Im Schatten der Abtei
Im Tal der Inde liegt mit Kornelimünster Aachens malerischster Stadtteil. Der historische Ortskern mit seiner mittelalterlichen Propsteikirche ist bis heute fast vollständig erhalten geblieben und lädt am Ende der Wanderung zum Bummeln und Verweilen ein.
St. Kornelius
Unsere Rundwanderung starten wir im Abteigarten durch den der ehemalige Mühlenkanal verläuft. Dort sitzt am Ende die "Große Badende".
Die Abteimühle war eine Wassermühle aus dem 14. Jahrhundert. nach einer wechselvollen Geschichte wurde sie 1977 stillgelegt. Heute befindet sich dort ein Bürozentrum.
Abteigarten mit Badende
Wir wandern entlang des Mühlengrabens zum ehemaligen Toreingang des Benediktiner Klosters. Es wurde auf Wunsch Ludwig des Frommen 814 errichtet und erlebte bis 1902 eine wechselvolle Geschichte.
Die schlossartige Anlage entstand Mitte des 19. Jh. Nach Auflösung entstand 1908 am westlichen Ende von Kornelimünster ein neues Kloster. Die dortige Abteikirche wurde erst in den 50er Jahren erbaut.
Die Inde wird überquert und wir wandern dort auf einem Pfad am Fluss entlang ins Frankenwäldchen. Es ist ein von der Natur beherrschtes und gestaltetes Tal.
Vorbei an der „Korneliusquelle“ führt uns dann die Wanderung auf die andere Flussseite ins „Klauserwäldchen“. Hier hat sich das Flüsschen "Inde" einen Durchbruch durch den Kalkfelsen geschaffen. Bis zu 30 Meter erhebt sich die Felswand senkrecht nach oben.
im Frankenwäldchen
Kalkfelsen am Indedurchbruch
Vorbei an den Felsen zeigt uns die „Inderoute den weiteren Weg. die Natur kann sich hier seit 1928 frei entwickeln. Über 200 Jahre alte Bäume recken ihre mächtigen Stämme in den Himmel. Ein schmaler Pfad führt nun aus dem Tal am Ende noch mit zwei steilen Serpentinen bergan.
Bevor wir die Höhe erreichen sind unterhalb aus Blaustein gemauerte Fundamentsäulen zu sehen. Hier wurde 1812 mit dem Bau eines Pavillons für Napoleons Stieftochter begonnen, aber nicht vollendet. Auf der Anhöhe liegt dann seit 1658 die ehemalige Einsiedelei mit der Kapelle „Maria im Schnee“. Der Keilstein über dem rundbogigen Portal trägt den Namen des ersten Eremiten.
Kapelle "Maria im Schnee"
Blick zur neuen Abteikirche
Der Anbau beherbergte bis 1900 die ursprüngliche Eremitenwohnung. Heute ist sie privat bewohnt. Auf der Südseite der Kapelle steht ein Obelisk aus Blaustein, der 1819 von den Bürgern von Kornelimünster für Friedrich Wilhelm III. aufgestellt wurde.
Kalkofen
Am Ende geht es links durch einen Wald mit über 200 jährigen Buchen. Nach einem steilen Treppenabgang liegt unten die Ruine des historischen Kalkofens „An der Bilstermühle“. Der acht-eckige und aus Bruchsteinmauerwerk bestehende Kalkofen wurde 1870 neben dem Steinbruch „Münsterkull“ erbaut. Erst 1966 wurde er endgültig stillgelegt.
Wiesenlandschaft des Indetales
Damit verlassen wir das Klauserwäldchen und wandern ca 100m die K13 hinauf und biegen dort links in den Wirtschaftsweg. Es geht durch eine sanft hügelige Wiesenlandschaft auf herrliche Pfade des Indetales.
