Steinerberg Besteigung

Die Höhen rund um das Ahrtal bieten wunderschöne Aussichten über die Eifel. Einige haben wir schon bei der Wanderung (Berg- und Hüttentour) von Altenahr mit Aufstieg von Mayschoß zum "Steinerberg" erlebt.
Heute wollen wir den „Steinerberg“ von der Südseite besteigen. Auch hier wird beim Aufstieg mit 340 Höhenmetern von dem Wanderer einiges an Fitness verlangt, dabei wird er aber anschließend mit einer einmalig phantastischen Aussicht belohnt und mit einer alpinen Einkehrmöglichkeit.

Startpunkt sind Parkplätze am Endpunkt der Ahrtalbahn am Bahnhof in Brück. Wer Glück hat kann auch am Straßenabzweig nach Lind sein Auto parken.

Die „Ahrstraße“ überbrückt den Fluss mir einer fünf Bogenbrücke aus dem Jahr 1892. Auf der anderen Straßenseite führt die Wanderung mit dem „Kapellenweg“ schon zum ersten Mal steil in die Höhe, wo dann eine schöne Aussicht an der „Katharinenkapelle“ zum Verschnaufen einlädt. Die Kapelle stammt aus dem 16. Jh. Der Altar mit der Mutter Gottes und der hl. Katharina datiert sogar auf das 15. Jh. Bis 1947 war sie Dorfkirche.

Ahrbrücke in Brück

Brück

Auf den anschließenden 500m geht es mit einem wunderschönen Pfad mit kleinen Serpentinen weitere 100 Meter hinauf auf den „Mühlenberg“. Die Anstrengung wird hier wiederum mit einer phantastischen Aussicht belohnt. Ahraufwärts liegen im Tal die Orte Brück und Hönningen.
Entspannt bequemer geht es jetzt auf einem Bergrücken, mit steil abfallenden Hängen links ins Ahrtal und rechts ins Kesselinger Tal. Unterwegs macht ein Holzschild darauf aufmerksam, dass  bei einer unnatürlichen Bodevertiefung es sich um einen Bombentrichter handelt. Wir erreichen eine freie baumlose Fläche „Auf Wolfgraben“ mit der "Silvesterhütte".  

Der Platz war im 17. Jh. ein geschichtsträchtiger und auch unheimlicher Ort. Er war als „Hexentanzplatz“ ausgewiesen, wo ausgesprochene Todesurteile vollstreckt wurden.

Altar in der Kapelle

2008 hat man hier am ehemaligen Exekutionsplatz einen Gedenkstein aufgestellt, der an die Opfer der Hexenverfolgung erinnern soll, die unter Folter, nicht zuletzt, um ihre Qualen zu beenden, falsche Vorwürfe zugaben und deshalb sterben mussten. Alte Hexenverhörprotokolle belegen, dass auch die Ahrbrückerin Else Simons als vermeintliche Hexe verurteilt und hingerichtet wurde.

Pfad auf dem "Mühlenberg"

Ahrtal mit Brück u. Hönningen

Hexenstein

Heute wird der Platz als Grillplatz genutzt. Man schaut hinunter ins Ahrtal nach Pützfeld mit seiner Kapelle am Fuße der „Bibels-Ley“.
Durch mehrer Pfade und Wege verliert man hier schnell die Orientierung zum Weiterweg. Ein unscheinbarer Pfad führt vor der Hütte die Wanderung weiter. Zunächst geht es noch auf einem idyllischen Bergpfad bergab bis zu einem frei liegenden Plateau. Der Blick schweift über das Kesslinger Tal hinüber ins „Dennbachtal“

 Blick Ahrbrück ins "Dennbachtal"                     "Auschsbachtal"                                  Gipfel bald erreicht

Weiter wandern wir auch hier auf einem naturnahen Pfad ins romantische „Auschsbachtal“. Jetzt beginnt ein steter 3 Kilometer langer aber moderater Aufstieg mit fast 300 Höhenmetern. Die Wegmarkierung „2 Rundweg Ahrbrück“ zeigt uns nun den Weg hinauf zum Steinerberg. Der Bach plätschert munter mal oberirdisch mal versteckt talwärts. Märchenhaft sind unterwegs auch die wechselnden Naturbilder von Laub-, Misch- und Fichtenwald. Schließlich kommen wir dem Himmel immer näher und wir haben das baumlose Hochplateau des Steinerbergs erreicht. Es öffnet sich ein grandioser Weitblick über die Eifelberge nach Süden.

