Kupferrunde
Wanderung durch Stolbergs Bergbaugeschichte
Die Stadt Stolberg wird gerne als Tor zur Eifel gesehen. Selber führt sie den Beinamen „Kupferstadt“. Beides hat schließlich dazu geführt, dass im Süden der Stadt, also schon in der Eifel, ein Partnerweg des Eifelsteigs mit dem Namen „Kupferroute“ konzipiert wurde. Ähnlich wie der Begriff Kupferstadt bezieht sich der Name Kupferroute auf das in Stolberg einst hergestellte Messing. Die hauptsächlich im Süden des Stadtgebietes befindlichen ehemaligen Erzlagerstätten wurden schon von Kelten und Römern genutzt. Seit dem 17.Jh. waren die Produktionsstätten im Tal der Vicht die bedeutendsten der Welt.
Stolberg
Vor diesem Hintergrund lässt sich der Ausdruck „Kupferroute" auch insofern begründen, als dass dieser Wanderweg streckenweise über ehemalige Erzfelder führt. Hier wurde in früherer Zeit, zwar nicht Kupfer oder Messing, wohl aber Galmei gefördert. Und Galmei ist der Stoff, aus dem einst Messing wurde. Besser noch würde man sagen, es war der einzige Stoff (nämlich ein Zinkerz), aus dem man damals in Verbindung mit Kupfer Messing herstellen konnte.
Die „Kupferroute“, ein Partnerweg des Eifelsteigs, ist eine Streckenwanderung, die in Stolberg beginnt und am Eifelsteig endet (Kitzenhaus). Da man von dort wieder nach Stolberg zurück muss, ist dies nur mit einigem Zeitaufwand erreichbar und mit öffentlichen Verkehrsmitteln besonders am Wochenende umständlich. So habe ich den ersten und interessantesten Routenabschnitt mit weiteren geologischen Aufschlüssen in eine Rundstrecke eingebunden. Mit Start- und Endpunkt in Stolberg-Vicht.
Vom Parkplatz an der Kirche (220m) gehen wir hinüber zum Friedhof mit der heutigen Friedhofskapelle, die schon im Jahre 1694 erbaut wurde. Ende des 19. Jhs wurde die Vichter Kirche angebaut. Diese musste aber 1962 wegen Baufälligkeit wieder abgerissen werden. Die Kapelle blieb erhalten.
Rechts geht es weiter bis wir an der „Eichsdelle“ auf die „Kupferroute“ stoßen (218m), wo das nächste Ziel „Schlangenberg 2,3km“ angegeben ist. Dieses Gebiet wird von den Vichtern seit Urzeiten „Breiniger Heide“ genannt. Schon nach wenigen Metern überqueren wir den Vichtbach, der dem Ort den Namen gab.
Ohne die Antriebskraft dieses Gewässers wäre die Eisen- und Messingverarbeitung der vergangenen Jahrhunderte nicht möglich gewesen. Das Eisenhüttengewerbe prägte die Entwicklung des Stolberger Stadtteils Vicht. Grundlage dieses Gewerbes war neben Wasserkraft und Waldreichtum der lokal vorkommende „Vichttaler Eisenstein“.
junger Rehbock Breiniger Heide Galmeiveilchen
Wir wandern an einem Tor rechts vorbei und auf dem schönen Waldpfad leicht bergan. Es folgt eine grasbewachsene breite Schneise, auf der sich gerne Rehe und Hirsche aufhalten. Auch dieses Mal haben wir einen jungen Bock aufgeschreckt, der schnell in den nahen Wald flüchtet. Auf der Höhe finden wir eine freie Landschaft. Hier auf dem „Schlangenberg“ erstreckte sich bis Ende des 19. Jahrhunderts das Betriebsgelände der Erzgrube „Breinigerberg“. Sie baute vorwiegend Blei- und Zinkerze (genannt Galmei) ab und war eines der größten Erzbergwerke des Stolberger Raums. Im Bereich dieses Erzfeldes fand bereits in der Römerzeit ein für die damaligen Verhältnisse großer Bergbau statt. Es ist gut möglich, dass man die Stellen, wo die Erzadern die Oberfläche erreichten, an ihrer eigentümlich schütteren Vegetation erkannte. Schwermetalle sind schließlich für die meisten Pflanzen – insbesondere Bäume – giftig. Zur Zeit der Kupfermeister (16. bis 19. Jh.) wurde durch Kleinbergbau (Pingen und Packen) hauptsächlich Galmei zur Messingherstellung gewonnen. 1883 wurde der Grubenbetrieb endgültig geschlossen. Die Mulden und Vertiefungen sind aber heute noch zu sehen und gestalten die Landschaft.