Wegekreuz
Naturschutzgebiet Indetal
alter Kirchweg
An einem Wegekreuz führt eine steile Treppe hinunter zur „steinernen“ Brücke über die Inde, von der das ehemalige Gut Steinebrück seinen Namen hat. Bis zum ersten Weltkrieg gab es hier auch eine Mühle.
Entlang der alten Bruchsteinmauer des Gutes bewegen wir uns auf dem alten Kirchweg, der von Brand nach Kornelimünster führte. Auf der Zufahrt zur „Nesseler Gruppe“ gehen wir rechts bis zum Waldrand und stoßen dort auf die „Inderoute“. Vorbei an Obstwiesen erreichen wir die Grachtstraße.
Obstwiese entlang Wanderstrecke
Komericher Mühle
Hochlandrinder
Mit dem Kommericher Weg queren wir die Inde und sehen rechts die roten Gebäude der „Komericher Mühle“, deren Bedeutung eine Informationstafel erläutert. Der Mühlenteich und die auf der linken Seite gelegenen Feuchtwiesen, in der der Teich entwässert wird, sind durch Renaturierung zu wertvollen Biotopen geworden, die inzwischen auch Heimat von Hochlandrindern geworden sind. Hier können sie in Familienverbänden leben, so wie sie es in freier Wildbahn tun würde. Die robusten Tiere können problemlos dauerhaft draußen bleiben.
Vorbei an der seit dem 16.Jh. in unterschiedlichen Funktionen genutzten Mühle steigt der Weg Richtung Krauthausen an. Hier folgen wir aber dem ersten, sehr steilen und schmalen Pfad der links abzweigt hinauf zur Krauthausener Heide. Dort steht am „Hexenblick“ eine Bank von der man eine herrliche Aussicht auf das Indetal und Brand hat.
"Hexenblick"
Naturpfad
Ein schöner Naturpfad führt uns weiter bergan. Oben auf der Höhe lassen wir Krauthausen aber rechts liegen und wandern links auf einem herrlichen Pfad. zum Steinbruch „Fuchskaul“. Hier scheint jemand alte Tracktoren zu sammeln. Im Steinbruch wurden seit über 100 Jahren Steine, die als Blaustein bekannt sind, abgebaut. Die Gebäude sind mittlerweile abgerissen und der eigentliche Steinbruch füllt sich langsam mit Wasser.
Steinbruch
Am Ende des „Fuchskauler Wegs“ geht es auf der K13 wenige Meter nach links und auf der anderen Straßenseite zu dem Wirtschaftsweg. Zwischen Wiesen und Feldern scheint eine fast unendlich weite Landschaft vor uns zu liegen. Am nächsten Querweg geht es rechts weiter, um dann am Sportplatz rechts vorbei zu einer kleinen Parkanlage zu gelangen. Nach einer gemütlichen Rast nehmen wir links den Fußpfad der uns mit einer Stichstraße zur K14 bringt.
Häuser aus Blaustein prägen Dorf und
seine Kirche
Wegekreuz
Weit geht der Blick, hier nach Aachen-Brand
Der nächste links abgehende Wirtschaftsweg führt uns über weite freie Felder mit wunderschönen Fernblicken zu einer Straße mit einem Wegekreuz. Der unterwegs links abgehende Weg führt zum „Gut Schwarzenburg“, dem einstigen Kern von Dorff. Diese Weite kann man an dem Wegekreuz auch von einer Bank genießen. Weiter gerade aus mit dieser herrlichen Aussicht, bis zu den Höhen der Eifel und nach Kornelimünster, führt uns der nächste Weg links und im weiteren Verlauf, die Ortsverbindungsstraße Kornelimünster-Dorff querend, zum nächsten rechts abbiegenden Weg. Am Ende sehen wir in einem Wiesengelände Mauerreste.
gallo-römischer Tempelbezirk
"Böse-Kreuz"
Es sind die Überreste eines gallo-römischen Tempelbezirks (Varnenum), die man durch Ausgrabungen freigelegt hat. Die erste Bauperiode wird um Christi Geburt angesetzt. Rund um den Tempel lag auch eine Siedlung. Informationen und Abbildungen sind auf einer Tafel zu sehen.
