Rund um die Moselloreley


Wer kennt sie nicht, die weltbekannte Loreley am Rhein. Aber sie hat auch eine kleine Schwester an der Mosel, wo ebenso ein über 120m steil empor steigender Felsen aus dem Wasser ragt. Daher wird dieses riesig wirkende Felsmassiv als „Moselloreley“ bezeichnet. Das Steilufer bietet nicht einmal Platz für einen Fußweg. Sie liegt in der Nähe des Weinortes Piesport. Diesen Ort wählen wir auch als Startpunkt zu einer Wanderung rund um den "Loreleyfelsen".

"Moselloreley"

Parkplätze finden wir in der Nähe der barocken Kirche St. Michael. Hier geht es zunächst auf einem Uferweg moselabwärts bis zu dem Rest einer ehemaligen Moselbrücke. Seit 1922 befand sich hier die Müsterter Brücke, die im Krieg zerstört, 1949 freigegeben und 1979 saniert wurde. 2009 wurde sie von einem Schiff stark beschädigt und daraufhin gesperrt und 2015 abgerissen.

                     Piesport                                         "Piesporter Goldtröpfchen"                       Rastplatz

Wir wandern hier gleichzeitig auf dem „Römersteig“, der im weiteren Verlauf den Weg markiert. Mit mehreren Serpentinen steigen wir durch Weinberge hinauf. Die Sonne meint es sehr gut mit uns. So bieten Verschnaufpausen die beste Gelegenheit diese phantastische Aussicht zu genießen.
Der Blick geht zurück auf den Ort mit seiner berühmt gewordenen Weinberglage des „Piesporter Goldtröpfchen“. Der Weinberg wölbt sich entlang der Mosel wie ein natürliches „Reben-Amphitheater“ und öffnet sich in seinem Zentrum genau zur Mittagssonne hin. Das ermöglicht in der im 1868 erstmals erwähnten Einzellage „Piesporter Goldtröpfchen“ den Anbau exzellenter Weine.
Die mit 30 bis 70 Grad steilen Hänge zeigen wie anstrengend eine Bearbeitung ist. Oben erreichen wir die K15. Sie ist eine wahrlich tolle Panoramastraße, die auch Nicht-Wanderern einmalige Aussichten eröffnet. 200m geht es jetzt an der Straße entlang bis wir rechts an den Waldrand entlang wandern und durch das Gebüsch zur Aussicht auf der „Rotley“, einem Nachbarfelsen der Moselloreley, gelangen, aber Vorsicht, denn es besteht Absturzgefahr, da kein Geländer vorhanden ist. Der Name lässt sich vielleicht von den in der Abendsonne rötlich schimmerrnden Felsen herleite. Der Blick geht über die Mosel zu den Piesporter Ortsteile Reinsport und Niederemmel.

Piesporter Moselbogen

Die höchste Stelle der Wanderung (260m) ist nun erreicht und es geht am Waldrand leicht bergab mit Blick über die Weinberge und einer weiteren wunderschönen Moselschleife mit Weinorten Minheim und Wintrich. Ein herrlich gelegener Rastplatz auf der „Moseloreley“ lädt dann automatisch zu einer Rast ein. Diese Aussicht kann sich durchaus mit der Loreley- Aussicht am Rhein messen.

            Blick von der "Rotley"                            Rastplatz "Moselley"                                 "Moselley"

Ein Hinweisschild führt uns zur Pestkapelle. Diese wurde 1989 hier auf der Lay neu errichtet, da die ursprüngliche 1718 erbaute bei der Erweiterung der Kreisstraße abgerissen wurde. Sie ist ein sichtbares Zeichen des Dankes der von der Pest verschont geblieben Vorfahren.