Nach Aufgabe der Grube blieb das Gelände als Industriebrache ohne Rekultivierung liegen. Bis Ende der 80er Jahre ist das Gelände noch als Truppenübungsplatz genutzt worden und steht seit 1990 unter Naturschutz. Aufgrund des Kalksteins hat sich der typische Kalkmagerrasen entwickelt. Dort, wo die Erze an der Tagesoberfläche anstehen oder durch Umlagerung dorthin gelangten, ist das Gebiet von der typischen Galmeiflora geprägt, die eine einzigartige botanische Besonderheit darstellt und nur in den Erzfeldern um Stolberg und Kelmis (Belgien) vorkommt. Durch den hohen Gehalt giftiger Schwermetalle werden die sonst üblichen Pflanzen unterdrückt und nur die schwermetallresistenten Arten können bestehen
Grasnelke Flockenblume mit Zitronenfalter Enzian
Eine davon ist das Galmeiveilchen, dessen Vorfahren einst aus alpinen Regionen in die Ebene auswanderten und dort im Laufe der Zeit von der üppig werdenden Vegetation auf karge magere Böden zurückgedrängt wurden.
Über Generationen bildete sich bei der Pflanze eine Schwermetallresistenz aus und es entstand eine neue, eigenständige Art, das Galmeiveilchen. Später wurde die Konkurrenz so groß, dass ihr nur noch die Schwermetallböden als Lebensraum übrig blieben. Weitere Charakterarten der Galmeiflora sind Galmeitäschel, Grasnelke, Frühlingsmiere und Taubenkropf.
Dann entdecken wir im Gras in Gesellschaft der „Butterblume“ auch schon die ersten Galmeiveilchen. An der Wegekreuzung mit einem Insektenhotel wenden wir und links dem Weg zu und verlassen damit die Kupferroute (1,1km, 270m). Der Weg führt uns mit einem Rechtsbogen quasi um das ehemalige Grubengelände herum mit herrlichem Blick rechts zu dem mit Kiefern aufgelockerten Gelände und dem sich aus der Landschaft emporhebenden „Schlangenberg“.
Der Name Schlangenberg könnte von der seltenen Schlingnatter stammen, die sich gerne in lockeren Steinhaufen versteckt. Die Zeit des Erzabbaus bot ihr in den Abraumhalden ideale Bedingungen, während sie heute nur noch vereinzelt zu finden ist. Der schnelle Abfluss im Kalkgestein und der fehlende Waldschatten haben überdurchschnittliche Wärme und Trockenheit zur Folge, was zahlreiche Insektenarten anlockt und eine auffallende Anzahl von Schmetterlingen den Besucher erfreut. Von diesen ist der braunfleckige Perlmutterfalter ein Spezialist, da seine Raupen bevorzugt das Galmeiveilchen fressen.
Bläuling Perlmutterfalter Admiral
An einem rechts stehenden Schild „Naturschutzgebiet“ folgen wir an diesem vorbei dem Pfad. Ein wild kupiertes Gelände mit etlichen Dellen und Hügelchen wird gequert. Der Pfad stößt auf einen Hauptweg mit einer Informationstafel. Hier halten wir uns rechts und gehen den Pfad markiert mit einem schwarzen Holzpfahl. Ein Grasweg, mit einem grünen Pfahl markiert, führt dann durch einen Abbruchgraben vorbei an einem Kalksteinfelsen hinauf zur Kuppe des Schlagenbergs (2,3km, 275m).
