Felsensteig Teil 2
Wir starten unsere Wanderung am Sportplatz in Nideggen-Rath. Bei klarer Sicht bekommt man von hier einen herrlichen Weitblick über das Dürener Land bis hin zur Kölner Bucht. Wir wandern aber in die andere Richtung und queren an der Ausfahrt vom Parkplatz die Straße und laufen gegenüber „Im stillen Winkel“ in den Wald. Dort biegen wir schon nach 50m links in den Waldpfad Richtung „Hinkelsteine“ ein, diese werden wir aber erst beim Rückweg passieren. Am nächsten Querweg (Nideggen Nord 317m) finden wir einen Schilderpfahl mit etlichen Wegzeichen, von denen „Kickley 0,8km“, unser erstes Ziel jetzt ist. Markiert ist der Weg mit dem Logo der „Buntsandsteinroute“, der wir nach 220m rechts mit einem Pfad folgen. Es ist ein schöner angenehmer durch einen herrlichen Mischwald führender Pfad
erste Aussicht Felsen am Wegesrand Felsen an der "Kickley"
Einen links zu einem Felsen hinunter führenden Trampelpfad lassen wir außer Acht, denn Aussichten werden wir noch genügend erleben. Im rechten Hang liegen vereinzelt mächtige Felsen, es sind Trümmerreste von Felsen, die am Rande des Rurtales durch Erosion zerbrochen sind. Auch Felsen und Steine unterliegen einer Vergänglichkeit, nur in für uns unvorstellbaren Zeiträumen. So gibt es auch in der Gegenwart immer wieder Felsstürze. 2013 ist an der Vogelwand im Bereich Effels ein großer Teil des Felsens ausgebrochen und gegen die angrenzende Felswand gerutscht. Kleinere sind den Hang hinunter gerollt. Auch unser Pfad führt zwischen herabgestürzten Felsblöcken entlang. Von einer Bank erleben wir den ersten aussichtsreichen Blick ins Rurtal mit Zerkall und auf der Höhe Ortsteile von Schmidt sowie rechts der Burgberg bei Bergstein. Auf und nieder führt der Pfad wellenförmig durch den Hang. Spitzwinklig geht es dann mit der „Buntsandsteinroute“ bergan und weiter mit einer Linksserpentine über Treppenstufen hinauf zum Rastplatz der „Kickley“ Mit einer kleinen Pause genießen wir diese herrliche Aussicht.
Blick vom "Rather Felsen" Felsen "Einsiedlerklamm" Kuhkopf-Hütte
Wieder zurück folgen wir weiter der Buntsandsteinroute und erreichen nach ca. 400m einen Forstweg mit einem Rastplatz (362m). Weiter auf dem Pfad gegenüber mit dem Zeichen „17“ (Mausauel) treffen wir an einer Schutzhütte einen weiteren Forstweg. Verlassen diesen aber schon nach wenigen Metern links mit dem Hinweis „Eifelblick“ und „23“ (Kuhkopfsteig). Es geht 500m über eine Hochfläche mit herrlichem Mischwald, wobei die Kiefern jetzt überwiegen. Wir folgen einen links abzweigenden Weg ohne Markierung und erreichen auch über diesen den Eifelblick „Kuhkopf“ (392m). Er bietet in südwest- bis nordwestlicher Richtung einen Fernblick über die Hochfläche der Rureifel und den Hürtgenwald bis hin zum Hohen Venn.
Kuhkopf - Aussicht
Nach einer Rast verlassen wir mit der Schutzhütte im Rücken diesen herrlichen Platz und stoßen auf einen Forstweg und wandern dort links weiter (17). Leicht abwärts führt der angenehme Weg vorbei am „Gespaltenen Stein“, einem Felsen unterhalb der Mausauel.
gespaltener Stein
Die horizontalen Schichtungen im Gestein weisen auf die Entstehung des Buntsandsteins vor 200 Millionen Jahren hin. Seit einer Gebirgsfaltung vor 350 Mio Jahren unterlag die Eifel der Abtragung bis nur noch ein weitgehend flacher Gebirgsrumpf erhalten war. Durch eine Senkungszone, die sich von der Trierer Bucht im Süden bis zur Niederrheinischen Bucht im Norden erstreckte, bestand zeitweise eine Meeresverbindung zwischen nördlichen und südlichen Mitteleuropa. Sand und Kies wurden vom Festland in diese Senkungszone eingeschwemmt und abgelagert und verfestigten sich zu Sedimentgestein. Die Größe des Ablagerungsmaterials war von der Intensität der jeweiligen Fluss-Strömung abhängig.
