Ernstberg-Panoramatour

Eifelblick "Ernstberg"

Auch wenn ein paar Zentimeter zur runden Zahl fehlen ist der Ernstberg immerhin mit seinen 699 Höhenmetern der zweithöchste Berg der Eifel und der höchste Vulkan der Westeifel. Aber während jeder Eifel-Liebhaber die Hohe Acht kennt, dürfte dieser Gipfel den wenigsten ein Begriff sein. Der Gipfel ist dicht bewachsen und bietet keine Aussicht und hebt sich aus der Landschaft auch nur wenig ab. Trotzdem lohnt sich eine Wanderung hinauf, wobei die idyllischen Graswege und die zahlreichen, wechselnden Panoramen das Bild dieser Runde prägen. Aber ein Highlight hat der Berg. Alljährlich überzieht ein weißer oder lila Blütenteppich von blühenden Mondviolen den Gipfelbereich, was die Wanderung zu einem bezaubernden Naturerlebnis macht.

Ernstberg

Rastplatz am Startpunkt

Am Parkplatz zwischen Hinterweiler und Waldkönigen starten wir unsere Rundwanderung. Das Wegzeichen „HeimatSpur Ernstberg Panoramaweg“ wird uns den Weg zeigen. Vorbei an einem Rastplatz mit Schutzhütte wandern wir am Fuße des bewaldeten Ernstbergs durch ein leicht hügeliges Wald und Wiesengelände mit einem beeindruckenden Ausblick über die malerische Vulkanlandschaft. Zunächst führt uns die Wanderung auf eine kleine bewaldete Kuppe, dem „Wachtberg“. Er ist ein Vulkanberg wie die meisten Bergkuppen dieser Landschaft. Hier oben befindet sich eine Hütte, die im Winter bei genügender Schneelage Ausgangspunkt von Langlaufloipen ist.

Weg zum "Wachtberg"

Walkönigen mit "Asseberg"

Beim sanften Abstieg liegt dann im Pützbachtal der Ort Waldkönigen hinter dem sich der gut 600m hohe „Asseberg“ erhebt. Er hat das Schicksal eines Abbaus im Gegensatz zu manche Vulkanberge der Vulkaneifel überlebt. Eine Bank lädt dann ein, dieses herrliche Panorama zu genießen. Dieser Fernblick bis zu den Moselbergen begleitet uns weiter bergab. Dann haben wir mit 535m ü.NN den tiefsten Punkt der Wanderung erreicht und steigen nun mit den nächsten 2Kilometer hinauf zum „Ernstberg“. Weithin sichtbar ist unterwegs auf dem „Scharteberg“, einer der höchsten Erhebungen mit 691m, der Sendeturm des SWR. Der zunächst noch bequeme Weg führt uns dann auf einem schmalen Waldpfad bergan. Ja mehr wir uns dem Gipfel nähern, desto abenteuerlicher wird das Gelände in einer unberührten Natur ringsum. 

urwaldwrtige Kulisse am Wegesrand

eindrucksvolle Vulkanzeugnisse

Die Hänge sind übersät mit aufschlussreichen Felsen, die eindrucksvoll aus dem Waldboden ragen und in Kombination mit den riesigen Buchen eine urwaldartige Stimmung erzeugen. Aber es wird noch spektakulärer je näher wir dem Gipfel kommen.
Abwechselnde Schichten aus Lava, Asche und Basalt zeugen von der Entstehung dieses Schichtvulkans, der durch vulkanische Aktivitäten vor 45 bis 20 Millionen Jahren entstanden ist, ausgelöst durch die Kollision der afrikanischen und europäischen Kontinentalplatten. Die Basaltmassen, die bei den Ausbrüchen austraten, bildeten am Osthang des Berges einen offenen Kraterwall. Nicht mehr zugängliche, jedoch im Ansatz noch zu erkennende Höhleneingänge zeugen noch aus Zeiten des ehemaligen Basaltsteinabbaus. Vom Mittelalter bis etwa 1930 wurden am Ernstberg Mühlsteine gebrochen.

