Etappe 2 / Variante b
Von Konzen durchs Steinley Venn nach Monschau
Ein TopTen Wanderweg, so wie der Eifelsteig, muss bestimmte Kriterien erfüllen. Aber auf seiner zweiten Etappe von Roetgen nach Monschau verläuft er 7km über belgisches Gebiet (Pilgerweg), wovon 5km nur geradeaus führen und überwiegend Teerwege sind. Daher wirkt dieser Wegabschnitt monoton und langweilig, obwohl man rechts und links des Weges meist hinter Büschen eine einzigartige Moorlandschaft vorfindet. Eine Verbesserung soll der geplante Ardennen-Steig bringen. Zurzeit ist jedoch von einem gespenstischen und schaurigem Moor, wie die Dichterin Anette von Droste-Hülshoff oft das Moor beschreibt, wenig zu spüren. Um diese Faszination einer Moorlandschaft hautnah zu erleben, habe ich mich entschlossen, die Wanderung nicht in Roetgen sondern am alten Konzener Bahnhof, an der B258, zu starten.
Wir befinden uns hier schon auf belgischem Gebiet und gehen zunächst auf einem Fußpfad entlang der alten Bahntrasse und wenden uns an der Strasse „Auf Aderich“ nach rechts. Für den späteren Streckenverlauf ist es wichtig, hier darauf zu achten, ob eine rote Fahne gehisst ist. Das ist nicht der Fall und so können wir uns auf eine interessante Moorüberquerung freuen. Nach ca. 400m erreichen wir auf dem asphaltierten Forstweg, links gegenüber einem Wirtschaftsweg, einen Info-Punkt, der Hinweise auf die besondere Vegetation der vorhandenen Vennquelle gibt. An der nächsten Wegegabelung (750m) wandern wir, weil am Beginn unserer Tour keine rote Fahne gehisst war, rechts mit einer roten Raute als Wegzeichen und dem Wegweiser „Familienwald“ weiter. Falls aber eine rote Fahne gehisst sein sollte, darf der kommende Vennbereich nicht betreten werden und wir müssten die Route ändern und hier an der Wegegabelung links den Konzener Weg nehmen, bis wir an der „Steling Hütte“ auf den Eifelsteig stoßen.
Steinley-Venn (1. Abschnitt) Weserzufluß Steinley-Venn (2.Abschnitt)
Wir erreichen nach 400m die Familienwald-Hütte, hinter der wir nach ca. 50m den befestigten Forstweg (1,2km) verlassen und mit der roten Raute links in einen Grasweg abbiegen. Nach 100m beginnt links ein Bohlenpfad, dem wir jetzt folgen. Das Hohe Venn ist Belgiens höchste und regenreichste Region und so bilden der viele Regen und der wasserundurchlässige Boden die besten Voraussetzungen zur Entstehung von Hochmooren, so wie hier das Steinley Venn. Unterwegs finden wir ein altes Holzkreuz. Es ist das Aachener-Weg-Kreuz (Croix du Sentier d´Aix), das zur Erinnerung an einen Raubüberfall auf einen Kaufmann errichtet wurde. Wir queren einige kleine Rinnsale, die etwas unterhalb der Moorfläche zusammen die Weser bilden. 1,5 km wandern wir durchs Venn bis zu einem Waldrand, wo wir auf dem Grasweg nach links weiter gehen. Nach 700m entlang des Waldrandes beginnt links wieder ein Holzsteg, der uns nun 1,5km durch das Steinley Venn führt. Am Ende stoßen wir auf den breiten Konzener Weg (5,0km). Wir verlassen jetzt den mit dem Wegzeichen der roten Raute gekennzeichneten Weg, welcher uns links wieder zu unserem Ausgangspunkt zurück führen würde. Wir wollen aber weiter nach Monschau und daher wandern wir nach rechts und treffen nach 700m an einer großen Wegekreuzung auf den von rechts (Roetgen) kommenden Eifelsteig. Bänke und eine Hütte (Steling Hütte) laden zu einer Rast ein. Da wir uns auf belgischem Territorium befinden, wird das Eifelsteig-Logo hier mir einem gelb-grünen Zeichen dargestellt. Der Steig ist mit dem Logo gut gekennzeichnet und mit Richtungsweisern und Kilometerangaben so ausgeschildert, dass man sicher nach Monschau geleitet wird.
