Narzissen - Träume
In den Bachtälern der Eifel und Ardennen liegen rechts und links der deutsch-belgischen Grenze einige der bedeutendsten letzten Refugien der gelben Wildnarzisse. Im Frühjahr zwischen März und Mai bieten diese gelb leuchtenden Blumen zu hunderttausenden ein besonderes Schauspiel der Natur. Wobei die Blütezeit davon abhängt, wie lange und kalt der Winter war und in welcher Region sie wachsen. So blühen die Narzissen in Kelmis ca 4 Wochen früher als die Wildnarzissen in der Nordeifel. | |
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Narzissenroute
Nach den langen Wintermonaten kann man ab Mitte April südlich von Monschau erleben, wie der Frühling erwacht. Wenn das Thermometer steigt und die Sonne ihre wärmenden Strahlen zur Erde schickt, explodieren förmlich innerhalb weniger Tage auf den Wiesen der Täler von Perlen- und Fuhrtsbach die gelben Blüten der Wilden Narzisse und funkeln wie gelbleuchtende Sterne. Gleichzeitig strömen ungezählte Wanderer in diesen Teil der Eifel, um dieses Naturschauspiel mitzuerleben. Um aber diesen Wanderstrom zu reglementieren, hat man einen Rundweg als „Narzissenroute“ markiert, der gleichzeitig als Partnerweg des Eifelsteigs fungiert.
Diese Tour habe ich einmal abgewandert (2011) und möchte sie kurz beschreiben und vorstellen. Startpunkt ist die „Alte Molkerei“ in Höfen. Von den Parkplätzen (540m ü.NN) am Nationalparktor folgen wir dem Logo „Narzissenroute“, wobei dieses eines von vielen Hinweisschildern der hier verlaufenden Wanderwege ist. Von der Höhe wandere ich zunächst durch Wiesengelände bergab. Nach 600m biege ich mit dem Logo und dem Hinweisschild „Perlenbachtalsperre“ rechts ab. Man kann die Tour auch entgegengesetzt laufen und hier dann geradeaus wandern. Durch Wald geht es hinunter an die Ausläufer der Talsperre (0,9km, 478m ü.NN), wo ich links zunächst noch an der Talsperre später am Perlenbach entlang wandere. Vereinzelt entdecke ich schon die ersten Narzissen. Nach 2km erreiche ich eine Straße, wo auch Parkplätze vorhanden sind, die eine Verkürzung der Route möglich machen.
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Hauptdarstellerinnen | | Perlenbachstausee | | Fuhrts- u. Perlenbach |
Die Höfener Mühle liegt rechts auf der anderen Seite des Perlenbaches. Sie ist eine der jüngeren Mühlen. Als die Franzosen 1794 das Rheinland besetzten, schafften sie den Mühlenzwang ab. Bis dahin mussten die Bauern das Getreide nur in den ihnen zugewiesenen Mühlen mahlen lassen und hatten oft weite Wege zurückzulegen. So wurde die Höfener Mühle 1805 in Dorfnähe gebaut.
Das Logo zeigt mir geradeaus den Weiterweg, der nun dem Verlauf des Perlenbachs bis zur Einmündung des Fuhrtsbachs folgt. Eine Brücke lasse ich rechts liegen (2,4km) und folge dem Logo weiter dem Fuhrtsbach aufwärts. Es ist ein schöner naturbelassener Pfad, der daher auch hier und da ein bisschen matschig ist. Der Pfad endet an einem asphaltierten Sträßchen, wo auf der anderen Seite die Reste eines ehemaligen Westwallbunkers an die schweren Kämpfe am Ende des letzten Weltkrieges erinnern. Auf der anderen Bachseite wandere ich auf einem Schotterweg weiter talaufwärts (4km, 515m ü.NN). Nur wenige Narzissen wachsen hier auf den Talwiesen. Hinter einem kleinen Biotop erreiche ich einen befestigten Forstweg mit einem großen Holzschuppen (5.4km).
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Biotop | | Daverkaul | | Perlenbachtal an Höferner Mühle |
Die Narzissenroute führt mich nun rechts leicht ansteigend mit freiem Gelände auf der rechten Seite weiter. Hier finde ich ein paar größere zusammenhängende Narzissenflächen, die aber noch keine Begeisterungsrufe hervorlocken können. Oben am Waldrand zeigt das Logo nach links. Auf einem Schotterweg mit Fichten rechts und links und vorbei an einer Schutzhütte erreiche ich eine freie Fläche mit einem kleinen Teich (7km, 575m ü.NN, geradeaus Alternativ-Route über Bieley-Felsen). Hier werde ich nach rechts weitergeleitet. Der Weg steigt bis zu einem Wegestern bergan (7.4km, 590m ü.NN), wo es mit einem schönen naturbelassen Weg weiter geradeaus geht. Der Weg wird immer schmaler und geht schließlich in einen bergab führenden Waldpfad über. Auf einer links unterhalb von mir gelegenen Talwiese entdecke ich wieder einmal Narzissen. Ich bin aber viel zu weit weg, um sie richtig zu erkennen. Der Pfad stößt auf den Rand des Perlenbachtales, wo ich dem Logo nach rechts folge und nehme nicht den ins Tal führende Trampelpfad. Die Narzissenroute führt nun wieder bergan und damit, wie ich feststellen muss, leider weiter weg von den Narzissenwiesen unten im Tal. Eigentlich möchte ich auf einer solchen Themen-Route die Hauptdarstellerinnen auch aus der Nähe erleben und nicht durch Baumgeäst tief unten im Tal suchen müssen. Schade, wäre ich nur den Trampelpfad links abgebogen und am Bach entlang gewandert; was soll ich hier oben bei einer Narzissenwanderung. Nach 1,6km stoße ich am Stauwehr der ehemaligen Höfener Mühle auf den Talweg, aber Narzissen sind hier keine mehr. Dann erreiche ich wieder die Fuhrtsbachbrücke (Hölländerhäuschen), wo ich jetzt dem Logo geradeaus folgen muss, denn die andere Richtung zeigt zur Höfener Mühle für diejenigen, die die Route entgegengesetzt gewandert sind oder an der Höfener Mühle geparkt und dort in die Route eingestiegen sind. Es geht noch einmal bergan und anschließend hinab zur Straße. Auf der anderen Seite quere ich ein kleines Seitental des Perlenbaches und wandere dann auf gleicher Höhe bis zu dem Punkt, wo der Kreis der Route sich wieder schließt und zurück zum Parkplatz führt.
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Perlenbach an Höfener Mühle | | Narzissenwiese Jägersief | | Hinweistafel zur Sperrzone |
Wegen seiner Narzissenblüte wird diese Landschaft Anfang April in Medien als ein besonderes Naturschauspiel herausgestellt. Es werden Tausende gelb blühender Sterne auf den Talwiesen von Fuhrts- und Perlenbach angekündigt. So wird dem Wanderfreund hier eine außergewöhnliche Exkursion reizvoll gemacht. Für den Ortsunkundigen ist dann der Wanderweg mit dem Namen „Narzissenroute“ natürlich eine gern angebotene Hilfe, diesem Weg zu folgen. Er glaubt, dass dieser ihn, zu den schönsten Narzissenorten führt. Aber hier schickt man den Wanderfreund in die Irre. Sicher findet und sieht er Narzissen, aber die schönsten Narzissenwiesen werden ihm auf dieser Tour vorenthalten.
Versprochen werden Tausende Narzissen, aber gesehen habe ich auf der „Narzissenroute“ nur einen Bruchteil und da, wo sie in reichlicher Anzahl stehen, wie im Perlenbachtal, konnte man sie nur aus der Ferne sehen. Schade! Dieser Wanderweg verdient nicht den Namen „Narzissenroute“, man hat das Thema einfach verfehlt.