Blick nach Süden zur "Hohen Acht"

Wir blicken über das Kesselinger Tal zur „Hohen Acht“, dem mit 747m höchsten Gipfel der Eifel, weiter rechts hebt sich einer der markantesten Eifelberge, der „Aremberg“, vom Horizont ab. Über der Hütte erhebt sich der „Schöneberg“ mit seinem markanten Fernmeldeturm. Wer die Nürburg sucht wird enttäuscht, denn die wird trotz der 678m von den vor ihr liegenden Bergen verdeckt.
Das Steinerberghaus erinnert an eine Alpenhütte und lädt zu einer willkommenen Einkehr ein.
Nach einer Stärkung für Leib und Seele beginnt der Abstieg, der unterhalb des Hauses nach links bis zu einer Fahrstraße führt. Diese verlassen wir aber schon nach wenigen Metern und biegen in den rechten Weg ein, der uns nach Süden talwärts mit der “2“ leitet. Herrlich zeigt sich die Natur zu beiden Seiten. Blühende Kastanienbäume und Weißdornbüsche sowie gelb leuchtender Ginster begleiten uns. Sogar ein Wacholder Bestand „Auf Kölmich“ liegt am Wegesrand, der aber leider dem Untergang geweiht zu sein scheint, denn Wacholder ist ein ausgesprochenes Lichtholz, das im Bestand zusammen mit Laub- und Nadelbäumen nicht konkurrieren kann.

             "Steinerberghaus"                                    blühende Natur                                          Wacholder

Eine Bank lädt dann noch einmal zu einer Rast ein, um das herrliche Panorama des Kesselinger Tals mit seiner Kirche zu genießen. Unterwegs entdecken wir am Wegesrand Stützmauern, die terrassenähnlich den Berg abstützen. Sind sie Reste eines Weinberges? Möglich, denn Kesseling, das schon vor 1200 Jahren zum Kloster Prüm kam, besaß einmal Weinberge.

            Kesseling mit "St. Petrus"                     Kesselinger Bach                                 "Katharinenkapelle"

Der Abstieg endet in Kesseling an der Hauptstraße mit einem Marienkapellchen. Einige Meter rechts vereinigen sich Staffelter- und Weidenbach zum Kesselinger Bach. Hinter der Mündung geht es links in die "Bachstraße", wo ein liebevoll dekoriertes kleines Fachwerkhaus auffällt. Am Ende geht es vor einem Marienhäuschen rechts und anschließend weiter rechts hinauf und vorbei an der Kirche treffen wir wieder auf einen schönen Wanderpfad. An einem Parkplatz wenden wir uns nach links und wandern dort im Talhang oberhalb des Kesselinger Baches auf einem Pfad, der uns nach Ahrbrück auf die „Höhenstraße“ führt.

 Leider müssen wir jetzt den Rückweg zum Parkplatz über Ortsstraßen in Kauf nehmen, da es keine Pfade als Alternativen gibt. Nach der „Höhenstraße“ folgt die „Hirschbachstraße“. Am Ende die „Embandstraße“, da wo rechts die Bachstraße einmündet kann man nochmals ein kurzes Stück einen unbefestigten Weg bis zur „Denntalstraße“ nutzen, die zur „Kesselinger Straße“ (L85) führt. Auf dieser 350m bis zur Einmündung „Sudetenstraße“, dort biegen wir links ein und wandern verkehrsberuhigend zur „Hauptstraße“, wo wir unterhalb der auf dem Fels liegende Katharinenkapelle auf den Hinweg treffen.

Kesselinger Tal

Information: Wanderkarte Nr.9 „Ahrtal“ des Eifelvereins, Markierung meist „2 Rundweg Ahrbrück“, Fernglas lohnt sich;
Streckenlänge: Rundwanderung gesamt ca. 15 km unbefestigte Wege und Pfade, von Ahrbrück geht es 2,5km auf verkehrsberunhigten Ortsstraßen zurück.
Schwierigkeit: mittel, im Auschsbachtal sind ca 300 Höhenmeter mit einer moderaten gleichmäßigen Steigung zu bewältigen, gesamte Auf- und Abstiege 340m

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GPX-Track


Karte


Einkehrmöglichkeit: unterwegs Steinerberghaus https://www.steinerberghaus.de/ , in Brück


Tourenübersicht Ahr-Eifel


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