"Kaiser Karls Bettstatt" Aussichtsturm Mützenicher Venn Palsen
Wir wandern auf dem Eifelsteig links mit dem Hinweis „Kaiser Karls Bettstatt“ weiter. Der Weg steigt nun zum höchsten Punkt der Wanderung, dem Steling, leicht bergan. Es lohnt sich hier auch einmal der schönen Aussicht wegen zurück zu schauen. Oben wenden wir uns nach rechts und erreichen mit 658m die höchste Erhebung im Kreis Aachen. Als Gipfelkreuz hat 1995 die Dorfjugend das „Kreuz des Wachens“ errichtet. Bei guter Sicht kann man links dem Wegweiser „Eifel Blick“ folgen, um ein einzigartiges 180 Grad-Panorama über das Monschauer Heckenland zu erleben. Wenn man Glück hat, kann man sogar das Siebengebirge und die Hohe Acht erkennen. Anschließend wandert man weiter und wendet sich am nächsten Querweg nach rechts, um dort wieder auf den Eifelsteig zu stoßen. Ohne diesen Abstecher wandern wir am Waldrand entlang der deutsch-belgischen Grenze, wo immer wieder Steine mit einem D auf der einen und einem B auf der anderen Seite den Grenzverlauf anzeigen. An einer Hütte (8km) entdecken wir das alte Naturdenkmal „Kaiser Karls Bettstatt“. Der Sage nach soll einst Kaiser Karl auf einer Jagd sich hierher verirrt und sein Nachtlager aufgeschlagen haben. Es ist einer der mächtigsten Quarzitblöcke des Hohen Venns. Das Gestein, aus dem er besteht, wurde etwa vor 500 Mio. Jahren gebildet und gehört der geologisch ältesten Periode des Altertums, dem Kambrium, an. Im Mittelalter war er Grenzstein des Klosters Reichenstein.
Bachpassage "Liechejaas" "Kleiner Laufenbach"
Vom Grenzstein "721" geht es jetzt nur noch auf deutschem Boden entlang eines Weidezauns weiter und dort erreichen wir dem Eifelsteig-Logo und Hinweisschild „Palsen“ folgend einen hölzernen Aussichtsturm (s. Eiszeitspuren). Von diesem kann man die, während der Eiszeit entstandenen Palsen oder Pingos (kleine Seen), heute nur noch als trockene Mulden im Gelände erkennen. Es lohnt sich aber dem Hinweis „Palsen“ einmal ca. 200m zu folgen, wo sie sie noch einen kleinen Moortümpel vorfinden. Vom Turm geht es nun leicht bergab auf Mützenich zu, wo wir auf die Strasse „Im Brand“ stoßen (9.0). Hier wenden wir uns erst nach links und biegen nach 300m rechts ab und wandern die „Renertzgasse“ hinunter. (300m weiter geradeaus gibt es eine Einkehrmöglichkeit, den Gasthof zur Buche. Es ist die einzige unterwegs). „Im Zäunchen“ kommen wir am Sportplatz vorbei, erreichen die Eupener Straße, überqueren diese und wandern „Am Nassenhof“ bergab. Wir kreuzen die „Gustengasse“ und gehen an der nächsten Wegegabelung links weiter mit dem Hinweisschild "Liechejaas" und geradeaus auf einem Feldweg. Ein typisches Merkmal dieser Kulturlandschaft sind seine Hecken, was der Landschaft den Namen "Monschauer Heckenland“ einbrachte. Neben der Einfriedung der Weiden lieferten sie reichlich Brennholz und schützten Boden und Vieh vor Wind und Wetter. Über „Hoarstatt“ und entlang eines kleinen Bachlaufs geht es bis zum