Diese Wegbeschreibung stammt aus dem Jahre 2011. Bei einer Narzissenwanderung 2016, stellte ich dann an den Wegzeichen fest, dass der Verlauf der Narzissen-Route mittlerweile geändert wurde und jetzt meiner Beschreibung der „Alternativ-Route“, außer der Schleife über den Bleley-Felsen, entspricht. Nun ist eine Wegroute markiert, die man gerne weiterempfehlen kann. Wenn das Betreten der Wege auf belgischer Seite nicht gesperrt ist, kann auch die lohnenswerte Schleife von 2Kilometer zur Bleley unternommen werden.
Seit vielen Jahren habe ich bei Wanderungen zur Narzissenblüte, bevor eine Narzissenroute überhaupt markiert war, an Hand der Karte die schönsten Narzissenwiesen erlebt. Höhepunkt und Ziel der Narzissen-Wanderungen war immer der Bieley-Felsen (Felsgruppe aus Devonquarzit ), von wo man einen herrlichen Blick ins Tal und auf die sich dahin schlängelnde Schwalm ( Name des Perlenbachs auf belgischer Seite) hat. Sicher liegt dieser Landschaftsteil auf belgischem Gebiet und im Außenbezirk des Truppenübungsplatzes Elsenborn und ist daher nicht immer betretbar, aber man kann die Route so wählen, dass das Narzissenvergnügen nicht zu kurz kommt und bei einer Sperrung der belgischen Seite, die sich aber nur auf wenigeTage beschränkt, dann nur der Bieley-Felsen nicht erklommen werden kann.
So möchte ich allen, die das „Matterhorn der Eifel“ besteigen und noch Tausende Narzissen sehen möchten einen Alternativ-Vorschlag machen. Verlassen sie ab Kilometer 7,0 die „Narzissenroute“ und wandern mit dem Hinweisschild „Jägersief“ in diesem Tal weiter geradeaus (ab 2016 auch neue Markierung der „Narzissen-Route“).
Die Bäume und der Aufwuchs treten immer weiter zurück; das Tal öffnet sich und gibt die Sicht frei hinüber zum Galgenberg. Tal und Weg folgen mit einem Rechtsbogen dem Lauf des „Jägersief“- Baches. Der Weg nähert sich immer mehr dem Bach und damit der deutsch-belgischen Grenze. Ein Pfad zweigt links zum Bach ab, wo gegenüber ein großes Hinweisschild am Rande der Sperrzone steht, das jetzt über den weiteren Wegeverlauf informiert. Bei aufgeklapptem Schild ist das Betreten des Geländes verboten, wir dürfen nicht weiter und müssen zum Hauptweg zurück. In dem Fall wandern wir talwärts zum Perlenbach (Narzissen-Route), wo aber Tausende Narzissen warten.
Ist das Betreten erlaubt, was an den meisten Tagen der Fall ist, steigen wir auf dem Grasweg mitten durch blühende Narzissen bergan. Oben wird der Pfad zum Weg und, bevor der Wald beginnt, nehmen wir den rechts abzweigenden Weg. Hier betreten wir belgisches Naturschutzgebiet in dem Hundeverbot gilt. Am Ende des Weges (9,2km, 550m) erwarten uns rechts markante, spitze Felsen. Sie werden auch als „Matterhorn der Eifel“ bezeichnet. Nach einer vorsichtigen Kletterei bis zu dem am weitesten vorgeschobenen Felsen, hier ist aber nur Platz für einen, erlebt man einen wunderbaren Blick in das 40m tieferliegende Tal mit der schlangengleich dahin fließenden Schwalm. Die schöne Lage lädt zu einer willkommenen Rast ein, wobei es bei schönem Wetter mit vielen Gleichgesinnten schon Mal eng werden kann.
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"Matterhorn" der Eifel | | Perlenbach unterhalb Bieley | | Grenze Jägersief |
Anschließend geht es vorsichtig (Rutschgefahr) zwischen Birken und Narzissen den steilen Hang hinunter ins Tal, wo wir rechts unterhalb der "Bieley" auf dem Pfad talwärts wandern. Der Bergrücken auf der rechten Talseite wird „Galgendamm“ genannt. Dort stand im 18.Jh. ein Galgen zur Abschreckung. Der Schutz galt damals nicht den Narzissen, sondern den Perlenmuscheln, die zuhauf den Bachboden bedeckten. Als am Hof zu Jülich bekannt geworden war, dass echte Perlen in der Schwalm zu finden waren, wurde der Bevölkerung das Fischen unter Strafe gestellt. Ob ein Perlenfrevler tatsächlich am Galgen hat baumeln müssen, ist nirgends schriftlich festgehalten. Ihrer Entdeckung folgten jahrhundertelang ein langsamer Rückgang und eine hemmungslose Plünderung, doch erst die Summe vieler kleiner Umweltsünden brachten die imposanten Zweischaler an den Rand des Aussterbens. Ein Artenschutzprojekt der Biologischen Station im Kreis Aachen macht jetzt Hoffnung auf ein erfolgreiches "Comeback".
Wir überschreiten wieder den Jägersief (10,4km, 510m) und wandern nun auf deutschem Boden links das Perlenbachtal hinunter (neu markierte „Narzissen-Route“), . Die Talwiesen sind nun übersät von einem gelben Blütenmeer.
Dass die Narzissen hier vorkommen verdanken wir der Arbeit der Bauern, die diese Talwiesen des Heus wegen seit Jahrhunderten gemäht und in nur geringem Maße gedüngt haben. Als die Heuernte sich nicht mehr lohnte, wurden Fichten angepflanzt und die bunte Pracht verschwand. Durch die NRW-Stiftung wurde Ende der 1980er Jahre damit begonnen, die Fichten zu entfernen und so die Narzissenwiesen wieder zu beleben.
Am "Oberen Steg" gehen wir nicht nach „Gut Heistert“, dort ist eine Einkehr nicht mehr möglich, und bleiben auf der rechten Bachseite, denn hier werden wir hautnah weiter die gelbe Pracht erleben und schöne Erinnerungsfotos machen können. Am alten Stauwehr stoßen wir wieder auf die alte „Narzissenroute“ (14,0km), die von der Höhe hinunter kommt. Jetzt können wir wieder ihrer Markierung folgen.
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Narzissenwiese Perlenbachtal | | Am Perlenbach | | nicht nur Narzissen |
Aus allen Teilen der Republik sowie aus dem benachbarten Ausland kommen die Besucher ins Perlenbachtal, um sich dieses seltene Naturschauspiel nicht entgehen zu lassen. In Deutschland ist es beinahe einmalig, nur im Hunsrück gibt es noch ähnlich viele Narzissen. Auch Claudia und Rainer, extra aus dem Schwarzwald für dieses Schauspiel angereist, waren begeistert von dieser Blütenpracht. Wie sie die Tour erlebt und empfunden haben kann auf ihrer Webseite nachgesehen werden. http://www.rainerundclaudia.de/artikel/die-narzissenroute-im-perlenbachtal-variante/
Information: Wanderkarte Nr.3 „Monschauer Land-Rurseengebiet“ des Eifelvereins; Freizeitkarte 1:50000 Landesvermessungsamt NRW; Flyer Wanderwege zu den Narzissen: Monschau-Touristik www.monschau.de/service
Nähere Informationen zu Narzissen u. Perlmuscheln ; https://www.youtube.com/watch?
Mittlerweile (2016) sind die Parkplätze an der „Alten Molkerei“ kostenpflichtig, Tagesgebühr 4€.
Bei aufgeklappten Warntafeln ist das Betreten der belgischen Seite strengsten untersagt. Kontrollen werden durchgeführt.
Aktuelle Schießübungen zu erfahren unter http://www.butgenbach.be/index.php?
