Aachener Hügelland
Rund um den Schneeberg
Aachen grenzt nordwestlich an das limburgsche Mergelland oder auch „heuvelland“ genannt. Dieser Name auf Deutsch, Hügelland“, trifft auch den Charakter der Landschaft auf deutscher Seite.
In dem malerischen Tal von Dor- und Wildbach liegt Seffent, einer der kleinsten Ortsteile von Aachen. Der Name leitet sich vom lateinischen „septem fontes“, ab, heute als „Siebenquellen“ bekannt. Bei der Einfahrt in den Ort liegt rechts die Burg, eine aus sandsteinfarbenem Bruchstein errichtete Burg. Einst von Wassergräben umgeben besitzt sie an der Nordecke einen Rundturm mit Kugelhelm sowie einen wuchtigen, halbrunden Wehrturm an der östlichen Ecke. Eine erste urkundliche Erwähnung der damals noch Seffenter Hof genannten Anlage erfolgte 896. Die Ortschaft macht noch einen recht ursprünglichen Eindruck. Mitten im Ort an einem Straßendreieck liegt ein großer landwirtschaftlicher Hof, Alt- und Neuhöfchen, seit ca 1682. Nebenan befindet sich das Gut Schüllhof von ca 1775. Es war zuerst die Schmiede, später eine Backstube. Seit 1913 wird der kernsanierte Hof landwirtschaftlich genutzt. Auch die Wohnhäuser am Seffenter Berg passen sich der Architektur gut an.
"Althöfchen" u. "Schüllhof " Dorbachmündung Quelltopf "Sieben Quellen"
Dorbach Rabentalweiher Rabentalwiese mit Grassofas
Bevor der Weg nun bergauf geht, wenden wir uns rechts über die Dorbachbrücke zum „Rabentalweg“. Hier befindet sich ein naturnah angelegtes Rückhaltebecken des Dorbachs. 200m weiter im Schatten des Klinikums liegt die „Rabentalwiese“. Dieses idyllische Fleckchen hat der Botanische Garten e.V. angelegt. Rundherum wachsen an den Rändern der Wiese Obstbäume alter und heimischer Sorten: Von Grassofas kann man das Treiben der Vögel und Enten auf dem Weiher entspannt anschauen. Ein Trampelpfad führt uns quer hinüber zu einem Ausgang bzw. einem Eingang des „Karlsgarten“, der hier nach dem „Capitulare de villis“ Karls des Großen angelegt wurde. Diese Verordnung wurde von Karl dem Großen erlassen und regelte die Landwirtschaft, den Weinbau, die Obstpflege und die Zucht von Hausvieh. Die Pflanzen dienten als Heilmittel und waren die „Apotheke des Mittelalters“
Karlsgarten Gut Melaten Klinikum
Klinikum Park Weiher im Park Kreuz am Steinbergweg
Den „Steinbergweg“ gehen wir leicht bergan und lassen den mächtigen Komplex und die Parkplätze des Klinikums links liegen. Vor der Bebauung auf der rechten Seite nutzen wir den dort entlang verlaufenden Fußweg mit herrlichem Blick zum „Wachtelkopf“ und „Schneeberg“. Die „Schurzelter Straße“ wird überquert und ein idyllischer Pfad führt uns zu einer Wiese, an deren Ende wir auf den Wirtschaftsweg hinabsteigen und 80m rechts bergan wandern. Dort biegen wir links vor der bewachsenen Böschung links in den Fußpfad ein. Wo immer man an der deutschen Westgrenze auch wandert, trifft man auf die Höckerlinie. Aber kaum bis auf die Begrenzungsmauer sichtbar, passieren wir diesen mittlerweile von der Natur überwucherten Grünstreifen entlang einer Wiese mit freier Aussicht über Vaals zum „Wilhelminaturm“. Am „Senserbachweg“.gehen wir dieses Asphaltsträßchen hinunter bis zur Rechtskurve und dort geradeaus. Aber schon nach 120m biegen wir rechts in den Pfad ab, der uns an den plätschernden „Senserbach“ bringt. Er bildet die natürliche Grenze zu den Niederlanden. Zu Zeiten des Aachener Reiches war dieser Abschnitt auch Teil des Äußeren Ringes des Aachener Landgrabens.
