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Komm mit wandern!

Etappe 3 / Variante b


Diese Variante beschreibt den zweiten Teil der 3. Etappe des Eifelsteigs von Monschau durchs Rurtal nach Einruhr. Diese kann entweder in Monschau oder auch in Einruhr begonnen werden. Wer mit dem Auto anreist beginnt sie am besten in Einruhr. Hier gibt es auch teilweise kostenlose Parkplätze. Man fährt mit dem Bus (z.B. 9:53 Uhr sogar ohne umzusteigen, evtl.. Fahrplanänderung beachten) nach Monschau und beginnt dort die Tour

Monschau Innenstadt

Vom Parkhaus „Schmiede“ gehen wir die „Laufenstraße“ hinunter und biegen hinter der Kreissparkasse links „Im Städtchen“ mit dem Hinweisschild „Ruine Haller“ ab. Nach dem letzten Fachwerkhaus steigen wir Treppen zu einem Bergpfad hinauf und halten uns beim nächsten Pfad, der aus der Stadt kommt, erst links und folgen dann dem nächsten nach rechts. Wir erreichen den Aussichtspunkt „Zum halve Mond“. Hinter uns auf einem Felsmassiv erhebt sich die Haller-Ruine, der wir noch einen kurzen Besuch abstatten. Die Ruine des Hallers gehört zu den markantesten Bauwerken Monschaus und ist zugleich das älteste. Der vor 1130 errichtete Wohn- und Wehrturm war der Vorgänger der heutigen Burg. Von der Ruine zurück folgen wir links dem Pfad (25). Es ist ein wundervoller Panoramaweg über der Stadt, auch mit einigen Bänken, von denen sich diese malerische Aussicht In Ruhe genießen lässt. Die Häuser, der von der Rur durchzogenen Altstadt, scheinen sich unter einer blaugrauen Dachlandschaft zu verstecken, aus denen nur die Türme der Kirchen ragen. Über alles thront schützend die Burg.

               "Haller - Ruine"                              schiefergedecktes Monschau               Die Natur zeigt ihre Kraft

Der hier nach Süden exponierte Berghang erinnert mit seinen Terrassen an einen Weinberg, den es möglicherweise früher einmal, wie auch an vielen anderen Orten der Eifel, gab. Die Terrassen werden durch Trockenmauern aus Bruchsteinen gesichert, an manchen Stellen sind fünf Mauern hintereinander aufgeschichtet. Aber diese Terrassen hier am Rahmenberg haben nichts mit Wein zu tun. Es sind Überbleibsel aus der Zeit, als Monschau ein internationales Zentrum der Feintuchherstellung war. Der Berg erhielt seinen Namen von den Tuchrahmen, die auf den schmalen und langen Terrassen standen und auf denen die verarbeiteten Tuche zum Trocknen aufgehängt wurden.
An dem nächsten Wegknoten folgen wir rechts der „25“, leicht bergab. Abenteuerlich geht es über viele Treppenstufen hinunter an die „Eschbachstraße“. Diese gehen wir links weiter bis hinter der Kurve und Haus Nr. 34. rechts ein Pfad „Am Lehche“ steil bergan (alpiner Felsenpfad) führt. Am Ende des Anstiegs erreichen wir nach 150m einen Forstweg mit Schutzhütte (1,3km, 460m). Auf dem Forstweg gehen wir rechts. Es ist ein angenehmer Waldweg mit einem herrlichen Mischwald. Unten im Tal sehen wir einen Campingplatz. Unser Weg fällt leicht bergab. Aus dem Tal kommt ein Weg mit „35“ hoch. Eine Nordic Walking Markierung zeigt nach rechts. Wir folgen aber weiter der „35“, die nach 600m (Mängßerhäck), nachdem von links ein weiterer Weg hinzu kommt, rechts ins Tal zum „Rurtalweg“ leitet (2,9km, 385m). Diesen Weg kennen wir schon von der Variante 3a. Gehen ihn aber jetzt in entgegengesetzter Richtung rurabwärts. Nach gemütlichen 500m erreichen wir auch die schon bekannte Kluckbachbrücke (3,4km, 368m), die aber die Rur überbrückt. Auf der anderen Flussseite stoßen wir auf den Eifelsteig, den wir nun weiter nach „Einruhr 14,3km“ wandern. Der führt jetzt mit einem Steg über den Kluckbach.