Prognose der Narzissenblüte: http://www.weisserstein.info/pgs/prog_narzissenbluete.php
Streckenlänge Narzissenroute alt ca. 13km. neu 14,5km, Verkürzung der Strecke von ca 4km, wenn an der Höfener Mühle geparkt wird. Parkplätze sind an Wochenenden aber schnell belegt.
Alternative Route über Bieley-Felsen ca. 16,5km. Bei Betretungsverbot der belgischen Seite (Bieley-Felsen) verkürzt sich die Strecke um 2Km.
Schwierigkeit: kurzer steiler Abstieg zum Perlenbachstausee, dann allmählicher Anstieg zum höchsten Punkt der Tour bei Hälfte der Strecke (590m ü.NN). Im zweiten Teil kleine, kurze An- und Abstiege
Einkehrmöglichkeit: Alte Molkerei am Nationalparktor ( www.alte-molkerei-hoefen.de ), Höfener Mühle ( www.perlbacher-muehle.de ) montags geschlossen, am Wochenende ist eine Reservierung notwendig.
GPX-Track: Narzissentour.gpx (Link speichern unter)
Video: https://youtu.be/6BpyI2I1f8A
GPX - Track: Narzissenroute Alzen.gpx (Link speichern unter) Beschreibung unten "Durch Fuhrts- und Perlenbachtal von Alzen"
Narzissentour auf einer größeren
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Durch Fuhrts- und Perlenbachtal von Alzen
Ein weiterer beliebter Ausgangspunkt für eine Narzissenwanderung ist der südlich von Höfen liegende Ortsteil Alzen. Hier oben fallen besonders die typischen Rotbuchen-Hecken auf, die zum Teil beachtliche Ausmaße von bis zu 9m Meter Höhe erreichen. Am Ende der Dorfstraße „Zum Brüchelchen“ liegt der Wanderparkplatz (575m), wo wir unsere Narzissenwanderung starten. Zunächst wandern wir am Ende des Parkplatzes nicht rechts der Markierung (Narzissenroute 0,8km) folgend, sondern durch Wiesengelände geradeaus. Es ist eine kleine Tourenschleife, die wir wählen, um somit landschaftlich ein idyllisches und ruhiges Tälchen zu erleben, bevor wir in den Narzissentrubel eintauchen. Der Blick geht rechts über das Fuhrtsbachtal zum Höhenrücken der „Dicke Hecke“, den wir später noch queren werden. Der Weg senkt sich am „Frammeweiher durch eine kleine Mulde“. Hier wandern wir rechts hinunter in ein friedliches und beschauliches Tälchen. Vor einer Brücke (1,1km, 565m) biegt unser Wanderweg (hier mit 61 markiert) rechts ab. Vogelgezwitscher und Bachrauschen begleiten uns auf dem sonnigen Weg in das Fuhrtsbachtal. Zwischen Erlen und Birken erspähen wir in Bachnähe die ersten Narzissen. Der Weg endet am Talboden an einem ehemaligen Westwallbunker (2,1km, 515m).
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Blick über das Fuhrtsbachtal | | idyllischer Wanderweg | | Sprengbunker |
Der Westwall war entlang der Westgrenze des Deutschen Reiches (bei den Alliierten auch unter dem Namen Siegfried-Linie bekannt), ein ca. 630 km langes militärisches Verteidigungssystem, das aus über 18.000 Bunkern, Stollen sowie zahllosen Gräben und Panzersperren bestand. Er verlief von Kleve an der niederländischen Grenze bis an die Schweizer Grenze. Nach dem Krieg wurde dieser Bunker noch lange Jahre zum Sprengen von Munition genutzt.
Vorbei am Bunker treffen wir jetzt auf die neu markierte „Narzissenroute“ (2016), die uns den weiteren Weg zeigt. Es geht zunächst links über den Fuhrtsbach und dort links bequem auf einem Schotterweg bachaufwärts. In der Böschung und auf den freien Wiesenflächen sind hier und da Narzissen zu sehen. Vorbei an einem kleinen Wassertümpel stoßen wir auf einen befestigten Forstweg mit einem großen Holzschuppen (3,5km, 545m). Der Wegweiser „Jägersief 1,7“ und „Rastplatz Oberer Steg 3,3“ zeigen uns rechts den Weiterweg. Wir wandern die „Daverkaul“ leicht bergan und finden rechts auf der freien Fläche Stellen mit Narzissen. In einem Rechtsbogen gelangen wir an den Waldrand und zum Rastplatz „Decke Heck“ (4,3km, 575m). Schnurgerade führt uns nun links ein Schotterweg zwischen Fichtenbestände zum höchsten Punkt unserer Wanderung. Auf der linken Seite sieht man unter den hohen Fichten kleine Buchen stehen. Sie wurden gepflanzt, um dem früheren Charakterbaumart der Eifel bei Rückeroberung seiner Lebensräume zu unterstützen.
Eine alte Schutzhütte lassen wir rechts liegen, denn etwas weiter treffen wir auf eine neue lichtdurchflutete und aussichtsreiche, mit Bänken und Tischen ausgestattete Unterstandshütte, die zu einer Rast einlädt (Jägersief, 575m). Der sonnige Weg führt allmählich bergab. Auf der freien Wiesenfläche sind es einzeln stehende Narzissen, die sich der Sonne entgegen recken. Mit der Farbe gelb konkurrieren sie hier mit dem Löwenzahn.
Aber je mehr wir uns dem Perlenbachtal nähern, sind die Narzissen in der Überzahl. Der gegenüberliegende Hang des „Galgenbergs“ ist gelb gefärbt von Narzissen und liegt schon auf belgischem Gebiet. Gut zu erkennen an dem Grenzstein 618 auf der anderen Seite des „Jägersiefs“. Hier finden wir auch eine Hinweistafel des Sperrgebietes, die anzeigt, ob ein Betreten erlaubt bzw. verboten ist. Ist der Zugang gestattet, kann man der Beschreibung oben folgen und das „Matterhorn der Eifel“ besteigen.
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Kiefernhain am Wegesrand | | Schutzunterstand "Oberer Weg" | | Narzissen im Fels |
Nach der Karte und den Grenzsteinen zu urteilen liegt der Bach auf deutschem Gebiet und so bleiben wir bei einer Sperrung des militärischen Geländes noch auf dieser Seite und wandern auf dem vorhandenen Pfad bachabwärts bis zur nächsten Sperrtafel und überqueren hier den Bach und gelangen wieder auf den Schotterweg auf dem wir talwärts den „Oberen Steg“ erreichen (6,8km, 515m). Hier wird in der neu gebauten Unterstandshütte gerne eine Rast eingelegt und da die meisten Narzissenwanderer sich im Perlenbachtal „tummeln“, ist diese auch meist besetzt. Wir folgen nun beruhigt talwärts der markierten Narzissenroute entlang einiger Narzissenwiesen. Diese enden dann als das Tal enger wird und die Fichten sich bis an den Bachrand vorschieben.
Hinter der Brücke „Holländerhäuschen“ (10,4km, 480m) biegen wir dann rechts von der oben beschriebenen Route ab und folgen dort dem Fußpfad, der weiterhin mit dem Logo der „Narzissenroute markiert ist. Entlang des Fuhrtsbaches führt dieser naturbelassene Pfad, der an manchen Stellen etwas matschig ist, talaufwärts. In einem steilen Hangstück ist eine kleine Kraxelei notwendig, die wir aber mit etwas Vorsicht und Geschick meistern. Bachrauschen und Vogelgezwitscher begleiten uns auf diesem idyllischen Weg. Gelegentlich ist das Geplauder von Wanderer auf der gegenüberliegenden Bachseite zu hören, die auf einem breiten Schotterweg unterwegs sind. Nach einem Linksbogen stoßen wir auf einen Asphaltweg mit einer Schranke, die wir links liegen lassen und 70m bergab gehen. Hier verlassen wir die Narzissenroute und folgen links dem Logo einer Narzissenblüte, das uns hinauf und zurück zum Parkplatz führt.
