Herrliches Brohltal

Unterwegs eröffnen sich traumhafte Aussichten mit Weitblicken bis zur hohen Eifel und Siebengebirge. Dabei werden wir von dunkel glänzenden Grauwackewänden und grotesk, graugelben Tuffsteinfelsen begleitet. Vor allem Begegnungen mit dem feurigen Teil dieser Landschaft, dem Vulkanismus, erwarten uns mit sprudelnden Mineralquellen, einer Urwaldatmosphäre mit einem einzigartigen Wasserfall und ein großes Loch in der Erde.

In Burgbrohl können wir an der Einmündung zur Kirchstraße vor einem Reisebüro parken und dort die Wanderung beginnen (152m). Die Kirchstraße führt uns bergan vorbei an der Kirche bis zum Ende. Dort geht es links auf der Straße „Vitumhof“ weiter. An der nächsten Gabelung halten wir uns rechts. Nach dem letzten Haus (49) endet das Asphaltsträßchen. Auf einem schattigen Weg geht es nun immer noch leicht ansteigend weiter. Dann haben wir die Höhe fast erreicht und treten aus dem Schatten auf die freie Hochfläche, wo wir dem nächsten rechts abgehenden Weg folgen (0,8km, 203m). Bequem wandern wir hinter den letzten bebauten Grundstücken auf fast gleich bleibender Höhe mit einem weiten Blick über Burgbrohl und das Brohltal hinüber zur Autobahnbrücke der A61 und dem dahinter aufragenden „Bausenberg“. Am Horizont ragt über dem Giebel eines Hauses die Burg "Olbrück" in den Himmel.

         Blick übers Brohltal                                      Wanderweg                                                "Mauerley"

Der aussichtsreiche Weg endet an der Straße "Wassenacher Hohl“, die wir ca 80m links folgen, um dann rechts in einen weiteren aussichtsreichen und sonnigen Weg abzubiegen. Mittlerweile haben wir das Brohltal verlassen und wandern im  "Gleeser Tal" durch einen herrlichen Laubwald. Der Weg führt vorbei an Haus 126 leicht bergab, wir verlassen diese Zufahrt aber gleich wieder links mit der Markierung „Route U “und einem leicht ansteigenden Forstweg (2,4km,210m). Ca. einem Kilometer leitet uns die Markierung durch einen reizenden Laubwald bis es links den Hang hinauf geht und wir somit das Gleesertal verlassen. Den nächsten Waldweg folgen wir links weiter bergan. An der rechten Talkante entdecken wir freistehende Basaltsäulen, die wegen des mauerartigen Aussehens „Mauerley“ genannt werden. Es ist ein natürlich freigelegter Lavastrom, der sich einst aus dem mehr als 200.000 Jahre alten Schlackenkegel des „Veitskopfes“ ins Gleeser Tal ergoss. Als sich die Lava abkühlte entstanden Schrumpfungsrisse und Säulen. Größere abwärts gerutschte Teile des Lavastroms bilden im buchenbestandenen Talhang imposante Blockfelder.

     Arbeitsspuren Keilspaltung                                Kapelle                                            Blick zur Burg "Olbrück"

