Rurtal - Panorama
Immer der Sonne entgegen
Die Rureifel ist weniger ein Bergland als eine zerschnittene Hochfläche. Das alte, während des Karbons aufgefaltete Gebirge, war in der Kreide und Tertiärzeit vollends zu einer reliefarmen Verebnung geworden. Als sich dann in der Folgezeit das gesamte Rheinische Schiefergebirge hob, schnitten die bis dahin gebildeten Fluss-Systeme sich bis zu 200m in den Untergrund ein und haben die heute an den Talhängen rechts der Rur widerstandsfähigeren Buntsandsteinfelsen modelliert, die sich zu einem prägenden Landschaftselement von seltener Schönheit entwickelt haben.
Buntsandsteinfelsen
Die Felsen werden uns auf der heutigen Wanderung begleiten. Die Wanderstrecke verläuft durch das mäandrierende Tal der Rur in einem leichten wellenförmigen Auf und Ab von Zerkall nach Heimbach. Angelehnt an den linksseitigen Berghängen des Rurtales bieten sich meist freie Aussichten und bei Sonnenschein werden wir vorwiegend der Sonne entgegen wandern und von ihr reichlich verwöhnt. Als Panoramaweg kann man diesen Weg bezeichnen.
Auf hohem Fels: Burg Nideggen Blick ruraufwärts blühende Obstwiese
An der Rur breitet sich ein flächengroßer Campingplatz aus, von denen wir im weiteren Verlauf der Wanderung noch einige zu sehen bekommen. Nach Überquerung der L246 (2,2km, 225m) liegt eine kleine Schutzhütte am Wegesrand. Mit einem weit ausholenden Halbbogen durchwandern wir die freie Feld- und Wiesenflur bis zu einem Asphaltweg (3,1km, 192m), wo wir uns mit der „57“ nach rechts wenden. Hinter dem Forsthaus Hetzingen (3,8km, 210m) wandern wir links mit „57“ und dem Hinweis „Abenden 2km“ am Fuße des „Rossberg“ weiter. Nach einer kurzen Waldpassage weitet sich der Blick wieder. Von einer Bank genießen wir zum letzten Mal das Burgpanorama bevor dieses hinter dem nächsten Berg unseren Blicken entschwindet.
Abstieg zur Rur Rastplatz an der Rur Ruridylle
Während der Flusslauf anderenorts durch den Bau von Talsperren und Staubecken gezähmt ist, bahnt sich die Rur zwischen den Staubecken Heimbach und Obermaubach noch heute als temperamentvoller Mittelgebirgsfluss ihren Weg durch das Rurtal und ist eine beliebte Kanuwanderstrecke. Dort wo die galerieartigen Ufergehölzbestände in großflächige Weichholzauenwälder übergehen, lässt sich erahnen, wie die Talauen einst ausgesehen haben, bevor die Auenwälder gerodet und durch Wiesen zur Heugewinnung ersetzt wurden.
Der weitere Weg verläuft entlang dem Waldrand mit Blick über die Rurwiesen nach Blens. Über den Ort hinweg sehen wir an der anderen Talseite wieder imposante steil abfallende Buntsandsteinfelsen. Am Friedhof (8,5km, 204m) erreichen wir den Ort, den wir aber links liegen lassen und weiter mit den bekannten Wegzeichen rechts der „Odenbachstraße“ folgen. Nach 100m biegen wir vor einem Parkplatz links ab. Mit dem Weg gewinnen wir einige Höhenmeter und es bietet sich ein wundervolles Rurtalpanorama mit dem Ort und den dahinter steil aufragenden Felsen der „Juffersley“ mit dem Gipfelkreuz und der längsten Felswand der Nordeifel, der „Breidelsley“.
Blenser Buntsandsteinfelsen
Wegen der Nistplätze von Wanderfalke und Uhu sind die Buntsandsteinfelsen als „Vogelfreistätte“ unter Naturschutz gestellt worden. Auch der Autofahrer wird auf der Talstraße durch eine Geschwindigkeitsbegrenzung zum Schutz der Tiere aufgefordert.
Als „Klimainseln“ in der ansonsten vom Westwind und damit vom Atlantik klimatisch bestimmten Rureifel bieten die südexponierten, von der Sonne aufgeheizten Felswände auch mediterranen Arten wie Mauereidechse und Steppengrashüpfer ein Zuhause.
"Jufferley" Panorama - Sonnenbank Sonnenpfad
Am Waldrand haben wir das Ende der Steigung erreicht und von einer Schutzhütte (9,1km, 240m) bietet sich nun ein Blick ruraufwärts. 100m weiter lädt eine Bank zum Sonnen und relaxen ein. Bergab führt der Pfad mit steil abfallendem Hang zur Rur bis zu einem Weg (9,4km, 225m). Hier zweigen „Josef-Schramm-Weg“ und „Buntsandsteinroute“ links ab Richtung Hausen, wo beide auf der anderen Rurseite nach Heimbach führen. Auch in Hausen (noch 1,5km) könnte man die Wanderung beenden und mit dem Zug zurückfahren.
Aurorafalter Blick nach Hausen Tour - Finale
Wir bleiben auf dieser Seite und wandern rechts leicht ansteigend weiter. Im Frühjahr erfreut das frisch aufgehende Grün den Wanderer. Nach 800m fällt der Weg und hinter einer Wegschleife wandern wir wieder ca. 200m abwärts bis zu einer Wegegabelung und nehmen den nach „Hasenfeld 1,4km“ führenden Weg (10,6km, 260m). Er verläuft noch auf der Höhe zu einem hinter einer Schranke liegenden Aussichtspunkt. Weiter geht es auf einem bequemen Weg. Es könnte ein wirklicher Genießer- und Panoramaweg sein, wenn von den in regelmäßigen Abständen stehenden Bänke freie Sichten vorhanden wären. Aber diese sind leider mittlerweile fast zugewachsen oder gar nicht mehr vorhanden. In Hasenfeld endet der Weg an einem Wendeplatz. Die Straße „in den Wingerten“ führt uns 50m bergab. Hier stoßen wir wieder auf den Wildnis-Trail und folgen seinem Wegzeichen über den „Aachener Weg“ nach Heimbach. An einem Marienbildstock endet der Asphalt und ein Stück weiter an dem letzten Haus geht der Weg in einen Pfad über. An einem Wege-T mit einem kleinen Brunnen geht es weiter links abwärts bis kurz vor der L218. Hier folgen wir dem Pfad, der durch eine wildromantische kleine Schlucht führt. Am Ende erreichen wir einen Parkplatz und den Rurradweg, den wir nun rechts nach Heimbach, unserem Endziel, wandern. Nach einem Besuch in der kleinsten Stadt von NRW und einem Genuss für Laib und Seele fahren wir mit dem Rurtalbahn nach Zerkall zurück.
Nationalpark-Tor Heimbach
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