Aufstieg zum "Schlangenberg" Schlangenberg-Gipfel Blick von oben
Von der Höhe bietet sich ein schöner Blick über das kupierte Gelände. Zwei Bänke laden zum Schauen ein. So liebt der Besucher die herrliche Landschaft. Sie darf aber nicht sich selber überlassen werden, denn dann würden langsam sich Bäume ansiedeln und das Bild völlig verändern. So weidet schon seit mehreren Jahren hier im Sommer eine Wanderschafherde. Die Schafe und einige Ziegen fressen als „Naturschützer auf vier Beinen“ die zahlreichen Sämlinge von Bäumen und Sträuchern, die jedes Jahr aufs Neue wachsen.
Das Denkmal wurde in Erinnerung an die Opfer der beiden Weltkriege errichtet. Eine Info-Tafel zeigt uns wie viele Schächte es hier im Umfeld gegeben hat. Hinunter geht es mit einigen Serpentinen, wo wir anschließend rechts zur Straße wandern und dort Richtung Sportplatz (Im Rüst) weitergehen.
Der asphaltierte Weg führt vorbei an den Anlagen des SV Breinerberg 1966, von wo uns ein kleiner Bach bis zu einer Unterführung begleitet. Es ist die Bahnstrecke Stolberg/Altstadt-Breinig, die hier überführt wird. Es sind aber zurzeit nur Sonderfahrten, die auf dieser Strecke stattfinden. An eine Reaktivierung der Streckt ist gedacht. Hinter dieser wandern wir in dem idyllischen Tälchen des Rüstbaches jetzt leicht bergan. Mit einem rechts abgehenden Waldpfad verlassen wir den befestigten Weg (3,8km, 250m) und steigen einen Hang hinauf. Oben geht es rechts entspannt auf einem schattigen Weg durch ein ehemaliges Abbaufeld. Nichts deutet mehr darauf hin, bis auf einige alte Schilder die rechts das Betreten der Müllkippe verbieten. Früher wurden verlassene Abbaugruben gerne als solche genutzt. Durch dichtes Strauchwerk ist aber hier ein Einblick verwehrt. Dagegen öffnet sich links der Blick, der zurück bis in die Eifel reicht.
idyllischer Wiesenweg ehem. Steinbruch Brockenberg Blick über die Wanderlandschaft
Die Wiese endet an einer Wegegabelung mit dem Hinweis „Naturschutzgebiet“ (5,1km). Hier nutzen wir hinter dem Schild den Trampelpfad durch das Gebüsch, der uns nach wenigen Metern an den Rand der ehemaligen Abbaugrube „Brockenberg“ bringt. Hier wenden wir uns rechts dem Pfad zu, der in gebührendem Abstand am Rand vorbei führt. Deshalb nicht an den Grubenrand treten, es besteht Absturzgefahr. Immer wieder entdecken wir nun Galmeiveilchen. Ein vor uns liegender Erdhügel wird umrundet von wo aus der Blick über das Vichttal und der noch bevorstehenden Wanderlandschaft schweift. Der Pfad endet an einer Schranke, wo es auf der anderen Straßenseite auf dem befestigten Weg weitergeht. Vor der Straße „Am Dolomitenbruch“ biegen wir rechts in die Sackstraße ein. Am Ende wandern wir rechts auf dem Wirtschaftsweg zwischen Wiesen leicht bergab. Links liegt der ehemalige Kalksteinbruch „Bärenstein“, der nach seiner Aufgabe 1966 sich selber überlassen wurde und heute als Naturschutzgebiet zählt, in dem sich dem galmeihaltigen Boden eine typische Vegetation angepasst hat. Vorbei geht es an der Zufahrt zum Betriebsgelände der Enwor bis zu einer weiteren Unterführung der erwähnten Bahnstrecke. Vor uns das Werk „Berzelius“. Sie ist die Nachfolgerin der ehemaligen Bleihütte „Binsfeldhammer“. Bis zum Jahr 1846 existierte hier ein Kupferhof Binsfeldhammer, der nach seinem Abriss der Bleihütte weichen musste. Sie ist eine von zwei in Deutschland verbliebenen Bleihütten, die Blei aus Erz gewinnt.