Bereits die Römer kannten die Besonderheiten dieser Gesteinsformationen. Arbeitsspuren sind noch zu betrachten. Ihre Steinbrucharbeiter trieben Eisenkeile entlang der Risse und Linien ins Gestein, um die teils gigantischen BasaltlavabIöcke zu spalten. Man nennt diese Technik „Keiltaschenspaltung". Die so gewonnenen handlicheren Gesteinsbrocken gestalteten sie mit teils noch heute gebräuchlichen Werkzeugen zu wohlproportionierten Werksteinen, die mit Karren hinunter durch das Brohltal zum Rhein bei Brohl gelangten, von wo sie per Schiff zu den römischen Städten am Strom und moselaufwärts transportiert wurden.
Im Mittelalter wurden durch eine Verfeinerung der römischen Technik u.a. Mühlsteine verschiedenster Größen aus der Mauerley gebrochen. Illustrierte Tafeln veranschaulichen heute die verschiedenen Techniken im Laufe der Jahrhunderte auf sehr ansprechende Weise. Die deutlichen Spuren im Stein lassen die Erläuterungen für Jung und Alt lebendig werden. Nach dieser Lektion wandern wir hinauf zum Waldrand (3,9km, 275m). Hier erhebt sich die bewaldete Kuppe des alten Vulkans aus seiner Umgebung. Links geht es weiter durch die Felder bis zur einsamen Feldkapelle. Im Schatten alter Bäume rasten wir auf der Bank neben dem „Heiligenhäuschen", einem typischen Symbol gelebter Volksfrömmigkeit (4,9km, 280m).
Markante Basaltkuppen und Schlackenkegel prägen weithin sichtbar das Landschaftsbild. Vor uns liegt links das Dörfchen Wassenach und rechts der 428m hohe „Veitskopf“, einer der letzten intakten Schlackenkegel des „Kegelspiels", wie man romantisch vor 100 Jahren die Vulkanberge im Laacher-See-Gebiet getauft hatte. Die traurigen Überreste eines anderen „Kegels", des früheren „Kunkskopfes“, sind unser nächstes Ziel. Hinter dem Kapellchen folgen wir zunächst dem breiteren Feldweg und biegen dann nach rechts auf dem „Geopfad" (U) hinüber zu der hohen Baumreihe am Rande eines riesigen Steinbruchs ab. Eine Info-Tafel informiert dort über die Geschichte (5,5km, 285m).
Ein Pfad führt rechts vorbei an der durch einen Zaun gesicherte Kante, von dem man an verschiedenen Stellen unmittelbaren Einblick in die große Abbaugrube erhält. Wo jetzt die gewaltige Grube gähnt, befand sich noch 1970 der „Kunkskopf“, ein großer, breiter basaltischer Schlackenkegel, dessen Material vor rund 200.000 Jahren aus mehreren Schloten gefördert wurde.

Abbaugrube "Kunkskopf"

Weiter über die Grube geht der Blick bis zum Siebengebirge. Die Aussicht nach Süden ist ebenfalls phantastisch. Dort schmiegt sich in eine Mulde der Ort Wassenach, rechts der „Veitskopf“ und noch weiter am Horizont die Burg Olbrück. Wir verlassen den Rand der Grube und wandern auf einem Grasweg leicht abwärts auf Wassenach zu. Auf dem nächsten Querweg gehen wir rechts wieder zurück bis zum Kapellchen und folgen dem asphaltierten Wirtschaftsweg nach Wassenach.

                   "Wassenach"                                   Tal der Mineralquellen                                 "Römerquelle"

Wir überqueren die L113 (6,6km, 280m) und gehen mit der „Gleeser Straße“ und anschließenden „Wendelsgasse“ durch den Ort. Wir verlassen Wassenach mit dem „Brunnenweg“ (7,2km, 273m) und der Markierung  „Route U“ und wandern links hinunter in ein kleines Tal. Dort biegen wir hinter einem Gebäude des Wasserwerks links in den schattigen Waldweg ein. An dem Schilderpfahl „Mühlenweg Kell 259m“ finden wir gegenüber versteckt hinter einer Mauer eine eingefasste Mineralquelle (7,8km, 255m). Der hier sichtbare, in Stein gefasste und lebhaft perlende Brunnen ist eine natürliche, kohlensäurereiche Mineralquelle. Sie ist ein Zeichen, dass die Eifel-Vulkane schlafen, aber nicht erloschen sind. Das in einigen Kilometern Tiefe erkaltende Magma gibt im letzten Stadium seiner Erstarrung Kohlendioxid Gas ab. Das steigt an Verwerfungen und Spalten auf und gelangt nahe der Erdoberfläche ins Grundwasser. Hier wird es gelöst und so zur „Kohlensäure“. Beim Austritt der Quelle entweicht das Kohlendioxid Gas wieder, das gibt den prickelnden Geschmack des Mineralwassers. In nächster Umgebung der Quelle färbt gelöstes Eisen den Boden rostrot. Man spricht hier von einem Sauerbrunnen oder Säuerling.
Nach 500m stoßen wir auf eine weitere Mineralquelle, der Römerbrunnen, (8,3km, 243m) mit den gleichen Symptomen. Beide Mineralquellen speisen den Tönnissteiner Bach, den wir nun abwärts mit einem schattigen Weg begleiten. Unterwegs entdecken wir rechts einen ehemaligen Stollen der „Grube Barthold“. Hier wurde im 19. Jh. ein 1,5m breiter Erzgang abgebaut. Es fand sich aber nicht viel Erz, so dass das Bergwerk wenig ertragreich war. Heute haben in dem verlassenen Stollen Fledermäuse ihren Schlafplatz und Winterquartier.

