1000 zurückgeht. Nach Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde St Quintin 1749 wieder aufgebaut. Meistens ist die Kirche außer Sonntags geschlossen. Wir haben Glück, dass ein fleißiger Organist für die nächste Feier noch einmal probt, denn Trauungen finden hier noch immer statt. Kommt man in das Gotteshaus, fällt der erste Blick auf den prächtigen Hochaltar mit einer alten Pieta aus dem Jahre 1275.
Ortsmitte "Karbach" Hunsrückhöhen mit Karbach erster Rheinblick
Weiter geht es gegenüber dem Parkplatz auf einem Wiesenweg leicht bergab. Am nächsten Weg wenden wir uns nach links und machen einen kleinen Bogen, um so das vor uns liegende Tal bequemer zu umgehen. Vorbei führt der Weg an einer kleinen Marienstatue in einem Rechtsbogen wieder auf den aus dem Tal kommenden Weg, den wir links nach Karbach wandern. Bald haben wir den Ort erreicht und folgen hier dem Wegweiser Rheinhöhenweg bis zur Kirche. (5,7km, 475m), verlassen ihn dort aber wieder und wandern geradeaus bis zur „Hambuchstraße“, der wir rechts bis zum Ortsausgang folgen und auf dem Wirtschaftsweg weiter geradeaus wandern. Rechts haben wir einen weiten Blick in den Hunsrück. Roter Mohn und das Blau der Kornblume schmücken unseren Weg. Vor uns liegt eine kleine mit Büschen und Bäumen bewachsene Kuppe vor der wir dem links ins Tal führenden Weg folgen. Der Wiesenweg macht einen großen Linksbogen, der bis zum Rand eines Wäldchens führt. Rechts am Zaun entlang, um das Grundstück herum und dann zweimal rechts erreichen wir die L213. Auf der anderen Straßenseite geht es in den Wald und dort rechts bergab. Bevor wir die Straße wieder erreichen passieren wir noch einen Wasserbehälter. Auf der Straße müssen wir nun 200m links talabwärts gehen. Rechts liegt der Peterhof, ein Zuchtbetrieb für Pferde. In der nächsten Linkskurve wandern wir den Waldweg geradeaus mit dem Hinweis „Rheinblick“. Links weitet sich nun von einer Höhe das Blickfeld zu einem kleinen Ort, namens Holzfeld. In der Ferne erblicken wir zum ersten Mal den Vater Rhein. Der schöne Lage sowie ein Tisch mit Bänken laden förmlich zum Rasten ein. (8,4km, 310m) Der Weiterweg führt uns zu einer Straße, an der wir rechts auf einem parallel führenden Fußweg bis zur Einfahrt eines Sportplatzes kommen. Jetzt müssen wir 100m auf der Straße bis zum zweiten, links abzweigenden Weg gehen. Hier finden wir zum ersten Mal einen Wegweiser mit unserem Zielort „St. Goar“. Hinzu kommt bald von links, von Boppard, der Rheinburgenweg, dem wir jetzt immer folgen.
Wellmich mit "Burg Maus" Rastplatz mit Blick rheinaufwärts Pfad hinunter zum Rhein
Nach einer 2km langen Waldwanderung erreichen wir eine Fahrstraße, die links zum Forsthaus „Brandswald“führt. Wir wandern rechts bis zum Ende des Waldes. Hier zeigt der Burgenweg nach links. Rechter Hand ragen die Türme der Burg Maus über den Bäumen hervor. In der nächsten Rechtskurve machen wir einen kleinen Abstecher links zu einer Bank, von der wir den ersten schönen Rheinblick genießen können. Der Weiterweg läuft nun entlang der Talkante. Der nächste Aussichtspunkt (12,5km, 185m) „Auf der Brandsmauer“ liegt direkt gegenüber dem Ort Wellmich mit der Burg Maus.
Sie ist eine von 27 Burgen, die sich auf einer Strecke von 65 km links und rechts des Flusses gruppieren. 1363 wurde die Thurnsburg, wie sie anfangs genannt wurde, von einem kurtrierischen Erzbischof erbaut und dies unmittelbar an der Grenze zum Machtbereich der Herren von Katzenelnbogen. So baute Graf Johann III. zu seinem Schutz die Burg Neu-Katzenelnbogen oberhalb von St. Goarshausen. Im Volksmund wurde sie einfach Katz genannt. Prompt wurde die benachbarte Thurnsburg über Wellmich zur Maus.
Hinter der Aussicht führt ein Pfad links über steile Treppenstufen hinunter in das Heimbachtal, ein kleines wildromantisches und ruhiges Seitental des Rheines. Der Bach, der mit kleineren Kaskaden zum Rhein fließt, wird auf einer Holzbrücke überquert (13,1km, 135m). Hinter der Brücke kommen wir zum ersten Mal ins Schwitzen, da der Pfad wieder zu den Rheinhöhen hinauf steigt. Aber schon nach ca 10 Minuten haben wir die Höhe „Auf´m Hartenberg“ erreicht (13,5, 185m). Die Anstrengung und die einmalige Aussicht verführen hier zwangsläufig zum längeren Verweilen. Und sicherlich wird mancher gedanklich an den Text des Rheinliedes erinnert. Wo die Schönheit des Rheines gerühmt und er zu einer Zierde Deutschlands erhoben wird.
