Rund um die Dreilägerbachtalsperre

 

In der Nordeifel bei Roetgen wurde in den Jahren 1909 bis 1911 die Dreilägerbach-Talsperre errichtet. Der Stausee hinter der 38 Meter hohen und 240 Meter langen Staumauer hat ein Fassungsvermögen von 4,25 Millionen Kubikmetern.

 Am Fuß der Staumauer befindet sich eine Wasseraufbereitungsanlage, die das Wasser aus dem Talsperrensystem der Nordeifel entnimmt. Von hier wird neben einem Großteil der Stadt Aachen und der Städteregion auch ein Teil des Kreises Heinsberg und die niederländischen Städte Vaals und Kerkrade mit Trinkwasser versorgt.

Um die Wasserversorgung zu sichern, ist die Dreilägerbachtalsperre über den Kallstollen mit der Kalltalsperre und über den Heinrich-Geis-Stollen weiter mit dem Obersee der Rurtalsperre verbunden.
Zusätzlich zum Dreilägerbach erhält die Talsperre Zufluss aus den künstlich angelegten Schleebach- und Hasselbachgraben.
Eine reizvolle Wanderung führt um die Trinkwassertalsperre und durch das Wassereinzugsgebiet.

           Wasserwerk Roetgen                                      Vichtbach                                                Wanderweg

 Startpunkt ist der Parkplatz am Wasserwerk. Die Markierung der „Struffelroute“, ein zehn Kilometer langer Partnerweg des Eifelsteigs wird uns größtenteils den Weg zeigen. 

Wir gehen Richtung L238 und biegen vor der Brücke in den um die Wasserwerksgebäude führenden breiten Weg ein. Es ist gleichzeitig der Eifelsteig und die „Struffeltroute“. Diese biegt aber schon bald links ab, da wir aber unsere Wanderung noch um einige Kilometer ausdehnen möchten, folgen wir zunächst noch dem „Eifelsteig“. Mit der Markierung „Eifelsteig“ und „ A1“ steigen wir weiter geradeaus bergan und verlassen an der nächsten Linkskurve den Eifelsteig und wandern weiter mit „A1“.am dem Zaun entlang. Am Ende des Zauns führt ein Schotterweg rechts hinunter an den Vichtbach. Den begleiten wir nun in seinem malerischen Tal bis zu einem Holzsteg. Hier geht es mit der Markierung „A1“ auf der anderen Bachseite weiter talwärts. Es ist zunächst ein steiniger und schmaler Fußpfad, der im weiteren Verlauf breiter wird. Zwischen unserem Wanderweg und dem Bach breitet sich eine kleine Talaue aus, die dann mit einer Wiese endet und der Bach wieder unmittelbar am Böschungsfuß des Weges verläuft. Auf bequemen Weg erreichen wir die Straße nach Rott. Auf der anderen Straßenseite betreten wir ohne Markierung den Jugendzeltplatz und verlassen vorbei an einem Wohnwagen diesen am Ende wieder. An einer Brücke treffen wir  wieder auf den „Eifelsteig“. Mit diesem und dem „Matthiasweg“ zeigt der Wegweiser mit „Struffelt, 2,0km“ unser nächstes Ziel an. Hinauf führt uns die Markierung zu einer Straße und weiter geradeaus leicht ansteigend durch einen ansehnlichen Fichtenwald. Der Pfad ist mit Wurzeln übersät und kaum zu erkennen, daher immer auf die Markierung achten. Mit einem Linksbogen erreichen wir die Höhe und gelangen zur L238 (3,2km, 370m). Es geht geradeaus auf einem breiten Forstweg nun leicht ansteigend. An einer Wegekreuzung verlassen wir den „Eifelsteig“ und wandern rechts 600m auf dem ebenen Forstweg mit einem herrlich freien Blick über den „Struffelt“ bis zu Informationstafeln. Diese informieren über das Naturschutzgebiet.