Information: siehe oben
Streckenlänge: 12,6km, zusätzliche Schleife bei freiem Zutritt über Bieley 14,6km
Einkehrmöglichkeit: in Alzen Rest. „Zaunkönig“ aber nur sonntags ab 12 Uhr geöffnet bzw. mittags, montags geschlossen
GPX - Track: Narzissenroute Alzen.gpx (speichern unter)
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Schauspiel in Gelb
Die Natur kennt keine Grenzen. So ist es auch mit der wilden Narzisse. Sie hat im Perlenbachtal sowie im Oleftal ein Refugium gefunden, das auch über die Grenze nach Belgien reicht. Unweit der deutsch-belgischen Grenze bei Losheimergraben entspringt auf einer Höhe von 660 m ein kleiner Bach, die Holzwarche, die Richtung Westen nach 8km in den Stausee von Bütgenbach fließt. Es ist ein sehr regenreiches Gebiet durch das sie sich schlängelt. Die nassen Talwiesen wurden in früheren Jahren nur extensiv genutzt, sodass sich hier eine sehr vielfältige Pflanzengesellschaft entfalten konnte. Besonderes Aufsehen erregen im April und Mai die gelben Blütenteppiche der Narzisse. Es ist ein herrliches Naturschauspiel, wenn sie nach den langen Wintermonaten die meist nur in braunen Farbtönen daliegende Landschaft in ein wunderbar leuchtendes Gelb färben. So möchte der Mensch die Natur am liebsten sehen. Aber nach dem Motto „Natur, Natur sein lassen“ und alles wild wachsen lassen, wird er das bald nicht mehr erleben. Diesen bedrohten Pflanzen muss der Mensch unterstützen, um ihren Lebensraum zu erhalten. So wird hier seit vielen Jahren aktiver Naturschutz betrieben und Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt.
Aus Freude über die ersten Frühlingsboten werden dort im April rund um die Narzissengebiete Feste gefeiert und Führungen zu den kleinen gelben Stars angeboten. Wer nun lieber alleine oder in einer kleinen Gruppe eine Wanderung zu den Narzissen unternehmen möchte, der kann folgender Wegbeschreibung folgen.
Starten wir an der Enkelberger Mühle, einem Sägewerk an der Straße von Rocherath-Krinkel Richtung Losheimergraben. Hier finden wir links vor dem Wald einen Parkplatz (580m ü.NN). Die Gebäude lassen wir rechts liegen und wandern auf dem Teerweg das Tal der Holzwarche aufwärts. Die Wegemarkierungen werden sich im Verlaufe der Wanderung immer wieder ändern, sodass wir diese ignorieren und zunächst 3,8km im Tal der Holzwarche, die uns rechts begleitet, bleiben. Wir brauchen gar nicht weit zu gehen bis wir schon die ersten Narzissen entdecken. Die Talwiesen und die gegenüber liegenden Hänge sind übersät mit ihren gelb leuchtenden Blüten.
Noch vor 3 Wochen beim Narzissenfest (9.4.2013) hat man die Blumen einzeln zählen können. Denn der Winter 2013 war lange und die Narzissen konnten ihre Blüten noch nicht entfalten. Aber als die Temperaturen Mitte April stiegen, explodierten die Knospen förmlich unter den wärmenden Sonnenstrahlen. Innerhalb weniger Tage leuchteten sie auf den Talwiesen.
Nach ca. 900m öffnet sich links das Tälchen des „Kleinfüllen“. Hier liegt eine „Berg-Mähwiese“, deren Wiesentyp sich nur ab einer Höhe von 500m entwickelt. So wachsen dort echte Gebirgspflanzen. Zurzeit haben die Narzissen die Wiese besetzt. Auf unserem Weg passieren wir linkerhand zwei Steinbrüche und einen liebevoll zwischen zwei Baumstämmen angelegten Bildstock. Wir stoßen auf eine kleine Straße (2,5km 590m) mit einem weiteren Steinbruch. Hier wenden wir uns nach rechts, um nach 50m links auf einem Waldweg weiter zu wandern. Es ist immer noch die Holzwarche, die uns mit Millionen von gelben Narzissenblüten begleitet. Bei einem Linksbogen steht rechts eine Buche (3,3km), die mit ihrer Mächtigkeit wohl ihresgleichen suchen muss. In ihrer Ast- bzw. Stammgabel haben fromme Menschen einen weiteren Bildstock hineingesetzt und „der lieben Frau vom Walde“ gewidmet.
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Holzwarche eingerahmt von Narzissen | | Buche | | Bildstock in Stammgabel einer Buche |
Im weiteren Verlauf stoßen wir auf einen befestigten Weg und den Edesbach. (3,9km, 615m). Nun wandern wir auf dem unteren Teerweg am Edesbach aufwärts. Der Bach fließt durch ein wildes, urwüchsiges Gelände. Narzissen wachsen auch hier in großer Anzahl, aber die Freiflächen sind kleiner, da der Talboden noch mit vielen Büschen bewachsen ist. Ein zurzeit laufendes Renaturierungsprogramm wird den Narzissen auch hier mehr Platz zur Ausbreitung verschaffen. Links fällt ein Schild auf worauf „Alter Weg“ steht. Eine grabenähnliche Bodenvertiefung führt hier bergauf. Die Bedeutung und seine Entstehung finden wir auf einer Informationstafel.
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Holzwarchetal | | Naturschutzgebiet "Holzwarche" | | Wildnis |
Gegenüber einem Steinbruch können wir ebenfalls lesen, wie mühsam es vor 1957 noch war, Steine zu brechen. Dynamit war zwar vorhanden, aber für die Bohrlöcher in den Fels zu klopfen, brauchten zwei Männer vier Stunden. Für heutige Verhältnisse unvorstellbar. Erst ein Kompressor brachte dann Erleichterung.
An einem rechts abgehenden Weg vorbei wandern wir dem Wegweiser „Weisserstein“ folgend weiter leicht bergan. Dann lichtet sich der Wald und ein Schild weist nach links über einen Holzsteg zum „weißen Stein“. Was ist so besonders an einem weiß-grauen Stein mitten im Moor? Jedes Jahr lockt er tausende Neugierige an. Dabei hat er doch eigentlich nichts Außergewöhnliches. Auch seine frühere weiße Farbe, von dem der Fels schließlich seinen Namen hat, hat sich in ein zartes grau verwandelt. Seine weiße Farbe erhielt der Stein durch mit Kieselsäure verfestigten weißen Sand und hellen Kieseln vor Millionen Jahren. Nachzulesen ist seine Entstehungsgeschichte auf der Informationstafel am Rande des Hauptweges zu dem wir zurückkehren und jetzt die vor uns liegende Schutzhütte zu einer Rast ansteuern (5,8km, 665m). Hier auf einer Höhe von 665m befinden wir uns nicht weit vom zweithöchsten Punkt Belgiens entfernt, der in Anlehnung an den hier im Moor vorhandenen Stein, „Weißer Stein“, benannt wird und mit 693m nur einige hundert Meter weiter an der deutsch-belgischen Grenze liegt. Hier im trockenen Teil des Bockvenns finden wir noch eine große Anzahl Narzissen, von der wir uns nun nach der Rast verabschieden, falls wir uns nicht entschließen, den Weg wieder zurückzugehen und die gelbe Blütenpracht aus der anderen Richtung zu erleben.
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Narzissen soweit das Auge reicht | | "Weißer Stein" | | Schutzhütte am Bocksvenn |
Wir wandern weiter auf der Forststraße, an der Hütte vorbei, 2,2km auf der Höhe bis zu einem links abgehenden Weg. Zur Orientierung folgen wir hier dem Wegzeichen mit einer grün liegenden Raute. Dieser Weg stößt nach 2km wieder auf den Weg im Tal der Holzwarche (10,0km, 595m). Wieder in Begleitung leuchtend gelber Blüten wandern wir bachabwärts zu unserem Ausgangspunkt.