Blick von der "Pferdeley" ins Rurtal            Die Rur bei "Grünenthal"                     Rurbrücke bei  "Grünenthal"

Das Gelände steigt wieder einmal steil bergan zu unserem nächsten Ziel, dem „Eifel-Blick“ „Perdsley“ (3,8km, 415m). Dort geht der Blick in das obere Rurtal. Früher soll man hier sich toter Pferde durch den Wurf vom Felsen entledigt haben. Auf dem breiten Forstweg wandern wir bis zum Beginn einer Wiese. Aufgepasst, der Eifelsteig knickt hier links ab und führt in die Nähe der Rur, an der es unterhalb der „Wiselsley auf einem attraktiven Pfad mit der gegenüber liegenden ehemaligen Gaststätte „Grünenthal“ bis zur K21 und der Rurbrücke (6,0km, 363m) geht.
Es ist jetzt ca. 250 Jahre her, da blühte hier an der Rur ein Industriekomplex von Ausmaßen, die für die damalige Zeit beachtlich waren. Es war die Tuchmacherfamilie Offermann aus dem benachbarten Imgenbroich, die Wasser für ihre Tuchmacherei, aber vielmehr noch zum Antrieb ihrer Maschinen brauchte. Also musste man ins Rurtal ausweichen. Nach Monschau hinunter an Rur und Laufenbach konnte man nicht, da saßen und webten die Scheiblers. Also beschlossen die Offermanns, ins damals noch stille, unberührte Rurtal unterhalb von Monschau zu gehen und ihre Betriebe in ein ihnen gehörendes Wiesengelände zu verlegen. 1765 erhielten sie die Genehmigung zum Bau, der im Laufe der Jahre immer weiter vergrößert wurde. Im Laufe des 19. Jahrhunderts ging aber die Produktion kontinuierlich zurück. Eine Spinnerei wurde in verkleinerten Rahmen bis 1900 noch betrieben. Bis zum 2. Weltkrieg gab es ein romantisch an der Rur gelegenes Gasthaus, das nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg neu entstanden und ein beliebtes Ausfluglokal war, das in den 90er Jahren aufgegeben wurde.
Wir überqueren die Rurbrücke, wo noch bis zum Bau einer steinernen Brücke 1896 die Fuhrwerke durch die Rur fahren mussten.

                 An der "Uhusley"                       Blick hinüber nach Widdau             "Weißes Kreuz" vor der Zerstörung

Hinter der Brücke wandern wir rechts über den Belgenbach. Nach einem kurzen Stück entlang der Rur steigt der Weg im Laubwald des Hanges bis zu einem Schilderpfahl „Konnertzkuhl“ auf 414m an (6,7km). Nach anschließenden bequemen 300m erheben sich links steile Felsen. Der Aussichtspunkt „Uhusley“ (7,0km, 385m) über den Wiesengrund der Rur, der aber kaum noch eine freie Aussicht bietet, ist erreicht. Es ist ein schroffer, von der Rur senkrecht nach oben aufsteigender Felsen. Vor vielen Jahren sollen in den Rissen und Spalten dieses Felsens Uhus, die größte europäische Eulenart, gelebt haben; daher hat dieser Felsen den Namen "Uhusley" bekommen.
Nach zwei abwärts führenden Kehren wandern wir locker bis zur L106 (8,3km, 375m). wo der Wegweiser uns links weiter zum Weißen Kreuz leitet. Jetzt ist wieder Kondition gefragt, denn der Pfad führt extrem steil nach oben. Von rechts kommt ein Weg hinzu und macht das Studieren des Schilderpfahls zu einer willkommenen Verschnaufpause. Wir tangieren wieder die Straße und erreichen 200m weiter bergauf die zunächst 1963 erbaute Schutzhütte. Ein Stück weiter stand seit 1923 ein weit bekanntes Nordeifeler Wahrzeichen, das „Weiße Kreuz“, das seinerzeit vom Theaterverein Eicherscheid gespendet und aufgestellt wurde (8,9km, 477m). Seit Anfang des Jahres 2012 grüßt es nicht mehr ins Rurtal. Spaziergänger entdeckten das zerbrochene Kreuz am Waldboden. Es war ein gern anvisiertes Ziel und Rastplatz für Wanderer. Eine Instandsetzung dürfte schwierig und kostspielig werden, so schätzen die Fachleute. Die herrliche Aussicht auf Widdau und ins Rurtal kann man aber weiterhin genießen.
Vom höchsten Punkt unserer heutigen Tour gehen wir bis zum Schilderpfahl zurück und folgen jetzt den Hinweis „Hammer 0,8km“. Steil bergab geht es bis zur L106 und auf der anderen Seite weiter bis wir schließlich unten in Hammer auf die „Dedenborner Straße“ treffen (9,8km, 338m). Der Ursprung des Dorfes Hammer geht auf ein Eisenwerk namens Hermeshammer im Rurtal zurück. Später gab es auch in Hammer eine Kornmühle mit Namen Hammermühle.

