Narzissenroute
Nach den langen Wintermonaten kann man ab Mitte April südlich von Monschau erleben, wie der Frühling erwacht. Wenn das Thermometer steigt und die Sonne ihre wärmenden Strahlen zur Erde schickt, explodieren förmlich innerhalb weniger Tage auf den Wiesen der Täler von Perlen- und Fuhrtsbach die gelben Blüten der Wilden Narzisse und funkeln wie gelbleuchtende Sterne. Gleichzeitig strömen ungezählte Wanderer in diesen Teil der Eifel, um dieses Naturschauspiel mitzuerleben. Um aber diesen Wanderstrom zu reglementieren, hat man einen Rundweg als „Narzissenroute“ markiert, der gleichzeitig als Partnerweg des Eifelsteigs fungiert.
Diese Tour habe ich einmal abgewandert (2011) und möchte sie kurz beschreiben und vorstellen. Startpunkt ist die „Alte Molkerei“ in Höfen. Von den Parkplätzen (540m ü.NN) am Nationalparktor folgen wir dem Logo „Narzissenroute“, wobei dieses eines von vielen Hinweisschildern der hier verlaufenden Wanderwege ist. Von der Höhe wandere ich zunächst durch Wiesengelände bergab. Nach 600m biege ich mit dem Logo und dem Hinweisschild „Perlenbachtalsperre“ rechts ab. Man kann die Tour auch entgegengesetzt laufen und hier dann geradeaus wandern. Durch Wald geht es hinunter an die Ausläufer der Talsperre (0,9km, 478m ü.NN), wo ich links zunächst noch an der Talsperre später am Perlenbach entlang wandere. Vereinzelt entdecke ich schon die ersten Narzissen. Nach 2km erreiche ich eine Straße, wo auch Parkplätze vorhanden sind, die eine Verkürzung der Route möglich machen.
Hauptdarstellerinnen Perlenbachstausee Fuhrts- u. Perlenbach
Biotop "Daverkaul" Perlenbachtal an Höferner Mühle
Die "Narzissenroute" führt mich nun rechts leicht ansteigend mit freiem Gelände auf der rechten Seite weiter. Hier finde ich ein paar größere zusammenhängende Narzissenflächen, die aber noch keine Begeisterungsrufe hervorlocken können. Oben am Waldrand zeigt das Logo nach links. Auf einem Schotterweg mit Fichten rechts und links und vorbei an einer Schutzhütte erreiche ich eine freie Fläche mit einem kleinen Teich (7km, 575m ü.NN, geradeaus Alternativ-Route über Bieley-Felsen). Hier werde ich nach rechts weitergeleitet. Der Weg steigt bis zu einem Wegestern bergan (7.4km, 590m ü.NN), wo es mit einem schönen naturbelassen Weg weiter geradeaus geht. Der Weg wird immer schmaler und geht schließlich in einen bergab führenden Waldpfad über. Auf einer links unterhalb von mir gelegenen Talwiese entdecke ich wieder einmal Narzissen. Ich bin aber viel zu weit weg, um sie richtig zu erkennen. Der Pfad stößt auf den Rand des Perlenbachtales, wo ich dem Logo nach rechts folge und nehme nicht den ins Tal führende Trampelpfad. Die Narzissenroute führt nun wieder bergan und damit, wie ich feststellen muss, leider weiter weg von den Narzissenwiesen unten im Tal. Eigentlich möchte ich auf einer solchen Themen-Route die Hauptdarstellerinnen auch aus der Nähe erleben und nicht durch Baumgeäst tief unten im Tal suchen müssen. Schade, wäre ich nur den Trampelpfad links abgebogen und am Bach entlang gewandert; was soll ich hier oben bei einer Narzissenwanderung. Nach 1,6km stoße ich am Stauwehr der ehemaligen Höfener Mühle auf den Talweg, aber Narzissen sind hier keine mehr. Dann erreiche ich wieder die Fuhrtsbachbrücke (Hölländerhäuschen), wo ich jetzt dem Logo geradeaus folgen muss, denn die andere Richtung zeigt zur Höfener Mühle für diejenigen, die die Route entgegengesetzt gewandert sind oder an der Höfener Mühle geparkt und dort in die Route eingestiegen sind. Es geht noch einmal bergan und anschließend hinab zur Straße. Auf der anderen Seite quere ich ein kleines Seitental des Perlenbaches und wandere dann auf gleicher Höhe bis zu dem Punkt, wo der Kreis der Route sich wieder schließt und zurück zum Parkplatz führt.