bedeckte Höcker Wilheminaturm u. St.Paulus Senserbach
Der Pfad bringt uns wieder zur Straße. Aber nach 130m gibt es die Möglichkeit links durch eine Öffnung zwischen den Büschen parallel zur Straße auf einer Wiese verkehrsunabhängig zu wandern. Im Frühjahr ist sie übersät vom gelb leuchtenden Löwenzahn und in Bachnähe von Wiesenschaumkraut. Der Pfad nähert sich wieder dem Bach. Dort überqueren wir die Straße und wandern den Weg auf der anderen Seite weiter. Wir nutzen auf der Wiese den geradeaus führen Trampelpfad und steigen einige Meter bergan und wandern oberhalb der Böschung rechts auf einem kaum erkennbaren Pfad am Waldrand entlang, an dem es auch links hinauf zum „Wachtelkopf“ weitergeht. Auch hier treffen wir wieder auf die Höckerlinie. Da die Betonruinen nicht land- oder forstwirtschaftlich genutzt werden können, wurden sie zum Teil übererdet bzw. sind heute wertvolle Naturbiotope, in die sich viele Tier- und Pflanzenarten zurückgezogen haben. Oben treffen wir das erste Mal auf einen markierten Wanderweg der „Grenzrouten. An der Wegekreuzung lädt eine Bank zu einer phantastischen Aussicht ein. Der Blick geht nach Süden über das breite Tal des Senserbaches bis hinauf nach Vijlen, dem Bergdorf der Niederlande mit seinem unverkennbaren spitz aufragenden Turm der „Martinus Kirche“. Sie gilt als die höchst gelegene Kirche des Landes. Der Schneebergweg ist ein wahrer Panoramaweg. Er war im Mittelalter die „Via Regia“ (Königsweg) und führte von Aachen über Lemiers nach Gulpen und weiter nach Maastricht.
herrlicher Wiesenpfad Panzermauer Schneebergkapelle
Schnee ??? Aufstieg zum Schneeberg Schneeberghöhe
Windpark Vetschau "Siegfriedlinie" Frust: Schuhe am Nagel
Der Weg führt uns, nachdem wir den höchsten Punkt unserer Wanderung passiert haben, leicht bergab, lassen einen Golfplatz rechts liegen und biegen dann in den nächsten links abzweigenden Waldweg. Nach ca. 150 folgen wir dem links aufsteigenden Pfad, der auf den Herzogweg trifft. Der Name erinnert daran, dass dieser Weg Teil der uralten Verbindung von Rolduc und Limburg ist. Es ist ein herrlicher Panoramaweg mit einem beeindruckenden Blick über den Aachener Kessel in dessen Mitte sich der „Lousberg“ erhebt. Herrlich schmiegt sich unser Ausgangspunkt Seffent in die Täler von Dor- und Wildbach.
Aussicht zum Lousberg Wegekreuz am Rohtbergweg "Seffenter Berg"
Der „Rohrbergweg“ führt uns in einem Hohlweg mit uraltem Baumbestand hinunter zum Seffenter Berg und einem Kreuz von 1867. Es wurde 1920 komplett restauriert und mit einem neuen Kreuz versehen. Den „Seffenter Berg“ hinunter erreichen wir vorbei, an den historischen Gebäuden, wieder den Ortsmittelpunkt mit dem zierlichen spätbarocken Metallkreuz auf runden Blausteinsockel.
"Schüllhof" Dorfmittelpunkt Burg Seffent
Mit einem letzten Blick zur Burg, die aber nicht besichtigt werden kann, endet eine abwechslungsreiche Wanderung. Sie vereint viele natürliche, landschaftliche, kulturhistorische Sehenswürdigkeiten dieser Landschaft und führt den Wanderer durch reizvolle Bachtälern und Wiesenlandschaften, über Kämme von Höhenzügen und durch Waldgebiete von ganz unterschiedlichem Charakter.
Information: Wanderkarte Nr. 1 des Eifelvereins (Aachen), Karte Pferdelandpark
Streckenlänge: 12km lange Rundwanderung;
Schwierigkeit: leicht, kaum größere Steigungen
Einkehrmöglichkeit: keine, Rucksackverpflegung! Sieben Quellen Hof erst ab 17Uhr geöffnet. Zu empfehlen Café „Bell Vue“ in Orsbach mit herrlicher Terrasse
Café „Bell Vue“
GPX - Track
Video
Viel Vergnügen!
Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!