Information: Belgische Wanderkarte 1:25000 „Rund um den See von Bütgenbach“; wer die Karte studiert, wird eine Markierung „Zu den Narzissenwiesen“ finden. Diese 11km lange Rundstrecke führt erst 5km auf befestigtem Weg zum Jansbach. Nur hier, 1,2km am Bach entlang, sind Narzissen zu finden. Anschließend geht es wieder über befestigte Wege zurück. Da ist die oben beschriebene Strecke als Narzissenwanderung mehr zu empfehlen. Informationen zum Naturschutzgebiet „Holzwarche“ finden sie unter
http://www.natagora.macbay.de/include.php?path=article&contentid=19
Die Strecke bis zum „Weißen Stein“ gehört zur „Natur- und Kulturroute Nr.2“ der Gemeinde Hünningen. Wissenswertes zu Themen interessanter Punkte an der Strecke erläutern Schautafeln und geben Einblicke in den Alltag und die Geschichte der Menschen in einem Eifeldorf. Vergleiche zwischen gestern und heute werden auf verblüffender Weise aufgezeigt.
Eine mögliche Straßensperrung von Wahlerscheid nach Rocherath wegen Schießübung ist unter http://www.butgenbach.be/index.php? zu erfahren
Streckenlänge: Rundwanderung ca. 11,5km. Der Rückweg auf der Höhe und hinunter wieder ins Holzwarchetal ist einwenig eintönig.
Schwierigkeit: leicht, allmählicher Anstieg von 85m zum „Weißen Stein“; wenn man die Wanderung über die Höhe nimmt, sind es meist befestigte Wege, was dem Narzissenerlebnis in den beiden Tälern aber nicht schadet
Einkehrmöglichkeit: keine, Rucksackverpflegung
GPX-Track: Schauspiel in Gelb.gpx (Link speichern unter)
Narzissen Weißer Stein auf einer größeren Karte anzeigen
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Narzissen-Träume
Unterwegs zu den Narzissenwiesen im Oleftal
Tief in der Eifel, weit entfernt von den Ballungszentren der Städte, liegt Im grenzüberschreitenden wildromantischen Oleftal an der belgischen Grenze das wohl größte Verbreitungsgebiet der „Gelben Narzisse.
Eine Nutzung der Talwiesen begann bereits im Mittelalter. Jeweils im Vorfrühling leiteten die Bauern über ein Grabensystem Bachwasser auf die nährstoffarmen Böden. Im Sommer mähten sie dann den Aufwuchs aus Gräsern und Kräutern und verfütterten ihn im Winter an ihr Vieh. So entwickelten sich unter dem Einfluss des Berglandklimas narzissenreiche Bärwurzwiesen, blumenbunte Feuchtwiesen und arnikareiche Borstgrasrasen. Seit den 1950er Jahren gaben die meisten Bauern die regelmäßige Mahd auf, denn die Flächen waren abgelegen und ertragsarm. Stattdessen wurden die Talauen zunehmend mit Fichten aufgeforstet. Nun brachte der Schatten der Nadelbäume die blumenbunte Krautschicht fast zum Verschwinden.
Um die Narzissenwiesen und die anderen gefährdeten Lebensräume zu erhalten, kaufte die Loki Schmidt Stiftung ab 1979 entsprechende Grundstücke auf. Ende der 1980er Jahren wurde auf Initiative der NRW Stiftung und des Naturparks Nordeifel damit begonnen, die Fichten zu entfernen und den offenen Landschaftscharakter wieder herzustellen. Viele der blumenbunten Wiesen werden eute wieder durch ansässige Landwirte gemäht. So können Schönheit und Charakter des Oleftales bewahrt werden und Wanderer erfreuen, die es in den Aprilwochen reichlich gibt. „Ausverkauft“ ist an Wochenenden dann das „Narzissen-Naturschauspiel“. Wer es irgendwie einrichten kann kommt in der Woche. Man ist zwar auch dann nicht alleine, aber die Anzahl der Besucher ist überschaubar.
Start- und Zielpunkt einer Wanderung ist der Parkplatz „Hollerather Knie“ an der B265 bei Hollerath (625m). Von hier werden zwei markierte Rundwege (gelb ca.7km und rot 5km) angeboten. Man hält sich zunächst Richtung Süden und wandert mit dem Hinweis „Narzissenwiese“ rechts am Waldrand entlang. Höcker der ehemaligen Westwalllinie ragen rechts in der Wiese aus dem Boden. Dann trennen sich die beiden Narzissenrouten. Die rote führt geradeaus und die gelbe geht links weiter. Dort steht nach ca. 40m ein Gedenkstein, der daran erinnert, dass hier oben in der Eifel die Deutschen Ende 1944 in aller Stille, abseits der schweren Kämpfe im Hürtgenwald und unbemerkt von den Alliierten, nochmals alle Kräfte mobilisierten, um mit einer großen Offensive den Gegner zu vernichten und dem Kriegsverlauf eine Wende zu geben. Sie starteten am 16.12.1944 den Angriff, der als „Ardennen Offensive“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist. Hinter dem Gedenkstein sind im Wald noch einige Schützenlöcher auszumachen. Auch im weiteren Verlauf kann man solche im Wald entdecken.
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Parkplatz "Hollerather Knie" | | Drachenzähne | | Erinnerung an Ardennen-Offensive |
Wir haben vor, mit einer größeren Runde beide Routen und ein bisschen mehr zu erleben. So wandern wir zunächst weiter geradeaus entlang den Drachenzähnen, wie die Amerikaner diese Höcker beim Anblick im Herbst 1944 bezeichneten. Moosbewachsen verbreiten sie heute keine Furcht mehr.
An einer Wegekreuzung zeigt die rote Narzissenroute nach links (1,8km, 623m). Wir folgen zunächst noch 300m weiter dem Weg geradeaus bis zu einer Bank und biegen nach Beginn des Asphalts dann in den links abgehenden Waldweg ein, der im April 2014 durch Waldarbeiten von schweren Fahrzeugen total zerfurcht ist. Es geht nun in einem kleinen Tälchen leicht bergab. Abseits der Narzisseneuphorie liegt hier ringsum eine unheimliche Stille und lässt erahnen was die Mythen und alten Legenden des Deutschen Waldes im Herbst 1944 bei den amerikanischen Soldaten auslöste. Selbst der US-Militärhistoriker Charles Mac Donald schrieb später in der offiziellen Geschichtsschreibung vom „schwarzgrünen Ozean“, in dem sich die G.I.s vorkamen wie Hänsel und Gretel, die ihren Weg verloren hatten.
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schwarzgrüner Ozean | | erste Narzissen an der Olef | | Jonnybrücke |
Uns führt ein noch erkennbarer Wald- und Grasweg hinunter in ein weiteres größeres Tal. Hier sind auch schon vereinzelt Narzissen zu entdecken. Ein Schild mit der Aufschrift „Wildruhezone“ liegt am Boden und erklärt wohl die Stille des hinter uns liegenden Tales, das wir beim nächsten Mal den Tieren zu Liebe meiden und in einem weiten Bogen umgehen werden.