      Wasserfall in "Wolfsschlucht"                                                         "Wolfsschlucht"

Der Weiterweg führt mit dem Pfad und „Route U“ links um ein Gebäude zur Straße (L113, 8,9km, 225m). Auf der anderen Seite geht es durch die Leitplankenöffnung hinunter in die „Wolfsschlucht“. Hier stürzt umgeben von einer Urwaldatmosphäre der Tönnissteiner Bach sechs Meter in die Tiefe. Aber wie ist diese einzigartige Schlucht entstanden? Verantwortlich war vor 12.000 Jahren der Ausbruch des Laacher See Vulkans. Ein gewaltiger 400 – 600C heißer Aschestrom raste mit hoher Geschwindigkeit durch das Tönnissteiner Tal. Der meterhohe Aschestrom prallte zunächst auf die steilen Devonschieferhänge des Brohltals und füllte es bis zu 60 Metern. Das glutheiße Asche-Dampfgemisch schwappte sogar noch einige hundert Meter talaufwärts. Der Hauptstrom raste weiter durch das Brohltal bis zum Rhein.
Der Tönnissteiner Bach begann nun sich in den Aschestrom einzugraben und ein neues Tal zu schaffen. Ebenso machte es der Brohlbach, nur mit dem Unterschied, dass er wegen seines größeren Wasserreichtum sich stärker in den Aschestrom eingraben konnte. Drei Stufen hat der Bach in seinem Lauf geschaffen, zwischen denen relativ flache Abschnitte liegen. Der Wasserfall bildet die oberste Stufe auf der auch die Straße sich befindet.

           "Tönnissteiner Bach"                                       Urwaldidylle                                      Wie lange noch?

Wir wandern durch das 40m tief in den Aschestrom eingeschnittene Bachtal, in dem im Laufe der Jahrtausende zu Tuffstein verfestigte hohen, senkrechten Felswände am Rand zurück geblieben sind. Sogar den darunter liegenden Devonschiefer, der vor 350 Millionen durch Ablagerungen in einem Flachmeer entstanden ist, hat der Bach teilweise freigelegt, wie man an einer Stelle sehen kann. An einigen Stellen kann man im Bach kleine Blasen von Kohlensäuregas, Mofetten genannt, beobachten, die von dem erkalteten Magmakörper aus der Tiefe abgegeben werden.
Beeindruckend durchstreifen wir die aus einer anderen Welt entstandene imposante Landschaft. Schließlich hat uns die Gegenwart wieder eingeholt und wir stoßen auf die Landstraße mit einem gegenüberliegenden Parkplatz (9,5km, 195m). Der Autofahrer, der hier auf der Straße entlangfährt merkt kaum, dass er parallel nur wenige Meter oberhalb einer eindrucksvollen Schlucht fährt.

                   Trasswand                                 Trassablagerung auf Schiefer                    "Bad Tönnisstein"

Wir entfernen uns von der Straße und wandern auf dem Pfad links über die Brücke weiter. Schon bald führt ein Pfad (Rhein-Rur-Eifel-Weg) rechts hinunter in die Schlucht.
Wer möchte, kann 200m weiter gerdeaus sich noch die Reste des ehemaligen Karmeliterklosters Tönnisstein ansehen. Aber viel ist von der einstigen Anlage nicht übrig geblieben, die nach Säkularisation 1804 zur Ruine verfiel. Nach einigen Serpentinen erreichen wir dann, begleitet von steilen Felswänden zur Linken, auf bequemen und idyllischen Pfad links (Biergarten) das Tönnissteiner Seniorenheim (10,5, 145m). Hier ließen sich die Kölner Kurfürsten, in der Nähe der später Kurfürstenquelle genannten Heilquelle, ein Sommerschlößchen bauen. Bis ins 19. Jahrhundert hinein gab es einen kleinen, aber exklusiven Badebetrieb. Heute ist es in ein Seniorendomizil umgebaut.
Das untere und mittlere Brohltal und seine Seitentäler sind so reich an Kohlensäurequellen wie kaum eine andere Gegend in Mitteleuropa. Schon die Römer wussten die Heilkraft der Quellen zu schätzen, bei denen im 14. Jh. das Karmeliterkloster errichtet wurde, das Kloster Antoniusstein, im Volksmund Tönnisstein genannt.

