Traumhafte Mosel - Aussichten

Mosel, Mosel wohin man auch blickt. Eine der schönsten Aussichten entlang dieses Flusses erleben wir vom Aussichtsturm auf dem Prinzenkopf des Zeller Hamm. Hier ist die Mosel überall präsent. Es gibt keinen anderen deutschen Fluss, der so windungsreich ist. Von Pünderich nach Alf braucht sie 13 Kilometer und nähert sich dann wieder bis auf 400 Meter ihrem vorherigen Lauf.

 

Blick vom Prinzenkopf

 

Die Bahn kürzt wie an manch anderen Stellen auch diese Schleife ab. Sie überquert die Mosel bei Bullay auf der einzigen doppelstöckigen Brücke in Deutschland für Fahrzeuge und Züge, durchfährt den Prinzenkopf auf einer Länge von 458m, um anschließend nach 786m auf dem längsten Hangviadukt in Deutschland wieder in einem Tunnel zu verschwinden. Wegen seiner militärischen Bedeutung wurde die 1879 fertig gestellte Eisenbahnlinie von Berlin nach Metz im Volksmund „Kanonenbahn“ genannt. Diese beeindruckende Eisenbahnarchitektur, eingebettet in die einzigartige Weinkultur-Landschaft des Moseltales, wollen wir erwandern und die phantastischen Aussichten genießen.

 

Startpunkt ist der Parkplatz in Pünderich an der Moselfähre. Mit dieser setzen wir über auf die andere Flussseite. Auf dem vor uns liegenden Bergrücken thront die Marienburg, die unsere Wanderung abschließen wird. Wir wandern zunächst links, moselaufwärts. Nach ca 800m lohnt sich, nicht nur für Eisenbahnfans, rechts der kurze Aufstieg zum Panoramapunkt am Ausgang des Prinzenkopftunnels. Nach informativen Erläuterungen zum Tunnel steigen wir wieder ab und wenden uns unterhalb des Hangviadukts Richtung Reil. Am Bahnhof Pünderich unterqueren wir die Bahnlinie und wandern oberhalb weiter bis zum Reilerhalstunnel. Mit der Einfahrt in diesen Tunnel verlässt die „Kanonenbahn“ vorerst das Moseltal und kehrt erst vor Trier wieder an die Mosel zurück.

 

   

   

Prinzenkopf mit Aussichtsturm

 

Hangviadukt 

 

"Kanonenbahn"

 

Unser Weg führt nun bergan, hinauf zu einem Parkplatz mit der Dreifaltigkeitskapelle. Hier laden Bänke mit einer herrlichen Aussicht zum Verweilen ein. Weiter wandern wir auf dem Moselhöhenweg bis zu einem Hochspannungsmast. Dort wenden wir uns nach links und wandern Richtung „Leo Felsen“, der nach ca. 1Km erreicht ist. Über Treppen steigen wir zu dem kleinen Aussichtspavillon auf (250m ü. NN), wo alleine wegen der schönen Aussicht eine Rast eingelegt werden kann. Der Blick geht hinunter ins Alfbachtal und weiter rechts zur Mosel mit den Orten Alf und Bullay. Zur Linken taucht die Burg Arras zwischen den baumwipfeln auf, die unser nächstes Ziel ist. Dazu folgen wir dem Felsenpfad auf der Höhe, wo dann hinter einer Felsnase die Burg fast zum Greifen vor uns liegt, aber zum Entsetzen einiger auf dem gegenüberliegenden Berg, das heißt, erst hinunter und dann wieder hinauf. So geht es hinunter zur Zufahrtstraße der Burg und diese dann bergan. Nach 600m ist das Burggelände erreicht.

 

       

Moselblick   und 

 

Burg Arras vom "Leo Felsen"

 

Burg Arras

 

Die Burg wurde im 9. Jh. gebaut und diente als Wehrburg gegen räuberische Normannen. Die Ritter von Arras unterstanden bis zur Veräußerung der Burg dem deutschen Kaiser und dem Kurfürsten von Trier. Heute ist die Burg in Privatbesitz und ein Hotel mit Restaurant. Ein Teil von ihr dient als Museum und ist der Öffentlichkeit zugänglich. Der ehemalige Bundespräsident Heinrich Lübke war verwandt mit den jetzigen Besitzern. Ein ganzes Zimmer mit persönlichen Dingen aus seiner Regierungszeit ist seinem Gedächtnis gewidmet. Die kulinarischen Vorzüge kann man in dem historischen Ambiente oder auf der Terrasse genießen. 

 

Von der Burg müssen wir wieder 700m den gleichen Weg zurück nehmen, wo wir an dem Wegestern dem Wegweiser „Wassertretstelle“ und „Alf“ folgen. Ein rechts abgehender Fußpfad wird ignoriert. Erst der 200m weiter rechts bergan führende Pfad führt uns zur Dünwald-Hütte mit Blick zur Mosel und Alf. 50m hinter dieser Hütte führt ein Pfad mit dem Hinweis „Pündericher Aussicht“ rechts weiter bergauf zur „Drieschhütte“. Hier öffnet sich der Blick auf den Zeller Hamm mit Marienburg und Aussichtsturm auf dem Prinzenkopf, der unser nächstes Ziel ist. Vorbei an einem kleinen Ehrenfriedhof stehen wir an dem 2009 neu errichteten Aussichtsturm.

 

   

   

Ehrenfriedhof

 

Blick zum Zeller  Hamm 

 

und Bullay  vom Prinzenkopf

 

Mit einem atemberaubenden Ausblick wird jeder belohnt, der die 113 Stufen bis zur Aussichtsplattform erklimmt. Wohin man auch schaut, ein rundherum phantastisches Panorama: das windungsreiche Moseltal von Reil bis zum Bremmer Calmont, die Hunsrückhöhen jenseits der Mosel und im Westen der Kondelwald, wo auch der Turm der Burg Arras sich zeigt. So gilt der "Prinzenkopf" zu recht als einer der schönsten Aussichtspunkte an der Mosel.

Die auf dem Zeller Hamm weit sichtbare Marienburg ist unser letztes Ziel einer aussichtsreichen und mit vielen Höhepunkten gespickten Wanderung. Enttäuschen muss ich leider alle, die sich hier auf Kaffee und Kuchen oder einen kleinen Imbiss im Restaurant gefreut haben, denn genießen kann man nur noch die schöne Aussicht. 

Durch Weinberge geht es anschließend hinunter zur Fähre, die uns nach Pünderich zurückbringt. Mit einem kleinen Bummel durch die schmalen, verwinkelten Gassen mit den historischen Fachwerkhäusern und einer anschließenden Einkehr endet eine abwechslungsreiche Wanderung.

 

       

Marienburg

 

Moselfähre

 

Pünderich

 

 

Information:  Wanderkarte Nr. 31 des Eifelvereins (Mittelmosel Kondelwald). 

Streckenlänge ca. 11.5km

Schwierigkeit: Wanderung mit leichtem Auf und Ab, mäßige Steigung aus dem Moseltal, steiler kurzer Anstieg zur Burg Arras und vom Friedhof zum Prinzenkopf; Abstiege 300m, Aufstiege 300m

Einkehrmöglichkeit: Pünderich,  Burg Arras  

GPX-Track:  Moselaussichten.gpx  (Link speichern unter)
 

 

 


Marienburg auf einer größeren Karte anzeigen

 

 

 

 

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