Auf den nun erreichten Forstweg wandern wir links weiter, begleitet von einem plätschernden Bach und erreichen nach 200m das Oleftal (3,9km, 513m). Auf den freien Flächen rechts und links des Baches leuchtet uns nun das Gelb der Narzissen in immer größeren Ansammlungen entgegen. Ein Grenzstein 532 mit der Aufschrift „D“ und „B“ zeigt uns, dass wir an der deutsch-belgischen Grenze stehen. Die Olef fließt nun hier aus Belgien kommend auf deutschen Boden bachabwärts. Wir folgen auf deutscher Seite dem Weg „G“ (Geopfad) bachaufwärts. Er gehört zu einem „Montanhistorischen Lehrpfad“ der Gemeinde Hellenthal, der 1990 eingerichtet wurde und dem Wanderer einen Einblick in die Erdgeschichte geben sollte. Mit Holztafeln werden wir unterwegs auf zwei dieser Aufschlüsse (30 u. 31) zwar aufmerksam gemacht, aber Info-Tafeln fehlen und die Aufschlüsse sind zugewachsen. Schade! Bestrebungen gibt es mittlerweile, den Geopfad wiederherzustellen. So bleibt zurzeit die Narzisse der Glanzpunkt.
Auf der anderen, belgischen Seite wachsen von der Sonne bevorzugt schon nicht mehr zählbare Narzissenbestände. Ein Holzsteg (Jonnybrücke), der den Bach überquert, verführt nun schnell dazu auf die sonnigere Seite zu wechseln. Aber dieser Weg entfernt sich im weiteren Verlauf und so genießen wir die gelbe Blütenpracht von dieser Bachseite entlang der Grenze.
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Oleftal mit Natzissenwiesen | | Olef u. Narzissen | | ehem. Steinbruch |
Aber schon bald ändert das Tal seine Richtung und liegt im herrlichsten Sonnenschein, was die Narzissen beiderseits des Baches gleichermaßen strahlen lässt. Dann öffnet sich auf der gegenüberliegenden Seite ein kleines Tal, wo der Jansbach sich zwischen tausenden Narzissen zur Olef schlängelt. Auch Wanderer sind dort drüben wieder zu sehen. Die werden nun, als wir einen ehemaligen Steinbruch erreichen, den man zu einem Rastplatz (geo 30) mit einigen Bänken angelegt hat, immer zahlreicher. Narzissenfreunde tummeln sich auf den Wegen rechts und links des Baches in einem einzigartig gelben Blütenmeer. Wir stoßen hier auch wieder auf die rote Narzissenroute, die bis zum Steinbruch einen kleinen Abstecher macht. 500m weiter kommt die gelbe Route hinzu. Hier liegt ein Platz, wo besonders zwei blaue Container auffallen. Es sind zwei Dixi-WCs, die man für gewisse Bedürfnisse getrennt für Weiblein und Männlein hier aufgestellt hat. Sie sind ein Indiz dafür, dass riesige Besucherströme das Oleftal am Wochenende regelrecht überfluten.
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Für menschliche Bedürfnisse | | Weiß du wieviel | | Narzissen steh`n ? |
Mit einem Blick zur anderen Talseite der Olef wird der Höhepunkt der Narzisseneuphorie erreicht. Es ist eine Wiese, die sich als ein gelber Narzissen-Teppich den Besuchern präsentiert. Unzählige Narzissen haben hier ihr Territorium. Hinter einer Informationstafel überqueren wir auf einem Holzsteg die Olef und können dort sogar auf einem schmalen Pfad, der in dieses Narzissenparadies führt, einen wahrhaften Narzissen-Traum erleben. Staunend steht der Besucher umringt von gelb leuchtenden Sternen
Es ist die gelbe Route, der wir jetzt bis zum Ende der Wiese folgen. Weiter führt uns das Zeichen durch ein kleines Waldstück ins Tal des „Jansbaches“, der ebenfalls von Narzissen gesäumt ist. Mit der Begeisterung für die Blumenpracht dürfen wir nicht die dazugehörige malerische Landschaft aus den Augen lassen, die das idyllische Bild abrundet. So wie die Olef sich bisher zwischen den Narzissen schlängelte, macht es jetzt der kleinere Jansbach, dem wir nun auf belgischem Gebiet bachaufwärts folgen.
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Pfad ins Jansbachtal | | Narzissenwiesen am Jansbach | | Baumkrebs |
Auch hier hat die Narzisse die Freiflächen erobert. Auf der gegenüberliegenden Talseite liegen zwei Wiesen, die deutlich den Unterschied einer nicht gedüngten und einer gedüngten Wiese zeigen. Auf der nicht gedüngten wachsen Narzissen, die andere zeigt nur grünes Gras. Nach ca 1km erreichen wir einen Platz mit Informationstafel und Bank (8,4km, 573m). Hier wenden wir uns nach links und folgen auf dem asphaltierten Weg der gelben Narzissenroute Richtung „Oleftal 1,5km“. 1km führt das Sträßchen nun bis auf eine Höhe 635m bergan bevor es dann wieder hinunter ins Oleftal führt. Im Wald sind auch wieder Schützenlöcher zu entdecken. Wir überqueren die noch junge Olef (9,9km, 600m) und können uns entscheiden mit beiden Narzissenrouten bergan zurück zum Parkplatz zu gehen (1km) oder wir verlängern die Tour und wandern die Olef abwärts vorbei an einem wunderschön gelegenen Biotop und erleben am Ende aus einer anderen Perspektive die große Narzissenwiese (11,2km, 570m) ein zweites Mal, wo Millionen von Blüten die Wiese in einen einzigartigen gelben Blütenteppich verwandelt haben.
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Biotop an der Olef | | Oleftal | | Narzissengrüße |
Von hier geht es dann mit der roten Markierung zunächst bergan bis zum Hinweg (12,0km, 623m), den wir an der Höckerlinie entlang zurück zum Parkplatz folgen. Wenn auch das letzte Stück identisch mit dem ersten ist, so kann man dabei doch feststellen, wie unterschiedlich derselbe Weg wirkt, wenn man ihn in der anderen Richtung geht.
Die Narzissen haben als erste Frühlingsboten mit ihren gelb leuchtenden Blüten Farbe in diese noch grau-braune Landschaft gebracht und die Wanderung zu einem wunderbaren Erlebnis gemacht.
Neben den Narzissen beherbergt das Oleftal Knabenkräuter (Orchideen), Arnika, Bärwurz, Teufelabbiß, Wildkatze, Schwarzstorch, Groppe, Bachneunauge und verschiedene Tagfalter und machen das Oleftal nach der Narzissenblüte ohne tausende Besucher zu einem stillen, einsamen Naturparadies.
Information: Wanderkarte Nr. 14 „Hellenthal“ des Eifelvereins www.nrw-stiftung.de/infomaterial/download/narzissenfest.pdf
Streckenlänge: ca. 14 km, meist unbefestigte Wege. Markierung rote 5km bzw. gelbe Narzissenroute 7km
Schwierigkeit: mittelschwere Wanderung; zwei kurze steilere Anstiege aus Jansbachtal und Oleftal; Auf- und Abstiege 240m
Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, in Hollerath mehrere Gaststätten
GPX-Track: Narzissebträume.gpx (Link speichern unter) Narzissenroute rot.gpx / Narzissenroute gelb.gpx
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Touren:
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Narzissenblüte in Kelmis
Wenn in unseren Gärten die Narzissen blühen, ist eine Wanderung ins Hohnbachtal bei Kelmis ein sehenswertes Erlebnis, denn dann blühen dort tausende von diesen gelb leuchtenden Osterglocken in freier Natur.
Diese Wanderung beginnt in Kelmis am Parkplatz des Casinoweihers. Der Ortsname leitet sich von dem Erz „Galmei“ ab, dass in dieser Gegend in Galmeigruben bereits im Mittelalter von den fränkischen Karolingern abgebaut wurde. Bisweilen wird Kelmis auch als „Altenberg“ bezeichnet. Dieser Name geht auf den im heutigen Kelmis gelegenen „Alten Berg“ zurück.