Panorama "Schöne Aussicht"

In Bad Tönisstein sind zwei Kohlensäurequellen gefasst worden. Damit eine gleichmäßige Schüttung erfolgt werden sie aus tiefen Bohrlöchern gefördert, und zwar die "Angelika-Quelle" aus 102m Tiefe und der "Kurfürsten Brunnen" aus 80m Tiefe. Leider kann die verwahrloste Anlage mit dem Tempelchen nicht betreten werden und muss unbedingt renoviert werden, damit das alte Flair wieder hergestellt wird.
Gegenüber des Haupteingangs gehen wir die Treppenstufen hinauf zur Straße und setzen unsere Wanderung am dortigen Parkplatz fort (Route U). Es ist der „Kurfürsten Weg“, der uns jetzt mal mehr mal weniger steil bergan in den Talhang führt. Von einem nach links führenden, breiteren Weg zweigt dann rechts ein Pfad ab, mit dem Hinweis „Schöne Aussicht“, 0,3km (11,0km, 185m). Diese wollen wir uns aber nicht entgehen lassen, da sie in Schilderungen als die schönste Aussicht ins Brohltal beschrieben wird. So nehmen wir eine Serpentine nach der anderen, es sind am Ende 8 (11,3km, 225m). Bänke laden jetzt nicht nur zum Verschnaufen ein, sondern auch um das wirklich einzigartige Panorama mit Viadukt und Tunnel der Brohltalbahn zu genießen. Auch eine mitgebrachte Verpflegung kann man sich bei diesem Anblick schmecken lassen, denn das Gasthaus im Tal hat seit Anfang 2019 geschlossen. Anschließend geht es die 8 Serpentinen wieder hinab bis zum Hauptweg, den wir rechts weitergehen. An einer Bank ist eine weitere Aussicht mittlerweile aber fast  zugewachsen, so wandern wir weiter und biegen schon nach wenigen Metern links in einen steil bergab führenden Pfad ein. Über unzählige Treppenstufen erreichen wir die Straße und blicken auf das 120 Meter lange Tönnissteiner Viadukt und das anschließende Tunnelportal des 95m langen Tunnel. 1902 wurde die Brohltalbahn eröffnet und diente vor allem zur Abfuhr von Trass, Lava und Basalt-Schotter. Der Personenverkehr spielte nur eine untergeordnete Rolle. Heute fahren auf der Bahnstrecke nur noch touristische Züge (Vulkan-Express), seit 2015 wieder mit einer Dampflok.

 Viadukt u. Gasthaus "Jägerheim"                         Trasshöhle                                    Tunnel der Brohltalbahn