Hinter der Unterführung wenden wir uns nach rechts bis nach ca 350m ein Fußweg links zur Vicht abbiegt (7,2km, 190m). Dieser endet an der L238. Hier gehen wir ca 200m rechts und queren die L238 zu der links abzweigenden Straße. Dieser folgen wir ein kurzes Stück und wandern in der Rechtskurve mit dem Wegzeichen „4“ links bergan in den Wald.
Der Waldweg endet an einem quer laufenden Weg, den wir links hinunter gehen und an den Rand des ehemaligen Steinbruchs „Bernhardshammer“ kommen. Am Zaun und der Bruchkante wandern wir entlang mit imposantem Blick in die verlassene Grube.
aufgelassener Steinbruch Bernhardshammer
In den Gesteinschichten kann der Geologe lesen quasi wie in einem Buch. Die Kohlenkalke sind ca. 340 Millionen Jahre alte steinerne Zeugen der Erdgeschichte. Damals war die Region Teil eines durch viele Schwellen und Inseln gegliederten, flachen Schelfmeeres, das sich von Südengland über Belgien bis weit nach Norddeutschland erstreckte und eine ausgedehnte Kohlenkalkplattform bildete. Das Sediment, aus dem die Kohlenkalke hervorgingen, wurde während des Erdzeitalters des Unterkarbons im Meer zunächst als feinkörniger Kalkschlamm abgelagert und hat sich über die Jahrmillionen zu Kalkstein verfestigt. Sie werden als Kohlenkalk bezeichnet, weil dieser zur gleichen Epoche wie die Kohle entstanden ist.
Bei der variskischen Gebirgsbildung im Oberkarbon wurden die Kalksteinschichten aus ihrer horizontalen Lagerung verschoben. Durch diese geologischen Verschiebungen gelangte der devonische Kalkstein an die Erdoberfläche, fiel jedoch größtenteils der Erosion zum Opfer. Vor ca. 200 Millionen Jahren drangen wässrige Erzlösungen in den porösen Kalkstein ein und es bildeten sich u.a. Zinkblende, Markasit und Bleiglanz.
In den Steinbrüchen Binsfeldhammer und Bernhardshammer wurde z.T. bis in die 1970er Jahre der so genannte Obere Dolomit abgebaut. Beide Steinbrüche lieferten die hochwertigen Rohstoffe für die Zementindustrie der Gegend. Nach der Aufgabe der Steinbrüche zur Kalksteingewinnung erfolgte keine Renaturierung. Sie wurden der Natur überlassen, die sich das Gebiet allmählich zurückerobert.
Auf am Boden liegende Baumstämme haben wir hier nun die Möglichkeit in dieser heute verlassenen und einst von Menschenhand abgebauten Landschaft eine entspannte und ruhige Rast einzulegen.
Blick vom "Jungfernstein" Stockschwämmchen Pfad zum "Hammerberg"
Weiter wandern wir begleitet links von mächtig aufragenden Kalkfelsen. Hinter diesen führt ein schmaler Trampelpfad auf die Höhe zum „Jungfernstein“ (8.6km, 240m) mit einem herrlichen Rundumblick, besonders auf das Vichtaler Industriegelände.