Perlenbach an Höfener Mühle Narzissenwiese "Jägersief" Hinweistafel zur Sperrzone
Diese Wegbeschreibung stammt aus dem Jahre 2011. Bei einer Narzissenwanderung 2016, stellte ich dann an den Wegzeichen fest, dass der Verlauf der Narzissen-Route mittlerweile geändert wurde und jetzt meiner Beschreibung der „Alternativ-Route“, außer der Schleife über den Bleley-Felsen, entspricht. Nun ist eine Wegroute markiert, die man gerne weiterempfehlen kann. Wenn das Betreten der Wege auf belgischer Seite nicht gesperrt ist, kann auch die lohnenswerte Schleife von 2Kilometer zur Bleley unternommen werden.
Seit vielen Jahren habe ich bei Wanderungen zur Narzissenblüte, bevor eine Narzissenroute überhaupt markiert war, an Hand der Karte die schönsten Narzissenwiesen erlebt. Höhepunkt und Ziel der Narzissen-Wanderungen war immer der Bieley-Felsen (Felsgruppe aus Devonquarzit ), von wo man einen herrlichen Blick ins Tal und auf die sich dahin schlängelnde Schwalm ( Name des Perlenbachs auf belgischer Seite) hat.
Sicher liegt dieser Landschaftsteil auf belgischem Gebiet und im Außenbezirk des Truppenübungsplatzes Elsenborn und ist daher nicht immer betretbar, aber man kann die Route so wählen, dass das Narzissenvergnügen nicht zu kurz kommt und bei einer Sperrung der belgischen Seite, die sich aber nur auf wenigeTage beschränkt, dann nur der Bieley-Felsen nicht erklommen werden kann.
"Matterhorn" der Eifel Schwalm unterhalb Bieley Grenze "Jägersief"
Narzissenwiese Perlenbachtal Am Perlenbach nicht nur Narzissen
Aus allen Teilen der Republik sowie aus dem benachbarten Ausland kommen die Besucher ins Perlenbachtal, um sich dieses seltene Naturschauspiel nicht entgehen zu lassen. In Deutschland ist es beinahe einmalig, nur im Hunsrück gibt es noch ähnlich viele Narzissen. Auch Claudia und Rainer, extra aus dem Schwarzwald für dieses Schauspiel angereist, waren begeistert von dieser Blütenpracht. Wie sie die Tour erlebt und empfunden haben kann auf ihrer Webseite nachgesehen werden. http://www.rainerundclaudia.de/artikel/die-narzissenroute-im-perlenbachtal-variante/
Information: Wanderkarte Nr.3 „Monschauer Land-Rurseengebiet“ des Eifelvereins; Freizeitkarte 1:50000 Landesvermessungsamt NRW; Flyer Wanderwege zu den Narzissen: Monschau-Touristik www.monschau.de/service
Nähere Informationen zu Narzissen u. Perlmuscheln ; https://www.youtube.com/watch?
Mittlerweile (2016) sind die Parkplätze an der „Alten Molkerei“ kostenpflichtig, Tagesgebühr 5€.
Bei aufgeklappten Warntafeln ist das Betreten der belgischen Seite strengsten untersagt. Kontrollen werden durchgeführt.