Lavahöhle

Eingang zur Lavagrotte

Die größte Höhle mit allen Nebengängen soll 200 Meter lang gewesen sein. Sie bieten Anlass für mehrere Sagen, die von Zwergen erzählen, die Schätze in ihrem unterirdischen Höhlenreich hüten. So sorgt auch das Betreten der Lavagrotte für eine märchenhafte Atmosphäre. Nach einem abschließenden Blick von der Martinswand in die wilde raue Kulisse verlassen wir diese einmalige Atmosphäre und steigen bergab.

blühende Mondviolen

Mondviolenweg

Hier erleben wir im Mai eine besondere Attraktivität des Berges. Der Waldboden ist bedeckt mit einer seltenen zu findenden Pflanze, Mondviole oder auch Silberblatt genannt. Ihre Blüten sind lila oder weiß und duften stark. Die reifen Früchte werfen ihre Fruchtklappen ab und zurück bleibt eine auffällige Scheidewand, sie glänzt und verleiht dem Wald dann eine eigenartige silbrige Stimmung.
Der zweithöchste Eifelberg hat uns von seiner bewaldeten Kuppe keine Aussicht geschenkt, dafür erhalten wir aber nach ca 500m und 60m weiter unterhalb einen auf den Hinweis versprochenen Eifelblick, der uns ein herrliches Panorama bietet mit den Vulkanbergen „Sassenberg“ und „Alter Voß“, der besonders durch seine Befreiungsbuche den Gipfel markiert.

Eifelblick "Ernstberg"

"Scharteberg"

Wir verlassen nun den Ernstberg und wandern mit Blick zum „Scharteberg“ hinüber zum „Dauner Heck“ einem kleinen bewaldeten Hügel am Rande von Kirchweiler. Ohne Anstrengung erreichen wir auf einem schönen Pfad die 618m hohe Kuppe, die mit Basaltblöcke und Felsen bedeckt ist.  Besonders imposant sind die beiden 8m hohen Basaltfelsen. Etwas steiler und über Stufen geht es dann hinunter an den Ortsrand von Kirchweiler.

Basaltfelsen auf dem "Dauner Heck"

Blick über Hinterweiler in die Vulkaneifel

Hier wechseln wir wieder die Richtung und wandern an einem Waldrand entlang mit einer fantastischen Aussicht über Hinterweiler in die Vulkaneifel. Dann blicken wir über das im Tal liegende Eifelörtchen Kirchweiler, wo auf der anderen Talseite ein ehemaliger Vulkan in den Himmel lugt, der liebevoll das „Bremelchen“ genannt wird. Leider wird er in Zukunft nicht mehr zu sehen sein und wird wie viele Vulkankegel in der Eifel dem Schicksal des Abbaus zum Opfer fallen. 

Fischweiher

Vulkaneifel

Wir lassen dann zunächst einmal die Aussichten hinter uns und wandern durch ein kleines Waldstück an dessen Rand ein idyllischer Fischweiher liegt. Frei zugänglich ist dieses Gewässer und bietet mit Bänken eine schöne Gelegenheit zu einer Rast. Anschließend bietet der Weg wieder herrliche Aussichten in das kleine Tälchen des „Berlinger Bachs“. Vor uns liegt nun versteckt im Wald ein weiterer Steinbruch, wo am ehemaligen „Hangelberg“ neben Lavaabbau auch Recyling stattfindet. Die Wanderung führt uns auf der Höhe um dieses Gelände herum. Der Blick zurück nach Norden eröffnet wieder einen kleinen Ausschnitt in das Westeifeler Vulkanfeld des „Dreiser Weihers“ mit dem „Döhmberg“. Nach dem nächsten Wegeknick geht der Blick weit bis in die Hohe Eifel, wo der höchste Eifelberg, die Hohe Acht und einer der bekanntesten, die Nürburg, sich am Horizont abheben. Bis zum Aremberg reicht dieses Panorama. 

"Hohe Acht" und "Nürburg" am Horizont

Blick zur Hohen Eifel

Vor uns zeigt sich jetzt wieder der Ernstberg, der sich zwar nicht mit einem spektakulären Gipfel begeistert hat, uns aber mit seinen märchenhaften Felsformationen und seinen seltenen Mondviolen eine erlebnis- und aussichtsreiche Wanderung geboten hat.

Information: Wanderkarte Nr. 20 „Daun“ des Eifelvereins, Markierung HeimatSpur Ernstberg Panoramaweg 

Strecke: 11,5 km Rundwanderung, meist unbefestigte Wege und Pfade.

Schwierigkeit: mittel, Auf und Abstiege gesamt 250m

Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, in Dockweiler "Knusperhäuschen"

GPX Track: 

Heimatspur-ernstberg-panoramaweg


Video:



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