Fahrweg „Lauscheit, wo wir rechts am Kleinen Laufenbach den „Looscherbroch“ hinunter wandern. Hier gestaltet die Natur im Herbst ein wunderbares farbenprächtiges Bild. Unten wenden wir uns nach rechts und anschließend links durch die Unterführung der alten Vennbahn. Dahinter geht es erst links und nach 50m wieder rechts auf einem wunderschönen Pfad am Kleinen Laufenbach entlang. Vor der ersten Bebauung wandern wir rechts über einen Holsteg durch den Berghang bis zur Straße (B 258), Weiter geht es auf der anderen Straßenseite, hinter der Schutzplanke, 50m rechts bis ein Hinweisschild „zur Stadt“ zeigt. Auf dem Weg hinunter durch das ehemalige Brauereigelände erreichen wir die St. Vither Straße (13km). Jetzt können wir individuell unser weiteres Vorgehen wählen: weiter auf dem Eifelsteig über das Burggelände hinunter ins Zentrum von Monschau oder direkt über die St. Vither Straße dorthin. Mit sehr schönen Aussichten auf die „kleine Stadt im Tal“ bleibt eine weitere Alternative und zwar erst über die St. Vither Straße bis zum Parkplatz „Burgau“ und dort rechts hoch mit dem Logo des Eifelsteigs auf den Kierberg mit dem „Eifel-Blick“.
Der Aussichtspunkt bietet freie Sicht auf die Burg und das Schiefermeer der Altstadtdächer. Eine Informationstafel weist auf die bedeutendsten Bauwerke und ihre Geschichte hin. Auf der Trasse des „Eifelsteiges“ geht es hinab zum Markt. Mit seinen prächtigen Fachwerkhäusern, der Rurbrücke und dem Tuchmacherbrunnen, ist er einer der idyllischsten Plätze Monschaus (14.5km) .
Die historische Monschauer Altstadt lädt mit ihren rund 300 denkmalgeschützten Häusern nun zum Bummeln und Genießen ein. ( www.rhein-eifel.tv/monschau.htm ) Wer das erste Mal nach Monschau kommt, wird stets beeindruckt sein von der einzigartigen Schönheit des Stadtbildes und sollte sich Zeit nehmen, denn diese kleine Stadt mit den liebevollen Details und verborgenen Schätzen darf man nicht in Siebenmeilenstiefeln durcheilen.
Monschau vom Kierberg Rurpartie Rotes Haus und Haller Ruine
Information: Wanderkarte Nr. 3 „Monschauer Land“ des Eifelvereins, Wanderführer „Eifelsteig“. Der Weg durchs Steinley Venn ist von Mitte März bis Ende Juni gesperrt, daher ist diese Tour auch besser außerhalb dieser Zeit zu empfehlen. Rote Fahne beachten wegen Brandgefahr. Umgehung bei beiden Sperrungen möglich. Rückfahrt mit Bus von Monschau Parkhaus/Schmiede nach Monschau-Konzen Bf. Fahrzeiten am besten vorher einholen ( www.avv.de )
Streckenlänge: bis Monschau/Brauerei ca. 13 km, über Kierberg bis Parkhaus/Schmiede (Bushaltsstelle) 15km. Der erste Kilometer, Konzener Weg 700m und verschiedene Abschnitte in Mützenich sind befestigte Wege, 3km über Holzstege
Schwierigkeit: keine. Ist die einfachste Etappe des Eifelsteigs, Auf- Abstiege
Einkehrmöglichkeit: in Monschau und 300m abseits der Strecke Gasthaus zur Buche in Mützenich ( www.venngasthof-zurbuche.de )
GPX - Track
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