In unmittelbarer Nähe, fast unter dem Viadukt, liegt das Gasthaus „Jägerheim“ (12,0km, 130m). Es ist auf unserer Rundwanderung die einzige Möglichkeit unterwegs einzukehren, aber leider zurzeit (seit Feb. 2019) geschlossen und so wandern wir unter dem Viadukt über die Wiese, wo nach der Wolfsschlucht ein zweites Abenteuer uns erwartet (127m). Die Markierung „Route U“ führt uns hinein in verschiedene geheimnisvolle, imposante mannshohen Höhlen. Vergleichbar mit der Entstehung der Wolfsschlucht fräste sich auch das Wasser des Brohlbaches in Jahrtausenden durch die vulkanischen Ablagerungen eine tiefe canyonartige Schlucht. Das feinkörnige Asche-Material nennt man im Rheinland „Trass“. Als im 1. Jahrhundert römische Baufachleute ins Brohltal kamen, erkannten diese schnell, dass es sich bei den seltsamen Steilwänden beiderseits des Gewässers um das ihnen aus Italien bekannte Trassgestein handelte. Sie kannten auch die wirtschaftliche Bedeutung des natürlichen Bodenschatzes und ließen ihn in großen Blöcken abbrechen. Am Rheinufer bei Brohl wurden sie auf Schiffe verladen und in das gesamte römische Imperium geliefert. Nachdem die Franken im 4. Jahrhundert die römische Vorherrschaft beendet hatten, spielten die Trassgruben im Brohltal in den darauf folgenden Jahrhunderten nur noch eine untergeordnete Rolle.  Es waren dann die Holländer, die den wertvollen Rohstoff Trass für ihre Wasserbauten entdeckt hatten, denn Trass lässt sich in Verbindung mit Kalk zur Herstellung von hydraulischem Zement verwenden, der die Fähigkeit hat, unter Wasser abzubinden und gegen den Salzgehalt des Meerwassers unempfindlich ist. Aus diesem Grund wurden im Brohltal 1682 die erste Trassmühle gebaut.  Der Trassabbau, das Mahlen des Gesteins und der Transport zum Rhein waren über lange Zeit eine der wichtigsten Wirtschaftsgrundlagen des Brohltals. Durch eine fortschreitende Erschöpfung des Rohmaterials im 20. Jh. endete die Ära eines wichtigen Wirtschaftszweiges im Brohltal. Zurück blieben die Trasshöhlen, die wir jetzt erkunden.

      Aufstieg zum "Teufelsberg"                unterwegs ein Talblick                              weiter bergan

Nach Begehen von verschieden Höhlen unterqueren wir noch einmal das Eisenbahnviadukt mit einem letzten Blick zu der Tunnelöffnung. Nach Durchquerung einer letzten Trasshöhle erreichen wir vor der Straße einen Schilderpfahl (12,6km, 125m), der mit dem Hinweis "Weinberghütte  0,8km" unser nächstes Ziel jetzt auf dem "Vulkan-Panorama-Weg" anzeigt.
Diejenigen, die den folgenden steilen Aufstieg auslassen möchten, wenden sich nach links. Die Beschreibung dieses Weges ist am Ende beschrieben.
Die sportlichen und konditionsstarken Wanderern  erwartet nun ein steiler anstrengender Aufstieg von 120m zum "Teufelsberg",. Treppenstufen und Drahtseile erleichtern hin und wieder an besonders steilen Stellen den Aufstieg. Nach 30 Höhenmetern zeigt ein Hinweis links zum "Teufelsknochen". Es handelt sich um einen imposanten mehrere Meter aufragenden Felsen, der 40m abseits des Pfades auf gleicher Höhe am steil abfallenden Rand des Brohltals liegt. Weiter geht es aber ohne Aussicht bergan. Erst nach weiteren 60 Höhenmetern steht rechts auf einem Felsen eine Bank, die eine willkommene Verschnaufpause und einen herrlichen Blick ins Brohltal bietet. Nach dieser lohnenden Aussicht sind auch die letzten 30 Höhenmeter bald geschafft. Erleichterung bringt dann auch der Hinweis an einem Baum „schlimmer wird’s nimmer“. An der Weinberghütte belohnt uns der tolle Panoramablick für die Strapazen (13,4km, 245m). Hier an der Weinberghütte hat man einige Rebstöcke angepflanzt. Sie erinnern noch an die Weinbautradition im Brohltal, die seit 1200 belegt ist. Wein war bis ins 19.Jh. ein alltägliches Nahrungsmittel. Die Reblaus sorgte dann zu Beginn des 20. Jh. für den Niedergang.