                    "Pestkapelle"                                                                                "Römersteig"

Der weitere Weg bzw. Römersteig, der jetzt die Bezeichnung „Steig“ verdient, führt gegenüber der Kapelle auf einem schmalen Bergpfad mit vielen Serpentinen und Treppen steil hinunter an die Mosel. Trittsicherheit ist hier angebracht. Wer dieses Abenteuer umgehen möchte, geht weiter den asphaltierten Weinbergweg hinunter nach Minheim und von dort entlang der Mosel zur Brücke. Es ist eine Mehrstrecke von 1,3km.
Die Brücke wurde 1979 erbaut und verbindet Minheim mit dem Piesporter Ortsteil Niederemmel. Bis dahin konnte die Mosel nur mit Hilfe einer Fähre überquert werden. Hier verlassen wir den „Römersteig“ und steigen auf einer Treppe hinauf zur Brücke.

Blick von der Moselbrücke

Nach Überquerung geht es wieder auf einer Treppe hinunter an die Mosel, wo das Restaurant zum „Moselblick“ zu einer willkommene Einkehr einlädt und seinem Namen rechtfertigt.
Anschließend spazieren wir an der Mosel entlang mit Blick zu den Felsen der gegenüber liegenden „Moselloreley“. Es fehlen ihr mit Sagen und Legenden zwar die gewisse Romantik, mit der sich ihre Schwester am Rhein umgibt, aber der Anblick ist schon außergewöhnlich. So brauchen Schönheiten manchmal etwas länger, bis sie entdeckt werden. Der Name "Moselloreley"ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Vorher ist der Name nirgendwo aufgetaucht. So hat auch sie etwas Besonderes zu bieten.
Man kann sich bei diesen steil aufragenden Felsen kaum vorstellen, dass hier in den 30er Jahren, von 1937 bis 1939, Erze abgebaut wurden. Es gibt zwei in den Fels getriebene Stollen auf unterschiedlichen Ebenen. Von dem höher gelegenen ist eine kleine Arbeitsterrasse angelegt worden. Über eine Rutsche ist das gebrochene erzhaltige Gestein auf die untere Arbeitsterrasse gelangt. Aus aufgeschüttetem Abraum, der in die Mosel gekippt wurde, entstand vor dem Felsen ein Lagerplatz. Mit einem Kahn kamen die Arbeiter in die Stollen.

                "Moselloreley"                                 Weinberg der "Moselloreley"                       Piesport

Im Zweiten Weltkrieg diente der Stollen der Bevölkerung als Zufluchtsstätte vor Fliegerangriffen. Heute wohnen nur noch Fledermäuse in den Stollen.
Inmitten der Moselloreley befindet sich ein Weinberg und ist somit der einzige Weinberg Europas, der nur mit einem Boot zu erreichen ist. Links liegt der Ortsteil Müstert mit der Allerheiligenkapelle und einem Rest der ehemaligen Moselbrücke. Im weiteren Verlauf kommt wieder Alt-Piesport mit seiner St. Michael Kirche in Sichtweite. In römischer Zeit soll es an der Stelle eine Furt gegeben haben, durch die bei niedrigem Wasserstand Wagen fahren konnten. Diese Furt war dem Mercurius Bigontius einer lokalen Gottheit geweiht, woraus sich der Name Porto Pigontio ableitete, aus dem allmählich Piesport wurde.
Nach Querung der Brücke geht eine abwechslungsreiche Wanderung rund um das faszinierende Felsmassiv der „Moselloreley“ mit herrlichen Aussichten auf Mosel und vielen Weinbergen zu Ende.

Information:  Wanderkarte Nr. 24 des Eifelvereins (Wittlicher Land). Markierung bis Moselbrücke Niederemmel „Römersteig, Bei Sonne kann es durch die Weinberge sehr heiß werden.
Streckenlänge
ca. 8,7km, überwiegend befestigte Weinbergwege, bei Auslassen des steilen Abstiegs von der Pestkapelle 1,3km länger
Schwierigkeit: Wanderung mit leichtem Aufstieg durch die Weinberge 140m, Abstieg von der Pestkapelle Trittsicherheit erforderlich
Einkehrmöglichkeit: nach Überquerung der Mosel in Niederemmel Restaurant „Moselblick“, schöne Moselterrasse

Hotel Restaurant "Moselblick"

GPX-Track

Moselloreley.gpx (47.23KB)
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Tourenübersicht Mosel

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