Der "Struffelt" eine faszinierende Heide- und Moorlandschaft

Der Struffelt ist ein Naturschutzgebiet aus Heide und Moorlandschaft und gehört zum Naturpark Hohes Venn. Namensgebend ist der Struffelkopf (450m ü.NN) mit sehr nährstoffarmen Lehmböden
Ein Holzsteg, zum Schutz für die Flora und trockene Füße für den Wanderer, führt uns anschließend in das weitläufige Heidegebiet des  Struffelkopfes, in dem nur Birken und einzelne Fichten den Blick unterbrechen. Bevor wir nach 400m auf einen querlaufenden Steg stoßen, gibt ein kleiner Moortümpel ein wunderschönes Fotomotiv. Den anschließenden Steg, wieder Eifelsteig, gehen wir links weiter, verlassen ihn aber an dem breiten Forstweg nach rechts und folgen hier dem „Matthiasweg“. Gegenüber liegt ein herrlicher Rastplatz, sogar mit Liegen.

Biotop am Wegesrand

Ein Wegweiser zum „Vorbecken Dreilägerbachtalsperre 1,6km“ zeigt uns das neue Ziel an. Der Weg führt leicht bergab und ermöglicht einen weiten Blick auf die Eifelberge vor uns und rechts über den Struffelt. Ein Fichtenwald schließt sich rechterhand an. Dafür weitet sich links das Gelände und öffnet eine kleine Vennfläche, die am Ende ein herrliches Biotop präsentiert. Hier lohnt es sich eine Weile zu verbringen und dieses Idyll zu genießen, aber nur eine wacklige Bank bietet dazu eine Sitzgelegenheit.
Weiter wandern wir durch den Wald bis zur K24 und dort links bis zu einer Brücke über den Hasselbachgraben (7,9km), ein künstlich angelegter Graben, um die Dreilägerbachtalsperre mit weiterem Wasser zu versorgen. Mit „Matthiasweg“, Struffelroute“ und „A2“ erreichen wir nach 200m die einzige Aussicht mit einem Blick über die Dreilägerbachtalsperre bis hin zur Staumauer.

         Dreilägerbachtalsperre                         Furt am Dreilägerbach                   Steg über den Dreilägerbach

Das enge Tal des Dreilägerbachs eignete sich hervorragend zum Bau einer Talsperre. Ein großer Nachteil war jedoch das geringe natürliche Einzugsgebiet, was zu einer langen Fülldauer führte. Man versuchte daher das dringend benötigte Rohwasser aus anderen Einzugsbereichen heranzuführen. So wurden 1920 zwei künstliche Hanggräben angelegt, der Hasselbachgraben (7,9km) und der Schleebachgraben (3,2km), den wir später noch entlang wandern werden.
Vor uns kommt nun die Mauer des Vorbeckens in Sicht. Nach der Überquerung folgen wir links den bekannten Markierungen bis zu einer Furt des Dreilägerbachs. Mutige können versuchen über Steine hinüber zu balancieren. Wer sicher trockenen Fußes das andere Ufer erreichen möchte, wendet sich links dem Häuschen zu, wo eine Fußgängerbrücke das Problem löst. Ein Schilderpfahl zeigt rechts unseren Weiterweg zum „Schleebachgraben 1,5km“. Zu den bekannten Markieren kommt hier noch der „Kall-Rur-Panorama-Route dazu. Wir folgen dem herrlichen Tal des Dreilägerbachs stetig leicht bergan bis wir nach ca 1km rechts unten eine Fußgängerbrücke über den Bach sehen. Ein schmaler Pfad führt hinunter und mit den Markierungen wandern wir rechts an dem Schleebach 1,7km entlang.
Der teils steinige und mit Wurzeln versehene Pfad endet für uns an einer eisernen Fußgängerbrücke, wo auf der anderen Seite eine Infotafel und eine Bank warten. Infotafeln zur Natur und Tierwelt begleiten uns beim Weitergehen. Nach 400m steht eine Infotafel rechts hinter einem Holzsteg. Hier führt die „Struffelroute“ weiter bis zu einem Forstweg. Abgebrochene und entwurzelte Bäume sind die Folgen eines Tornados, der im April 2019 hier seine Spur hinterließ Über den Forstweg erreichen wir nach 200m links das Naturdenkmal „Rakesch“, wo eine beeindruckende Gruppe alter Buchen und Eichen stehen und ein Rastplatz mit Schutzhütte sich befindet.