"Burg Rheinfels" St. Goar Parkanlage St. Goarshausen mit "Burg Katz"
Vorbei an der Schutzhütte „St. Goar Werlau“ verläuft unser Weg kurvenreich am Talrand entlang. Von einem weiteren Aussichtspunkt erblicken wir die nächste Rheinburg, die Burg Katz oberhalb von St Goarshausen. Dann öffnet sich an einem Schutzpilz (14,7km, 190m) der Blick rheinaufwärts auf das gegenüberliegende St. Goar und der Burg Rheinfels. Auch hier laden Tisch und Bänke zum Rasten und vor allen Dingen zum Schauen ein.
Von den Rheinhöhen geht es jetzt hinunter. Entweder wandern wir weiter auf dem Rheinburgenweg durchs Gründelbachtal und hinauf zur Burg Rheinfels und anschließend hinab nach St. Goar oder wir entscheiden uns für den 1,5km kürzeren Weg, der vor dem Pilzrastplatz als schmaler Pfad in vielen Serpentinen und nach Unterquerung der Eisenbahnlinie zur Rheinuferstraße führt (15,4km, 75m). Hier wandern wir entlang des Rheins stromaufwärts mit Blick auf die einst mächtigste Burganlage am Rhein, der Burg Rheinfels.
Graf Diether von Katzenelnbogen gründete die Burg 1245 und baute sie zu einer der größten Festungen am Rhein aus. Die Burganlage wurde nie durch kriegerische Kampfhandlungen eingenommen, erst als die Franzosen 1789 ins Rheinland einfielen wurde die Festung von dem Kommandanten kampflos übergeben. Kurze Zeit später wurde Burg Rheinfels gesprengt, übrig blieb die größte Ruine am Mittelrhein. Unterhalb von der monumentalen Kulisse der Festung Rheinfels liegt das Städtchen St. Goar. Mitte des 6. Jh baute der fromme Mönch Goar hier eine Klause. Später errichtete man ein Kloster und es entstand diese kleine Stadt. Unsere Wanderung endet nun hier in St. Goar. Mit Schiff und Zug werden wir wieder nach Emmelshausen zurückkehren. Zunächst genießen wir aber noch die Zeit bis das Schiff ablegt auf einer der gemütlichen Rheinterrassen. Dann geht es Bord einer der vielen Rheindampfer und erleben das Rheintal in einer einstündigen Schiffstour vom Wasser aus. Eine solche Fahrt hat zwei unschätzbare Vorzüge: man kann seine Aufmerksamkeit beiden Ufern in gleicher Weise zuwenden und hat genügend Zeit, das vorbei gleitende Panorama zu erfassen. So erleben wir die drei Burgen Rheinfels, Katz und auch die Maus noch einmal aus der Perspektive des Vater Rheins.
Schifffahrt auf dem Rhein "Die feindlichen Brüder" Boppard
Vorbei geht es an den Orten Hirzenach und dem gegenüberliegenden Kestert. Weiter flussabwärts tauchen zwei neue sagenumwobene Burgen auf. Die rechte ist die Burg Sterrenberg und links, die mit dem weißen Turm, die Burg Liebenstein. Sie sind zusammen besser bekannt unter dem Namen „Die feindlichen Brüder“. Dann ragen rheinabwärts die charakteristischen Doppeltürme der Basilika aus dem Stadtbild von Boppard auf. Hier gehen wir nun von Bord und steigen auf den Zug um. Mit der Hunsrückahn verlassen wir das Rheintal und fahren durch das Mühltal wieder auf die Höhe des Hunsrücks. Es ist eine der reizvollsten und attraktivsten Eisenbahnstrecken nördlich der Alpen. Bis 1931 konnte diese Strecke nur als Zahnradbahn betrieben werden, da sie eine Steigung von 6% aufweist. Auf der Steilstrecke Boppard – Buchholz fährt der Zug über zwei Viadukte und durch fünf Tunnels. Außer der reizvollen Landschaft und das es hin und wieder Dunkel im Abteil wird, merkt der Fahrgast leider wenig von der kühnen Streckenführung.
Information: Wanderkarte Oberes Mittelrheintal „Loreley“, Rucksackverpflegung, bis Rheinburgenweg keine durchgehende Markierung,
Streckenlänge: ca. 17,3 km Streckenwanderung von Emmelshausen bis St. Goar Schiffanlegestelle, anschließend einstündige Schifffahrt bis Boppard und mit der Hunsrückbahn zurück nach Emmelshausen. ( www.hunsrueckbahn.info )
Schwierigkeit: leicht, kaum Höhenunterschiede, von Karbach fast nur bergab, ein kleiner kurzer Anstieg aus dem Heimbachtal. Anstiege 195m, Abstiege 590m
Einkehrmöglichkeit: In St. Goar. In Boppard, wenn die Zeit es noch erlaubt, Fahrzeiten beachten! www.kd-rhein-main.de, in Emmelshausen
GPX - Track
Boppard Marktplatz
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