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Casinoweiher | | ehem. Burgmauer | | Kletterwand |
Da wir heute auf dem Weg zu den Narzissen sind, lassen wir die Halde rechts liegen, denn die Haldenflora ist zurzeit (zweite Märzhälfte) noch nicht aus dem Winterschlaf erwacht. Zu einem späteren Zeitpunkt lohnen sich eine Besteigung und ein Rundgang auf dem über die Halde führenden Holzsteg Vom Parkplatz folgen wir dem Wegweiser (grünes Rechteck) „Tal der Blumen“. Der Weg führt über einen etwa 300 m langen Erdwall, der seit dem Jahre 1861 den Casinoweiher aufstaut. Er ist wohl das schönste übrig gebliebene Relikt der im 19. Jh. regen Bergwerksaktivität im damaligen Altenberg und Umgebung. Ein zweites Überbleibsel liegt rechts vom Weg, die Halde. Der Abraum wurde bis in die 1950er Jahre am Casinoweiher gewaschen. Danach blieben die Halden unberührt liegen. Mit der Zeit haben sich dort ganz spezifische Pflanzen angesiedelt, welche vornehmlich auf schwermetallhaltigen Böden (Zink und Blei) vorkommen. Es ist anzunehmen, dass diese gemeinhin als Galmeiflora bezeichneten Pflanzen schon in grauer Vorzeit den Menschen das Vorhandensein erzhaltiger Böden angezeigt haben. Die Situation ist schon absurd, wenn ausgerechnet eine Halde mit schwermetallhaltigen Boden heute ein Naturschutzgebiet ist.
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Eyneburg/Emmaburg | | Die ersten Narzissen | | Narzissenweg |
Vorbei an einem Rastplatz wandern wir auf einem breiten, alleenähnlichen Weg entlang der Göhl. Ein alter Torbogen mit der anschließenden Mauer grenzt rechts das Eigentum der Eyneburg ab. Linkerhand steigt das Gelände steil an, wo in einem ehemaligen Steinbruch eine Felswand heute den Kletterern ein Übungsgelände bietet. Wir queren die Göhl und wandern langsam ansteigend den asphaltierten Zuweg zur Burg hinauf. Der Blick geht dann rechts über einen tiefen Graben hinauf zu dem alten Gemäuer und den spitzen Türmchen der ehemaligen Burg. Im Bogen führt uns der Weg noch vorbei an einem kleinen Weiher hinauf zum geschlossenen Burgeingang.
Die Eyneburg ist eine der wenigen Höhenburgen im alten Herzogtum Limburg. Erstmals erwähnt wurde sie 1260. Zu der Zeit befand sich die Burg im Besitz des Rittergeschlechts von Eyneberghe. Im Volksmund wird sie liebevoll Emmaburg genannt. Nach der Legende soll Emma, eine Tochter Karls des Großen, sich hier mit ihrem Geliebten Einhard getroffen haben. Nach vielen Besitzerwechseln im Laufe der Jahrhunderte ist die Burg zurzeit unbewohnt. Sie ist zwar ein bauhistorisches Schmuckstück der Region, das unter Denkmalschutz steht, aber in einem denkbar schlechten Zustand und zusehends verkommt. Niemand findet sich bereit, die Kosten einer Erneuerung für eine eventuelle Touristische Attraktion zu übernehmen.
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Ein wahres Blütenmeer | | Narcissus pseudonarcissus | | Narzissen so weit man blickt |
Weiter geht es mit der Burg im Rücken links 650m geradeaus vorbei an dem Ritzahof bis zum Waldrand. Hier können wir von dem Rastplatz die weite Sicht Richtung Kelmis genießen. Weiter geht es halbrechts in den Wald. Tiefe Gräben zeugen auch hier vom ehemaligen Bergbau. Die ersten Narzissen in Gesellschaft mit Buschwindröschen werden am Wegesrand entdeckt. An einer Bank ignorieren wir den rechts abgehenden Weg und wandern weiter geradeaus und erleben rechts und links eine Pracht an gelb leuchtenden Osterglocken, wie die Narzissen auch oft bei uns in den Gärten genannt werden. Wir bleiben auf dem Rücken des „Schnellenberges“ und sind fasziniert von einem fantastischen Naturschauspiel Der Waldboden ist überschwemmt von einem Blütenmeer der wilden Narzisse. Kaum vorstellbar, dass diese Pflanze in ihren Beständen stark bedroht und daher streng geschützt ist. Ursprünglich hatte die Wildnarzisse im westlichen Mitteleuropa ihr Verbreitungsgebiet, in atlantisch geprägten Landschaftsräumen mit hohen Niederschlagsmengen.
Die gelbe Farbe der Narzisse hebt sich besonders dort ab, wo der Bärlauch ebenfalls den Waldboden flächenmäßig bedeckt. Die stark nach Knoblauch riechende Pflanze erfreut sich heutzutage großer Beliebtheit und wird besonders in der Kräuterküche geschätzt. Gegen ein privates Pflücken ist an sich nichts einzuwenden, aber denken Sie an das Schwermetall!
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Hohnbach | | Narzissenhanh | | Oskarstollen |
Dem auf dem Bergrücken verlaufenden Waldweg folgen wir bis er steil den Berghang hinunter führt. Wir steigen aber nicht hinunter, sondern kehren um bis zu einem 300m rechts abbiegenden Weg, der uns bequemer hinunter ins Tal bringt. Diese Variante haben wir gewählt, um nun den rechten mit Narzissen übersäten Berghang ausgiebig bewundern zu können.
Im Gegensatz zu den Narzissen im Perlenbach- und Oleftal, wo sie überwiegend auf den freien Flächen der Talwiesen wachsen, haben sie hier in einem lichten Laubwald ihre Heimat. Am Fuße des Narzissenhanges wandern wir begleitet links vom plätschernden Hohnbach talwärts. Vor uns liegt dann eine flache, freie Fläche. Auch hier wurde einst belasteter Abraum gelagert, auf dem sich die seltene Galmeiflora mittlerweile angesiedelt hat. Ein typischer Vertreter dieser Flora ist das Galmeiveilchen, das allein in der hiesigen Grenzregion in Gelb vorkommt. Einige wenige Spezialisten haben im Laufe ihrer Evolution eine sehr hohe Toleranz gegenüber Schwermetallen ausgebildet und können so diese ökologischen Nischen unbedrängt besetzen. Damit ist das geografische Verbreitungsgebiet der Galmeiflora sehr beschränkt. Zur Galmeiflora zählen auch das weiß blühende Galmei-Täschelkraut, die rosa blühende Galmei-Grasnelke und der Galmei-Schafschwingel, ein blaugrünes borstiges Gras. Diese können wir aber erst im Frühsommer antreffen.
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Narzissen am Hohnbach | | tief eingeschnittener Hohnbach | | Auenberg-Stollen |
Die Wanderung führt uns zu einer Treppe und einem anschließenden Holzsteg direkt an den Hohnbach. Gegenüber fällt uns ein Stolleneingang auf, es ist der nicht mehr zugängliche historische „Oskarstollen“, heute aber wichtig als Überwinterungsstätte für Fledermäuse. Der Stollen gehörte einst zu der in Nähe 1868 errichteten Grube „Schmalgraf“. Erwähnungen aus dem 15. Jahrhundert lassen darauf schließen, dass schon zu dieser Zeit rege Aktivitäten zum Abbau des Galmeierzes im Bereich Schmalgraf stattfanden.
Nachdem feststand, dass durch das Vorstoßen in tiefere Bereiche der Erzlagerstätten der Grube Schmalgraf große Mengen Wasser aus dem umliegenden Kalkstein in die Mine eindringen würden, wurde 1862 mit dem Bau eines Stollens am Ufer des Hohnbaches begonnen. Dieser wurde 1867 fertig gestellt. Er verlief auf einer Tiefe von -42 m und erreichte eine Länge von 500 m. Der Volksmund gab dem zum Abfluss des Wassers, Abtransport des Erzes und des Abraums genutzten Stollen den Namen Oskarstollen.