Kornelimünster im Tal der Inde
In einem angrenzenden kleinen Wäldchen führt uns die Wanderung weiter bis zum Ortsrand von Kornelimünster. Am Ende steht auf einem Hügel ein Kreuz, das „Böse Kreuz“ genannt wird. Ein wohl skurriler Name für ein Kreuz. Aber es war der damalige Pfarrer Maximilan Böse, dem es 1894 gewidmet wurde. Ziel ist nun die St. Stephanus-Kirche, die auf einem Bergrücken liegt und einen eindrucksvollen Blick hinunter auf den historischen Ort erlaubt.
Die Kirche war bevor 1802 das Kloster aufgelöst wurde die eigentliche Ortskirche. Erst da wurde wenig später die Abteikirche St. Kornelius Pfarrkirche.
Korneliusmarkt mit Probsteikirche St. Kornelius
Mit einer Treppe gehen wir mit Blick auf die Abtei hinunter in den Ort. Unten stehen wir auf dem „Benediktusplatz“ an einer großen Kreuzanlage von 1813. Die von Weltkriegen weitestgehend verschonten baulichen Anlagen aus dem 17. und 18. Jh. rund um den „Korneliusmarkt“ und dem „Benediktusplatz“ stehenden Häuser vermitteln heute ein selten gewordenes einheitliches Bild und sind ein anschauliches Beispiel einer über Jahrhunderte gewachsene Siedlung um die Reichsabtei.
Eingebettet in die umliegenden Häuser ist eines leicht zu übersehen. Das Haus Nr 17 am „Benediktusplatz“ ist mit 2,42 das schmalste Haus. Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!
Benediktusplatz
mit dem schmalsten Haus
Faszinierend von der mittelalterlichen Kulisse bummeln wir über den Korneliusmarkt. Hier ist auch Startpunkt des 313km langen Eifelsteigs nach Trier. An der Sparkasse sehen wir mit Schrecken die Hochwassermarke von 2021, die ein Vielfaches die Marke von 1906 noch übertrifft. Unvorstellbar zu sehen wie ein mehrere Meter tiefer liegendes Flüsschen so hoch steigen kann.
„Café Cornelius“
Reichsabtei
Im 12.Jh. entwickelte sich die Abteikirche zu einer Wallfahrtsstätte des Mittelalters und der Neuzeit. Alle sieben Jahre findet eine Heiligtumsfahrt statt bei der Reliquien gezeigt werden.
Einen gemütlichen Abschluss finden wir unterwegs im „Café Cornelius“.
Auf dem Weg zum Parkplatz liegt noch die ehemalige Reichsabtei. in rund tausend Jahren erlebte das Kloster eine wechselvolle Geschichte. Es wurde zerstört, niedergebrannt, wieder aufgebaut und umgebaut, so entstand am Ende dieser herrliche schlossartige Bau. Bis 2006 war hier das Zentralarchiv des Bundes untergebracht. Heute ist es ein Kunsthaus mit wechselnden Ausstellungen. Der Eintritt ist frei.
Damit endet eine abwechslungsreiche Wanderung mit vielen unterschiedlichen Ausblicken in die Natur und mit geschichtlichen Eindrücken in einen wunderschönen und historischen Stadtkern.
Information: Wanderkarte Nr 1 des Eifelvereins (Aachen Eschweiler Stolberg); Wegmarkierungen Inderoute, B5, BR5
Streckenlänge: Rundwanderweg,ca 11 km ab Parkplatz „Abteigarten“, Abtei Altar
Schwierigkeit: leicht
Einkehrmöglichkeit: Kornelimünster
St. Kornelius Altar
GPX-Track:
Video
Viel Vergnügen!
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