                 Ort "Hammer"                                 "Riffelsbach" - Querung                          Rurtal vor Dedenborn
Wir wenden uns nach links und biegen hinter dem Hotel „Waldblick“, das zur Zeit nicht bewirtschaftet wird, rechts ein vorbei an einem Campingplatz zur Rurbrücke (10,1km, 325m). Auf der anderen Flussseite gönnen wir uns bei schönem Wetter auf der Außenterrasse des gemütlichen Bistros „Der Hammer“ eine Rast.
Danach wandern wir am Campingplatz entlang bergan durch einen Hohlweg. Auch das Regenwasser nimmt meist diesen Weg und so darf man sich nicht wundern, wenn es teilweise nass und matschig ist. Dann begleitet uns das Rauschen des Riffelsbaches bis zu einem schmalen Steg, auf dem wir trockenen Fußes das Bächlein überqueren. 50m dahinter biegen wir links in den Waldweg ein, den wir 1,5km auf fast gleich bleibender Höhe mit Blicken auf Hammer und ins Rurtal folgen. Der Wald endet und mit Wiesen öffnet sich das Tal. Über einen Betonweg erreichen wir einen Wirtschaftsweg (12,1km, 322m), wo es rechts wieder bergauf geht. Nach einem längeren Aufstieg durch Wald kommen wir wieder an Wiesen mit einer freien und schönen Sicht ins Rurtal. Linkerhand breitet sich eine wunderschöne Wiese mit den unterschiedlichsten Blumen aus. Ein Zeichen, das hier nicht gedüngt worden ist. Rechts wachsen sogar einige kleine Wacholderbüsche. Wir erreichen „Am Rott“ die ersten Häuser von Dedenborn (14,1km, 393m) und wandern dem Eifelsteig folgend rechts nochmals leicht bergan. Vorbei an einem Wasserbehälter haben wir die höchste Stelle erreicht. Ein phantastischer Blick zeigt uns die herrliche Lage des Ortes inmitten einer Landschaft, die nicht zu Unrecht auch „Dedenborner Schweiz“ genannt wird.

Panorama Dedenborn

   Weiter geht es dann eine Etage tiefer zu einer kleinen Zufahrtsstraße. Hinter Haus 35 führt uns rechts ein Fußweg steil bergab. Am Ende steht rechts ein Wegekreuz und ein Schilderpfahl (13,9km, 366m), wo der Eifelsteig nach rechts zeigt. Wir gehen aber links Richtung einer Schutzhütte u. eines Aussichtspunktes „Spicher 0,2km“. Wir wählen diesen Weg, weil er nicht nur etwas kürzer ist, sondern auch weniger durch Wald und zum Schluss mit schönen Blicken entlang des Obersees führt An der Wegekreuzung wenden wir uns direkt nach rechts, obwohl ein Wiesenweg geradeaus zu dem 200m entfernten Aussichtspunkt weist. Der aber leider keiner mehr ist. So wandern wir rechts auf dem geteerten Weg weiter. in einem Linksbogen folgen wir dem unbefestigten Weg (Nr.22) geradeaus. Es ist ein Waldlehrpfad mit interessanten Informationen über heimische Pflanzen und Tiere. Links unterhalb des Weges begleitet uns die Rur, die nicht nur zu sehen, sondern auch durch lautes Rauschen unterwegs immer wieder präsent war. Auch für sie endet jetzt erstmal ein wilder Abschnitt. Das Rauschen verstummt und das Wasser wird zum Obersee aufgestaut.

            Blick zum "Obersee"                 Blick über den Obersee nach Einruhr        Fischreiher auf Beutezug

Links zweigt ein Weg auf die andere Rurseite ab. Wir wandern aber geradeaus, nun schon am Rand des Sees entlang, wo noch ein schöner Rastplatz zu einer kurzen Rast einlädt. Wer Glück hat, kann Fischreiher beobachten, wie sie gespannt nach Beute Ausschau halten. Hier am Ausläufer des Sees lag einst das Dorf „Pleushütte“, das mit dem 1531/32 gegründeten Eisenwerk „Pleushütte“ seinen Ursprung hatte. Da die meisten Häuser von Pleushütte sehr tief im Tal lagen, war es im Zuge der zweiten Ausbaustufe des Stausees nicht möglich, diesen kleinen Ort vollständig zu erhalten. Die tiefer gelegnen Häuser wurden abgebrochen. Die Bewohner wurden umgesiedelt, das Gebiet geflutet. Das Eisenwerk war schon lange vor der Jahrhundertwende geschlossen worden. So endete die Geschichte von Pleushütte im Jahr 1957.
Vor Einruhr stößt der Eifelsteig rechtes von der Höhe wieder zu uns und gemeinsam erreichen wir unseren Ausgangspunkt Einruhr (17,6km, 284m).

Information:  Wanderkarte Nr. 3 „Monschauer Land“ und Nr. 50 „Nationalparkkarte“ des Eifelvereins, Wanderführer „Eifelsteig“. Busfahrt vor oder nach der Wanderung. Fahrzeiten am besten vorher einholen (
www.avv.de
Streckenlänge: Streckenwanderung. 17,6 km, überwiegend unbefestigte und naturbelassene Wege und Pfade,
Schwierigkeit: anspruchsvoll, ständiges Auf und Ab. Aufstiege 410m, Abstiege 560m
Einkehrmöglichkeit: in Monschau und Einruhr, unterwegs am Campingplatz in Hammer  www.camp-hammer.de

GPX-Track:  (speichern unter)

"Pleushütte"




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