  entlang des "Schleebachgrabens"                     Wurzelpfad                                                Tornadospuren

Nach der Überlieferung war hier schon immer ein alter Versammlungsplatz, In der Mundart steht „Eesch“ für Eiche und „Rack“ ist gleichbedeutend mit karg. So waren auf dem kargen Boden in diesem Gebiet keine großen Erträge zu erzielen. Davon leitet sich wahrscheinlich der Name ab.https://strato-editor.com/.cm4all/widgetres.php/com.cm4all.wdn.PhotoGallery/images/thumbnail-gallery.png
Weiter folgen wir dem Hinweis „Schwarzwildgehege 0,5km“. Hinter der nächsten Wegekreuzung liegt rechts eine freie Fläche, die Rakkesch-Wiesen. Nach Überquerung eines Baches stehen wir vor dem Tor des Waldkindergartens. Auch hier ist eine Rast möglich. Der Weiterweg mit den Markierungen „Struffelt“ und „Kall-Rur-Panorama-Route“ führt vor dem Tor rechts auf einem Wurzelweg weiter. Steil führt nun der Waldpfad um das Gelände des Wildgeheges hinunter an den Schlehbach. Den begleiten wir bachabwärts und erreichen bald die ersten Gebäude von Roetgen. Vorbei am Parkplatz „Kuhberg“ führt uns die Straße zur L238, die wir links bis zum Abzweig „Rote Gasse“ gehen und mit den bekannten Markierungen in diese einbiegen. Am letzten Haus endet der Asphalt und es geht hinunter zum „Grölisbach“. Vorher überqueren wir noch die Zufahrt zur Kläranlage. Hinter dem Bach stoßen wir wieder auf die L238. Links ist in der Wiese noch ein Stück vom Westwall zu sehen.

     Naturdenkmal "Rakesch"                     "Grölisbach"                                            "Westwall"

Die Panzersperre gehört zu einer Ausbauphase des Westwalls von1939. Die etwa 100m lange, fünfzügige Panzersperre sollte die Talenge des Grölisbaches mit der von Roetgen nach Norden führenden Straße absperren. Das in Ost-West-Richtung verlaufende Bauwerk durchzieht das Wiesengelände westlich der Straße, überquert das Grölisbach und endet im Wald. Der Straßendurchlass konnte mit Drehschranken geschlossen werden. Auf der östlichen Straßenseite ist eine Mauer mit zum Hang hin abknickendem Verlauf erhalten. Durch diese war das Schussfeld für einen Maschinengewehrbunker frei, der 70m südöstlich der Schranke lag. Er sollte die Sperre gegen Sprengtrupps sichern.
Es ist die einzige erhaltene Anlage in NRW die einen Bach überquert.
Der Pfad führt noch einmal über den „Grölisbach“ und hinauf zum Eifelsteig und unserem Hinweg.

Da unterwegs die Talsperre in ihrer Größe nur ein einziges Mal zu sehen war, ist am Ende der Wanderung noch der Blick von der Aussichtsplattform oberhalb der Staumauer zu empfehlen. Dazu folgen wir von der L238 den Serpentinen der Struffelroute hinauf zur K28, wo es rechterhand zur Aussicht geht.
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Information: Wanderkarte Nr. 2 „Rureifel“ des Eifelvereins; im Frühjahr und Herbst ist die schönste Zeit, wenn der „Struffelt“ und die Bäume ihre Herbstfarben präsentieren.
Streckenlänge: 15km, Alternative nur Struffelroute 10km
Schwierigkeit: gering, Auf- und Abstiege 270m
Einkehrmöglichkeit: in Roetgen

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Tourenübersicht Monschauer Land

Dreilägerbach Staumauer

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