Die Mine Schmalgraf blieb bis 1932 im Betrieb. Einer der Schächte reichte 290 Meter tief in die Erde, seinerzeit ein Rekord für Minen solcher Art in Belgien. Zeitweilig arbeiteten 120 Minenarbeiter im Untertagebau.
Im Mittelalter reichten die Erzvorkommen in Kelmis an mehreren Stellen bis an die Erdoberfläche und konnten im Tagebau geschürft werden.
Während man Galmei zunächst nur für die Messingherstellung verwenden konnte, beginnt Anfang des 19.Jhs. eine rasante Entwicklung. Der Lütticher Jean Jacques Dony erfindet den Zinkofen, der erstmals eine Verhüttung des Erzes möglich macht. Ob Waschbretter, Badewannen oder Häuserdächer – die Nachfrage nach Zink-Blechen boomte. In Kelmis und Umgebung entstanden Schmelzöfen, Zink- und Metallfabriken, Zwölf Gruben lieferten das erforderliche Erz.
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Bärlauchhang | | Viadukt von Moresnet | | Blick über Kelmis zum Dreiländereck |
Der Hohnbach hat sich tief in das Kalkgestein eingegraben und ein idyllisches Tal dabei geschaffen, durch das wir zunächst auf einem Holzsteg weiter wandern. Auch hier sind Narzissen zu sehen, aber nicht mehr in der Fülle wie am Schnellenberg. Dann verläuft der Weg weiter auf der Trasse einer alten Schmalspurbahn, die das Erz vom Oskarstollen zur Erzwäsche am Casinoweiher brachte, wo es weiter verarbeitet wurde. Wir passieren einen weiteren vergitterten alten Stollen (Auenbergstollen), der den Fledermäusen ebenfalls als Winterquartier dient. Wieder jede Menge Bärlauch steht rechts im Berghang.
Nach Verlassen des Waldes wandern wir durch eine freie Wiesenlandschaft bis rechts ein Wiesenweg uns bergan führt. Oben schauen wir zurück und genießen ein herrliches Panorama mit Blick auf Kelmis bis hin zum Dreiländerpunkt und der Mulleklenkes. Weiter links überragt das Eisenbahnviadukt von Moresnet den Ort. Wir folgen jetzt der Wegmarkierung „2 der Grenzrouten“ auf einem schönen Pfad, der uns an die Göhl und bis zu dem alten steinernen Tor bringt, das wir schon beim Hinweg passiert hatten. Wir bleiben aber zunächst noch auf dieser Seite der Göhl und folgen hier dem Pfad entlang des Baches bis ein Steg uns auf die andere Seite bringt und am Weiher entlang, den Parkplatz wieder erreichen.
Es war zwar eine kurze Wanderung, nicht einmal 8 Kilometer lang, aber sie hat ein Wechselbad verschiedener Eindrücke hinterlassen, von denen die Blütenteppiche der gelb leuchtenden Wildnarzissen ein besonderes Highlight waren.
Information: belgische Wanderkarte „Das Land der drei Grenzen“ Die Narzissenblüte zweite Märzhälfte. Wobei die Blütezeit davon abhängt, wie lange und kalt der Winter war. Dieses Naturschauspiel löst bei Naturfreunden einen wahren Wanderboom aus und der Parkplatz ist an Wochenenden schnell belegt. Parkplätze gibt es noch entlang der Casinostraße und etwas weiter am „Prince Philippe Stadion“
Streckenlänge: 8km lange Rundwanderung;
Schwierigkeit: leicht
Einkehrmöglichkeit: nur in Kelmis, Rucksackverpflegung!
Video: https://youtu.be/zJNv29DjO6c
Längere Alternative
Wem diese Wanderung zu kurz ist, dem schlage eine etwas längere Alternativ-Route vor (12,5km). Startpunkt ist dieses Mal an der Kirche in Hergenrath, wo keine Parkplatznot besteht.
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Hergenrath | | erste Narzissen | | Wanderweg |
Vom Parkplatz überqueren wir den Zebrastreifen und gehen dort die „Winkelstrasse“ hinunter, hier gibt es nach 60m auch noch Parkplätze. Da wo die Strasse einen Rechtsbogen macht, nehmen wir geradeaus den Grasweg, der mit einem roten Rechteck markiert ist. Vor uns liegt das Tal der Göhl. Unser Weg endet an einem kleinen Rinnsal, an dem wir rechts auf einem schönen Pfad weiter wandern. Vereinzelt finden wir schon einige Frühlingsblumen, wie Narzissen, Buschwindröschen und die blauen Blüten des Immergrüns. Weiter geht es durch zwei Drehkreuze bis zu einer Straße. Hier folgen wir weiter der Markierung links an der Straße entlang mit einem Weiher zur Linken. Nach über Querung der Göhl verlassen wir die Straße und folgen der Markierung rechts, die uns auch nach 100m vor dem Eingangstor eines Reiterhofes links zu einem Haus leitet. Hier endet der Asphalt und wir wandern rechts vorbei leicht bergan.
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Buschwindröschen | | Rastplatz mit Aussicht | | Felswand nach Hergenrath |
Es lohnt sich einmal auf Hergenrath zurückzuschauen. Buschwindröschen wachsen in großer Zahl auf den Böschungen, vereinzelt auch Narzissen. Der Hohlweg wird dann so matschig, dass wir links auf den Böschungsrand hochsteigen und dort an dem Zaun entlang auf trockenem Boden weitergehen können. Da, wo der Weg wieder trockener wird, steigen wir hinunter und wandern bergan. Aber schon wird der Weg wieder so schlecht, dass wir dieses Mal an den rechten Zaun ausweichen. Die abenteuerliche Route endet an einer T-Kreuzung. Wir folgen dem roten Rechteck rechts Richtung „Gut Tiffes“. Der freie Blick reicht über Kelmis bis zu den beiden Türmen am Dreiländereck sowie dem Mulleklenkes im Preusswald. Auf der Zuwegung, die für Wanderer frei ist, erreichen wir das offen stehende Eingangstor. Die Markierung zeigt hier geradeaus und führt über den Hof zurück nach Hergenrath. Unser nächstes Ziel ist aber die „Eyneburg“, dazu gehen wir hinter dem Eingangstor links an den Stallungen vorbei und am Ende des Hofgrundstücks auf einem schmalen Pfad in den Wald. An einem Hochstand verlassen wir den Wald aber schon nach wenigen Metern wieder und wandern ohne Markierung über eine Wiese auf den vor uns liegenden Wald zu. An diesem entlang stoßen wir auf einen von links kommenden Pfad (gelbes u. grünes Rechteck) und wandern mit diesem rechts leicht bergab und stoßen nun auf die Route, die vom Casinoweiher zu den Narzissen führt. (siehe Beschreibung)
Vom Casinoweiher wieder zurück nach Hergenrath wandern wir dort rechts die Casinostraße hinauf und wieder hinunter. Unten überqueren wir den „Tüljebach“, der den Casinoweiher speist. Hinter dem rechterhand liegenden Rastplatz biegen wir rechts in den Fußweg ein und erreichen den Weg entlang der Göhl zur „Emmaburg“, gehen dann aber nicht den Zuweg zur Burg sondern biegen vor der Göhlbrücke links ab. Kalksteinfelsen zur Linken und der rauschende Bach rechts begleiten uns hinauf zur Straße. Überqueren diese am Zebrastreifen und gehen die Sackstraße (gelbes Rechteck) bis zum Ende des Friedhofs. Dort biegen wir rechts in die Parkanlage und queren diese vorbei an einem kleinen malerischen Teich bis zu einem gepflasterten Sträßchen, dem wir links bis zum Ende folgen. Ein Gässchen bringt uns im Zickzack zwischen den Grundstücken zur Kirche und zu unserem Parkplatz.
GPX Track: Narzissen Kelmis.gpx , längere Route Track_Narzissen_Kelmis.gpx (Link speichern unter)
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