Die Verwitterungsfarbe des Kalksteins ist in der Regel weiß, wie hier am Jungfernstein deutlich zu erkennen ist. Die meisten Kalksteine des Stolberger Raumes haben aber eine graue bis bläulich graue Färbung, weshalb die Kalksteine hier in der Gegend auch als Blaustein bezeichnet werden, der als landschaftstypisches Baumaterial den alten Ortskernen und auch der Burg Stolberg ein unverwechselbares Erscheinungsbild verleiht
Wieder vom Gipfel zurück wandern wir leicht ansteigend geradeaus entlang links aufragender Felsen und verlassen das ehemalige Abbaugelände. Anschließend betreten wir ein Waldstück in dem wir uns rechts halten und mit einem urigen Pfad auf einen quer verlaufenden Waldweg stoßen. Links sehen wir eine Straße, gehen aber rechts weiter.
Auf dem dunklen Waldweg wecken besonders gelbe Pilze auf einem bemoosten Holzstamm unser Interesse. Schön sind sie anzuschauen, aber lieber stehen lassen, denn häufig haben Pilze giftige Doppelgänger. Das tote Holz bildet einen optimalen Nährboden für Pilze, die in verschiedenen Farben und Formen, mal in ganzen Gruppen und mal nur vereinzelt auftreten. Nach ca 100m erreichen wir den Zaun einer weiteren ehemaligen Abbaugrube. An diesem entlang stoßen wir bei Kilometer 9,7 auf einen Wiesenweg (Wanderweg 4). Hier ist eine Abkürzung möglich, wenn geradeaus der "4" gefolgt wird (Ersparnis 4,2km). Ohne abzukürzen biegen wir links ab hinunter zur Straße (10km, 240m). Auf der anderen Straßenseite geht es mit dem Wegzeichen „4“ weiter. Der schöne urige Waldpfad führt stetig ansteigend hinauf zum „Hammerberg“. Links weisen Warnschilder am Zaun auf den unterhalb liegenden Schießplatz des Jagdvereins hin. Oben nehmen wir links den Schotterweg (10,4km, 275m) unter die Füße, der erst an einer Marienstatue angenehmer zu gehen wird. Der Weg (4) macht dann einen Halbkreis um eine aufgelockerte freie Fläche mit einzelnen Bäumen, meist Birken. Auch hier entdecken wir wieder Ansammlungen von Galmeiveilchen, das darauf hindeutet, dass hier in früherer Zeit ebenfalls nach Galmei geschürft wurde
erster Blick auf die Kupferstadt Hohlweg in die Altstadt Stolberger Burg
Hinter dem Wegbogen weist uns, die an einem Baum angebrachte „4“, zu dem rechts abzweigenden Pfad. Links rückt das Stadtbild von Stolberg mit der Burg immer mehr ins Blickfeld. An einem Querweg (11,4km, 250m) wandern wir durch eine hohle Gasse hinunter in die Altstadt vorbei an einem Wohnhaus, das über seiner Eingangstür die Jahreszahl 1755 trägt. In diesem Haus lebte von 1796 bis zu seinem Tod 1845 Johann Wilhelm Meigen, der ein weltweit anerkannter Wissenschaftler und Lehrmeister war. Die „Finkenberggasse“ mündet in die „Burgstraße“ der mittelalterlichen Altstadt. Darüber thront wie aus dem Fels gewachsen die Burg mit Ihren Türmen, Wohngebäuden, Mauern und Wehrgängen auf einem massiven Kalksteinfelsen. Die Burganlage stammt aus dem 12.Jh. und wurde mehrmals zerstört und wieder aufgebaut. Nach der letzten Teilzerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde die Burg in den 50er Jahren wieder so aufgebaut, wie sie zu Anfang des 18.Jh´s ausgesehen hatte.
Die Altstadt reicht bis zu den Ursprüngen der Stadt zurück und bildet mit der Burg den historischen Ortskern Stolbergs. So finden wir hier auch die ältesten Häuser. Bei den aus Dolomit errichteten Bruchsteinhäusern sind die Fenster- und Türeinfassungen, Eckquader und sonstige tragende und schmückende Elemente aus Blaustein.
