Dreiborner Runde 

aussichtsreiche Wanderung

Herrliche Panoramablicke ins Eifeler Land und in den Nationalpark Eifel werden dem Wanderer an zahlreichen Stellen bei einer Tour rund um den Ort Dreiborn geboten. Dreiborn wurde schon im 14. Jh. geschichtlich erwähnt. Aber schon an der hier oben verlaufenden alten Römerstraße zwischen Köln und Reims entstand mit der Zeit dieser Ort.

          Dreiborn                                                  Dreiborner Höhe                                            Waldweg

Dreiborn liegt genau auf der Wasserscheide zwischen Rur und Olef. Um das Dorf herum befanden sich Sümpfe, so am Katzenpool, am Beerebroich und auf der Thol, daher auch der Name Dreiborn, „drei Quellen“. Der Wasserreichtum führte dann auch zur Niederlassung einiger Höfe . 

Am Ende der Straße „Thol“ liegt der Parkplatz „Dreiborner Hochfläche“, dort starten wir unsere Wanderung. Direkt hinter dem Rastplatz führt ein dunkler tunnelförmiger Waldpfad parallel zu der alten Panzerstraße des ehemaligen Truppenübungsplatzes. Der Pfad führt dann über Treppen in ein kleines Tälchen, in das sich der Mückenbach, bzw. ursprünglich Muckenbach duckt. Sein Quellbereich liegt etwas oberhalb. Muck ist ein geheimnisumwobenes Uraltwort. Etwas Geheimnisvolles und Mystisches hat auch der weitere dunkle Pfad, der an einem Weg endet auf der wir bis zur Straße wandern. Dort geht es 60m rechts dann links weiter. Die L207 wird gequert und wir folgen dem Wegweiser „Berescheid“. Versteckt liegt das kleine Örtchen vor uns im Tal. Wir biegen nach 250m links in einen Panoramaweg ein, der uns auch bald zu einem Eifelblick führt. Zwei Liegen laden zu einer gemütlichen Rast ein, diese Landschaft zu genießen.
Weit reicht der Blick in südöstliche Richtung bis hin zu den Kuppen der Vulkaneifel. Bei guten Sichtverhältnissen zeigt sich am Horizont sogar die „Hohe Acht“.

    Mückenbach Quellweiher                           Rastplatz "Eifelblick"                     Eifelblick zur "Hohen Acht"

 Vorbei am Sportplatz geht es auch nach Überquerung der „Burgstraße“ geradeaus. Der Weg führt uns zur L207 und dem gegenüberliegenden Parkplatz „Dreiborner Burg“. Informationstafeln geben einen Einblick in die Geschichte der Burg, die leider hinter einer Baumkulisse versteckt liegt. Sie ist nur von der Zufahrt der Landstraße einsehbar. Sie ist die höchstgelegene Wasserburg des Rheinlandes. Sie erlebte eine wechselvolle Geschichte, sowohl Glanzzeiten als auch Verwüstungen. Heute sind nur noch einige wenige imposante Gebäudeteile und Burgtürme erhalten. Ihre einzigartige Lage und ihr Erscheinungsbild machen sie aber auch als Drehort für Film und Fernsehen interessant.

Das Markierungszeichen „34“ (Dorfrundgang) zeigt uns den weiteren Weg. Vorbei an einem Regenrückhaltebecken gab es an der „Pööl“, wie dieser Landstrich bezeichnet wurde, im ausklingenden Mittelalter den Gemeindesumpf, wo das Vieh getränkt werden konnte. Heute entwässert der „Helingsbach“ das Gelände. 

               Dreiborner Burg                             "alte Hill" ehem. Römerstraße          Brücke über den "Helingsbach"

Mit der „Wollseifener Straße“ lassen wir den Ort hinter uns und wandern hier auf der ehemaligen Römerstraße, die bei den Einheimischen auch „alte Hill“ (alter Hohlweg) genannt wurde. Diese Bezeichnung kann man auch voll akzeptieren. Heute ist er ein beschaulicher zwischen Böschungen und alten Bäumen verlaufender Weg. Eine in der Neuzeit für militärische Übungszwecke erbaute Panzerstraße wird gequert. Es geht leicht bergab und vorbei an den ersten Ginsterbüschen blicken wir über das Tal des „Helingsbach“ auf den gegenüberliegenden gelb leuchten Ginsterhang. Vor uns liegt dann eine 30m lange Brücke über den „Helingsbach“. Die Militärs hatten das teils steil abfallende Bachtal verrohrt und darüber einen Damm für die Panzer errichtet. Jetzt nach der Renaturierung kann auch wieder Groppe und Co ungehindert bachaufwärts wandern.

     Biotop am Wegesrand                            Schafbeobachtung                                    Wandergruppe

 Wir bleiben aber auf dieser Talseite und wandern ca 50m vor der Brücke auf einem herrlichen, idyllischen Pfad. Es ist eine kleine Hangstufe auf der wir uns bewegen und dass Dreiborn auf einer wasserreichen Höhe liegt ist auch hier immer wieder an den kleinen Feuchtbiotopen zu erkennen. Trotz wochenlanger Trockenheit finden sich unterwegs kleine Tümpel. Dieser naturnahe Pfad führt schließlich wieder auf die Höhe mit weitem Blick über die gelb leuchtenden Ginsterbestände. 