Am nächsten Forstweg (3,4km) wandern wir ca 40m rechts, um dann links auf dem Pfad weiter zu gehen (17 u. 42). An der nächsten Wegekreuzung folgen wir weiter der „17“ links (auch 23). Hinter einem Linksbogen geht es rechts weiter. Der breitere Weg verliert langsam an Höhe. Unterwegs biegen die Wegzeichen 17, 23 u. 42 links ab. Wir gehen noch ein Stück weiter geradeaus.
ehem. Bergbauhalde Rastplatz "Engelsblick" "Engelsblick" auf Staubecken
Seit der Römerzeit wurde hier der Boden auf der Suche nach Erz durchwühlt, wie ein in diesem Gebiet gefundener Rundschacht römischen Ursprungs belegt. Im 2.-4. Jahrhundert nach Chr. herrschte im römischen Herrschaftsbereich zwischen Rhein und Maas eine verstärkte Nachfrage nach dem hier relativ seltenen Kupfererz. In Vorzeiten waren durch den porösen, wasserdurchlässigen Sandstein heiße Lösungen aus dem Erdinneren aufgestiegen, die Blei- und Kupfererze im Gestein ablagerten. Erzbergbau und Metallverhüttung waren in der Nordeifel weit verbreitet, da es Erze im Boden, Holz zum Anheizen der Schmelzen und Wasserkraft zur Weiterverarbeitung vorhanden waren.
Wanderpfad Obermaubach vom Panoramaweg Blick zur Waldkapelle
Der Weg steigt langsam bergan und hat seinem Namen auch zu Recht erhalten. Denn die Aussicht rechterhand wird immer besser und an einem Startplatz für Paragleiter liegt das Rurtal von Ober- bis Untermaubach vor uns. Vorbei an der am Rande der Aussicht stehenden „Gerda Rössler Hütte“ sehen wir bald rechts zwischen den Bäumen im gegenüberliegenden Hang die weiß leuchtende Waldkapelle liegen und im Tal den Stausee. Die Waldkapelle (255m) eröffnet dann einen weiteren Eifelblick.
Rastplatz Waldkapelle Obermaubach von Waldkapelle Quelle am Wegesrand
Weiter geht unsere Wanderung Richtung „Eugenienstein 1,5km“. Immer wieder erleben wir Blicke zum Staubecken mit Obermaubach und der darüber liegenden kleinen Ortschaft Bogheim. Außer Vogelgezwitscher dringt hier nur gelegentlich das Signal der Rurtalbahn, die als einzige Verkehrsverbindung das Tal durchfährt, zu uns hinauf.
Hinkelsteine
In der nächsten Linkskurve liegt der nächste rechts. Bedrohlich ragt der Hinkelstein Nr.2 (Nummerierung erfolgt entgegengesetzt) in den Himmel und ragt über den Weg hinaus. Dieser Hinkelstein hat eine Kletterroute sogar mit dem Schwierigkeitsgrad 10 aufzuweisen. Die Oberfläche der Felsen wird bei Bergsteigern gern auch als Kartoffelacker bezeichnet. Einige Meter weiter nehmen wir den schmalen rechts abgehenden Pfad ohne Markierung bergan und halten uns im weiteren Verlauf rechts. Oben geht es dann links auf einem breiten Forstweg weiter bis zu einer Straße, von der wir links auch schon unseren Ausgangspunkt sehen.
Information: Wanderkarte Nr 2 „Rureifel“ und Nr. 50 „Nationalpark-Karte“ des Eifelvereins.
Streckenlänge: ca. 11 km, naturbelassene Pfade und unbefestigte Wege. Markierung verschiedene
Schwierigkeit: leichte Wanderung, Auf- und Abstiege 270m, letzter Km 80 Höhenmeter
Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, in Nideggen
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