Mit der „Burgstraße“ betreten wir den „Alter Markt“ (11,9km, 200m), wo die eigentliche „Kupferroute“ startet.
Hier steht der Kupferhof „Rose“, eine um 1600 von der Kupfermeisterfamilie Schleicher errichtete Kupferhof-Anlage. Die „Rose“ dient heute als Kunsthandwerkerhof. Der Kupferschlägerbrunnen mitten auf dem Marktplatz dokumentiert die Stolberger Industriegeschichte.
Die Wanderung führt links über die Grabenstraße hinauf zum Hammerberg. Auf dem herrlich bergauf führenden Wiesenweg mit Blick links zum Donnerberg mit seinem Funkturm sollte man sich immer wieder einmal umdrehen, um die Aussicht über Altstadt und Burg zu genießen. Oben (12,8km, 275m) folgen wir dem Feldweg geradeaus und gehen am Burgholzer Hof vorbei hinab zum „Burgholzer Graben“ und der K6. (Vorsicht beim Überqueren) 100m weiter orientieren wir uns nach rechts und folgen dem Wiesenweg am Ende links zum alten Steinbruch Binsfeldhammer, wo ein malerischer Aussichtspunkt zur Rast einlädt.
"Alter Markt" Blick zurück Mausbach
Während der letzten Jahrzehnte entstand in dem offen gelassenen Steinbruchgelände ein höchst interessantes und artenreiches Biotop, welches seit einigen Jahren unter Naturschutz steht. Als Besonderheiten dieses Biotops sind verschiedene heimische Orchideenarten sowie das Vorkommen von Neuntöter und Heidelerche zu nennen. Geschützt geht es weiter durch den Wald, zum Ende entlang der Straße „Langer Ranken“ Richtung Mausbach. Auch hier gab es reiche Erzvorkommen. Die bedeutungsvolle Grube Diepenlinchen erreichte Ende des 19. Jahrhunderts großtechnische Dimensionen. Wir überqueren die „Derichsberger Straße“ und wandern in der „Rothe Gasse“ weiter. Hier führt die Kupferroute einige Meter durch ein Wohngebiet, bevor sie hinter Haus Nr.41 (14,9km, 270m) rechts abbiegt und uns in die offene Feldlage bringt. Hinter den Hausgrundstücken wandern wir über eine Hochfläche mit einem herrlichen Weitblick in die Eifel. Links etwas versteckt in einer Talmulde liegt der Ort Mausbach. Unser Wirtschaftsweg geht dort in die „Schroiffstraße“ über. Nach Überquerung der L12 geht es noch ca. 250m auf der Wohnstraße „Im Pesch“ weiter, bevor wir hinter Haus 24 rechts einbiegen (15,9km, 255m). Der nun folgende Wiesenweg bringt uns aussichtsreich zum Vichter Sportplatz am „Dörenberg“.
Links vorbei am Sportgelände führt uns das Logo der Kupferroute über einen reizvollen Weg Richtung Vicht, das wir uns mit Blick von einer Bank aus eingebettet von bewaldeten Hügeln zu Füßen liegt. Auch hier liegt rechts hinter Büschen nicht mehr einsehbar ein ehemaliger Kalksteinbruch, worauf Warnschilder wegen Absturzgefahr hinweisen. Am Ende führt der Pfad steil hinunter. Unten gehen wir links zur „Leuwstraße“ und erreichen auf dieser rechts die „Eifelstraße“, an der links unserer Ausgangspunkt liegt.
Information: Wanderkarte Nr. 1 „Aachen, Eschweiler, Stolberg“ des Eifelvereins;
Logo Kupferroute
Streckenlänge: 17,7km; bei Abkürzung 13,5km
Schwierigkeit: anspruchsvoll, ständiges Auf und Ab, Auf- und Abstiege 380m, Stöcke sind empfehlenswert
Einkehrmöglichkeit: in Stolberg
GPX-Track: (speichern unter)
Wegemarkierung
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