Dabei erhält eine Schafherde die meiste Aufmerksamkeit. Sie sind heute die Rasenmäher auf der Dreiborner Höhe und halten die Offenlandschaft frei von Bewuchs, so dass auch weiterhin solche weite Panoramabilder von einer Steppen- und Graslandschaft gemacht werden können.

      Hirschbeobachtungtribüne                         Blau statt Gelb                                       Mückenbachtal

 Wir wandern noch leicht bergan bis zum Waldrand und dort auf dem Weg rechts weiter. Die Aussicht ist phantastisch. Am nächsten Weg erreichen wir über die Panzerstraße die Rothirsch-Aussichtsempore, wo eine Rast gemacht wird. Wer sein Fernglas dabei hat kann mit etwas Glück auch Rehe in der weiten Landschaft beobachten. Nach der Pause geht es wieder zurück und weiter am Waldrand und auf romantischen Waldpfad bis zur offenen Landschaft. Außer Ginster nichts gewesen, kann man nicht sagen, denn auf der Höhe entdecken wir rechts eine kleine Lupinenansammlung, die eine neue Farbe ins Spiel bringt. 

Weit weg von Verkehrslärm und der Hektik des Alltags kann der Wanderer heute die Landschaft weitestgehend noch als eine alte Kulturlandschaft erleben. Zwischen dem Ende des Zweiten Weltkrieges und 2005 war dies nicht möglich. Der größte Teil der Hochfläche wurde Truppenübungsplatz und war nicht zugänglich. Als das Militär 2005 abzog, wurde sie ein Teil des neu gegründeten Nationalparks Eifel.
Der weitere Weg führt nun leicht bergab und stößt erneut auf den Mückenbach, Die Furt wird hier mit Trittsteinen überquert. Der Pfad führt uns hinauf auf die Höhe. Der Wegweiser „Erkensruhr“ zeigt uns die Wanderrichtung an. Ein großartiger Panoramablick über eine einzigartige Prärielandschaft und einem zurzeit leuchtend gelben Blütenmeer schweift über die Täler von Erkensruhr und Rur bis zu den Orten Kesternich, Strauch und Steckenborn.

      Ginster so weit man schaut                                     Eifelgold                                              Bläuling

 Auf breiten Weg wandern wir jetzt zwischen dem Eifelgold, wie der Ginster hier auch genannt wird, auf den vor uns wenige Meter sich aus der Hochebene erhebenden „Müsauelsberg“ zu. Dazu wählen wir an einer Wegegabelung den linken Weg. Es ist traumhaft, so weit man auch schaut, inmitten einer gelb blühenden Landschaft zu stehen. Dutzendweise flattern Schmetterlinge umher und ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Meist sind es kleine Bläulinge und Aurorafalter. Auch vereinzelt ist der gelbe Fleckenspanner zu entdecken. Die scheuen Tiere lassen sich aber selten fotografieren. Still ist es und nur das Zwitschern der Lerchen hoch oben über uns ist zu hören. 

Hinter der nächsten Wegekreuzung mit Info-Tafel wenden wir uns nach rechts und finden dort eine Bank mit zwei rechts und links querliegenden Baumstämmen, die mit einem weiten Blick zum gegenüberliegenden Talhang zu einer Rast einladen. Gleichzeitig finden wir hier die Station 8 (Ruhezeit) des „Schöpfungspfades“, dessen Slogan lautet „Dem Leben auf der Spur“. Zehn Stationen mit literarischen Texten sowie Weisheiten der Bibel laden auf diesem Weg zum Innehalten und Nachdenken ein.

   Rastplatz am "Schöpfungspfad"         Blick über das Wüstebachtal                Ginster weit und breit

Nach einer genießerischen Pause wandern wir vorbei an der Infotafel und am Rande der Hochfläche entlang mit einem mehr oder weniger Auf und Ab. Wir sind ganz in den Händen dieses einmaligen Naturschauspiels. Dreiborn ist jetzt wieder unser Ziel. Dazu müssen wir aber noch einige Höhenmeter überwinden, die in einem wahren Goldrausch ein Leichtes sind. Goldgelb leuchtender Ginster wohin man auch schaut.

Dreiborner Höhe im Goldrausch

Das ist wohl die berühmteste Pflanze der Eifel, das Eifelgold, das wir heute erlebt haben. Eine öde Steppenlandschaft hat der Ginster in ein funkelndes goldgelbes Blütenmeer verwandelt.

Information:  Wanderkarte 50 des Eifelvereins „Nationalpark-Karte“, Auf der Höhe kann es bei Sonnenschein sehr heiß werden, daher genügend Getränke und Sonnenschutz mitnehmen. Fernglas empfehlenswert
Streckenlänge: ca. 13 km, auf der Südostseite von Dreiborn Asphaltwege sonst naturbelassene und unbefestigte Wege;
Schwierigkeit: leichte Wanderung, moderates bergauf und bergab; Auf- und Abstiege 190m
Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, in Dreiborn


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Video: Dreiborner Runde


Karte




Tourenübersicht Nationalpark


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