GPX-Track (speichern unter)
Video
Durch Fuhrts- und Perlenbachtal von Alzen
Ein weiterer beliebter Ausgangspunkt für eine Narzissenwanderung ist der südlich von Höfen liegende Ortsteil Alzen. Hier oben fallen besonders die typischen Rotbuchen-Hecken auf, die zum Teil beachtliche Ausmaße von bis zu 9m Meter Höhe erreichen. Am Ende der Dorfstraße „Zum Brüchelchen“ liegt der Wanderparkplatz (575m), wo wir unsere Narzissenwanderung starten. Zunächst wandern wir am Ende des Parkplatzes nicht rechts der Markierung (Narzissenroute 0,8km) folgend, sondern durch Wiesengelände geradeaus. Es ist eine kleine Tourenschleife, die wir wählen, um somit landschaftlich ein idyllisches und ruhiges Tälchen zu erleben, bevor wir in den Narzissentrubel eintauchen. Der Blick geht rechts über das Fuhrtsbachtal zum Höhenrücken der „Dicke Hecke“, den wir später noch queren werden. Der Weg senkt sich am „Frammeweiher durch eine kleine Mulde“. Hier wandern wir rechts hinunter in ein friedliches und beschauliches Tälchen. Vor einer Brücke (1,1km, 565m) biegt unser Wanderweg (hier mit 61 markiert) rechts ab. Vogelgezwitscher und Bachrauschen begleiten uns auf dem sonnigen Weg in das Fuhrtsbachtal. Zwischen Erlen und Birken erspähen wir in Bachnähe die ersten Narzissen. Der Weg endet am Talboden an einem ehemaligen Westwallbunker (2,1km, 515m).
Blick über das Fuhrtsbachtal idyllischer Wanderweg Sprengbunker
Der Westwall war entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches (bei den Alliierten auch unter dem Namen Siegfried-Linie bekannt), ein ca. 630 km langes militärisches Verteidigungssystem, das aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren bestand. Er verlief von Kleve an der niederländischen Grenze bis an die Schweizer Grenze. Nach dem Krieg wurde dieser Bunker noch lange Jahre zum Sprengen von Munition genutzt.
Kiefernhain am Wegesrand Schutzunterstand "Oberer Weg" Narzissen im Fels
Nach der Karte und den Grenzsteinen zu urteilen liegt der Bach auf deutschem Gebiet und so bleiben wir bei einer Sperrung des militärischen Geländes noch auf dieser Seite und wandern auf dem vorhandenen Pfad bachabwärts bis zur nächsten Sperrtafel und überqueren hier den Bach und gelangen wieder auf den Schotterweg auf dem wir talwärts den „Oberen Steg“ erreichen (6,8km, 515m). Hier wird in der neu gebauten Unterstandshütte gerne eine Rast eingelegt und da die meisten Narzissenwanderer sich im Perlenbachtal „tummeln“, ist diese auch meist besetzt. Wir folgen nun beruhigt talwärts der markierten Narzissenroute entlang einiger Narzissenwiesen. Diese enden dann als das Tal enger wird und die Fichten sich bis an den Bachrand vorschieben.
Hinter der Brücke „Holländerhäuschen“ (10,4km, 480m) biegen wir dann rechts von der oben beschriebenen Route ab und folgen dort dem Fußpfad, der weiterhin mit dem Logo der „Narzissenroute markiert ist. Entlang des Fuhrtsbaches führt dieser naturbelassene Pfad, der an manchen Stellen etwas matschig ist, talaufwärts. In einem steilen Hangstück ist eine kleine Kraxelei notwendig, die wir aber mit etwas Vorsicht und Geschick meistern. Bachrauschen und Vogelgezwitscher begleiten uns auf diesem idyllischen Weg. Gelegentlich ist das Geplauder von Wanderer auf der gegenüberliegenden Bachseite zu hören, die auf einem breiten Schotterweg unterwegs sind. Nach einem Linksbogen stoßen wir auf einen Asphaltweg mit einer Schranke, die wir links liegen lassen und 70m bergab gehen. Hier verlassen wir die Narzissenroute und folgen links dem Logo einer Narzissenblüte, das uns hinauf und zurück zum Parkplatz führt.
Information: siehe oben
Streckenlänge: 12,6km, zusätzliche Schleife bei freiem Zutritt über Bieley 14,6km
Einkehrmöglichkeit: in Alzen Rest. „Zaunkönig“ aber nur sonntags ab 12 Uhr geöffnet bzw. mittags, montags geschlossen
GPX Track:
Video
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