                "Weinberghütte"                             Burgbrohl, vorne Weinreben               Rastplatz Weinberghütte

Weiter geht es nun ohne Anstrengung bequem durch Wald mit einigen Aussichten. Am Ende dieses Pfades erreichen wir eine offene Landschaft mit Blick auf das auf der Höhe liegende Lützingen (14,0km, ). Mit dem Quellenweg wandern wir links weiter und biegen aber schon nach ca 50m hinter der Baumgruppe links ab. Ohne Markierung geht es an dieser entlang bis zum Ende des Feldes (14,2km, 235m). Hier ist geradeaus der Weiterweg in den Busch zugewachsen und nicht zu erkennen. So schlagen wir uns einige Meter durch das Gebüsch und entdecken einen schmalen Pfad auf dem wir nun durch den Wald teilweise steil bergab wandern. Der Wald gibt uns am Ende den Blick frei auf das Brohltal mit unserem Ausgangsort, den wir entlang einer Wiese an der "Wilhelm-Bell-Straße" betreten. Vorbei an der aus dem Jahre 1896 aus Trassbeton erbauten Kaiserhalle, einer einzigartigen mit Schiefer abgedeckten Kuppelhalle, erreichen wir unseren Ausgangspunkt.

        idyllischer Wanderpfad                                 Burgbrohl                                                          Brohltalaue

Beschreibung der Abkürzung bei Auslassen des steilen, anstrengenden Aufstiegs zum Teufelsberg:

Vom Schilderpfahl folgt man der Markierung „Route U“ zunächst 70m links, überquert dort die Straße und folgt den Hinweisen „Lavalummerfeld 0,8km und Brohltalaue 1,6km“. Vorbei an riesigen und mächtigen Trasswänden geht es im Talhang des Brohlbaches aufwärts. Wir kommen in einen Bereich, in dem ein Lavastrom des Lummerfeld-Vulkans im Talhang angeschnitten wird. Dieser hat sich in das damalige Brohltal ergossen, das aber noch nicht so tief war wie heute. Der Pfad stößt auf einen Grundstückszaun und leitet uns rechts hinunter, wo es zwischen Zäunen mit dem rechts weit ausladenden Gelände der Rhodius Mineralquellen zu einer Hauszufahrt geht. Mit der Markierung „Route U“ (0,6km) geht es unterhalb der Apostelkirche auf dem unbefestigten Weg geradeaus Richtung „Brohltalaue“.

                                                         Trasswand                                   "Lavalummerfeld"

Während der Ablagerung des Aschestroms des Laacher-See-Vulkans hat der Brohlbach immer wieder versucht, sich einen Weg durch die  Aschemassen zu bahnen. Während und nach der Eruption gab es gewaltige Unwetter, die durch das Zusammenstoßen der heißen Gassäule mit der Atmosphäre ausgelöst wurden. So führte der Brohlbach große Wassermassen und konnte sich durch die Aschen immer wieder hindurchfressen. Dabei führte er Schutt devonischer Gesteine und Basaltbrocken mit sich. Diese verunreinigten geröllreichen Bachablagerungen fanden beim Trassabbau keine Verwendung und man ließ sie als sog. Sandköpfe stehen. Ein solcher ragt links am Talhang in die Höhe. Auf einem idyllische Pfad erreichen wir die Parkanlage „Brohltalaue Ost „, wo uns noch ein kleiner sprudelnder Geysir erwartet, der wohl Vorbild für die Gestaltung einiger abstrakter Werke in der Parkanlage war. Über eine elegante Fußgängerbrücke erreichen wir wieder unseren Parkplatz.

"Sandköpfchen"

Information: Wanderkarte Nr.10 „Brohltal“ des Eifelvereins, Markierung verschieden, tlw. „Geo Route U“, „Vulkan- und Panoramaweg“, Traumpfad und ohne Markierung
Strecke: 15km Rundwanderung, befestigte und unbefestigte Wege, tlw. Pfade, Abkürzung möglich (14km)
Schwierigkeit: schwer, zwei steile Aufstiege: „zur Schönen Aussicht“ und zur „Weinberghütte“, Auf- und Abstiege: 360m; der Aufstieg „Schöne Aussicht“ kann ausgelassen werden, wenn man von Bad Tönnisstein an der Straße ca 500m entlang bis zum ehemaligen Gasthaus Jägerheim geht. Ohne den steilen Aufstieg zur Weinberghütte folgt man an der Straße der Markierung des „Vulkan- und Panoramaweg“ und dem Hinweis "Brohltalaue" (ca 1.8km).
Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, Gasthaus Jägerheim ist geschlossen, in Burgbrohl z.B. Cafeteria Brohltal Klinik

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